Nino Niederreiter mit neuer Reihe

Über einen Monat und zwölf Spiele ist es her, dass Nino Niederreiter für seine Minnesota Wild getroffen hat. Es war am 14. November in der Partie gegen die Dallas Stars. Für den sympathischen Schweizer Stürmer kein Grund zu verzagen, wenn gleich er einräumt, dass es unangenehm ist.

„Es ist keine schöne Situation, aber jeder Spieler erlebt solche Phasen“, erzählt Niederreiter NHL.com/de nach dem Montagstraining am Telefon. „Ich kenne das schon aus der Vorsaison, da waren es ein paar Spiele mehr, wo ich kein Tor geschossen und wenig Punkte gemacht habe.“

Vergangene Saison hielt seine Torflaute zwischen dem 17. Dezember 2014 bis zum 20. Januar 2015 ganze 17 Spiele an.

„Es ist extrem schwierig da heraus zu kommen, weil man nach Auswegen sucht und sich darauf fokussiert“, verdeutlicht Niederreiter. „Allerdings wenn man hart arbeitet, dann dreht sich der Wind auch schnell wieder.“

Ein Problem ist, dass nicht nur er Ladehemmung hat, sondern seine gesamte Reihe mit den weiteren Personen Jason Zucker und Mikko Koivu, die ebenfalls schwächeln.

„Das kommt auch noch dazu“, sagt Niederreiter darauf angesprochen. „Wenn es bei einem Spieler nicht so läuft, dann ist das eine Sache, aber wenn die Punkte bei der ganzen Reihe ausbleiben, dann ist die Situation noch schwieriger.“

Natürlich ist Trainer Mike Yeo das nicht entgangen und eine Lösung ist bereits in Sicht. „Ich habe versucht, die Dinge in unseren Reihen etwas besser auszubalancieren, besonders in der dritten und vierten Reihe“, sagte er nach dem Training der Presse.

„Wir haben die Reihe gewechselt“, bestätigt Niederreiter ebenfalls. „Das wird eine neue Herausforderung, aber vielleicht funktioniert es dann besser.“ Der Rechtsaußen wird neben Center Charlie Coyle und Linksaußen Justin Fontaine in der dritten Reihe spielen, während seine bisherigen Partner Zucker und Koivu an die Seite des Österreichers Thomas Vanek rücken.

„Wir kennen uns sehr gut“, freut sich Niederreiter über die Entscheidung des Trainers. „Charlie und ich haben letztes Jahr schon sehr viel zusammen gespielt. Von daher freue ich mich auf die neue Aufgabe.“

„In der Theorie sollte es eine Reihe sein, die den Puck kontrollieren und in der gegnerischen Zone halten kann“, verdeutlicht Yeo seine Überlegungen. „Sie sollte in der Lage sein, gegen jede Reihe der Gegner zu spielen und genauso die Fähigkeit besitzen, Offensive zu gestalten.“

Vielleicht ist die Umstellung die Grundlage, dass Niederreiter eine bessere Weihnachtszeit erlebt. Sein Spitzname „El Nino“, den ihm TSN Kommentator Bob McKenzie bei der U20 Weltmeisterschaft 2010 in Saskatoon gegeben hatte, begleitet ihn noch heute und bedeutet im übertragenen Sinn aus dem Spanischen „Christkind“, bezeichnet aber auch die typisch zur Weihnachtszeit auftretenden Stürme vor Südamerikas Küste.

Will Niederreiter also seinem Namen aller Ehre machen, dann sollten ab sofort bessere Zeiten für ihn anbrechen. „Das hoffe ich sehr“, erwidert er mit einem Lachen auf diese Erläuterung seines Spitznamens angesprochen.

Beginnen kann er damit am Dienstag im Heimspiel gegen die Vancouver Canucks, in deren Kader mit Yannick Weber und Sven Bärtschi zwei andere Eidgenossen stehen. Der dritte im Bunde bei den Kanadiern ist Luca Sbisa, der leider derzeit verletzt ist und nicht auflaufen wird.

„Es ist immer speziell gegen Schweizer zu spielen“, meint Niederreiter. „Roman Josi spielt in der gleichen Divison, von daher sehen wir uns sehr häufig, aber auch gegen die anderen ist es eine tolle Geschichte und ich freue mich auf das Spiel.“

Generell sähe er unabhängig davon seine Mannschaft auf dem richtigen Weg und besser aufgestellt als im vergangenen Jahr, da sie sich zu dieser Zeit außerhalb der Playoffs befanden und die Aufholjagd danach extrem schwierig war. Die Ausgangslage ist insofern besser.

Das wäre wichtig, denn die Central Division, in der die Wild spielen, ist seiner Meinung nach die stärkste der NHL. Das Feld ist dicht gedrängt, wenn gleich Dallas vorne weg marschiert. Sie hätten mit Tyler Seguin und Jamie Benn Topstürmer, die durch Patrick Sharp und in der Verteidigung Johnny Oduya ideal ergänzt worden wären. Von daher für ihn keine Überraschung.

Insgesamt bestätigt Niederreiter, dass die Lage zunehmend umkämpfter wird. „Es wird immer schwieriger und schwieriger in der ganzen Liga“, sagt er. „Jedes Spiel und jeder Punkt ist unheimlich wichtig. Die Spiele werden eng und enger und je länger die Saison dauert, desto schwieriger wird es, Punkte zu sammeln. Es entscheiden häufig Kleinigkeiten. Das macht es besonders schwierig, weil immer Vollgas gefragt ist.“

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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