Penguins auf der Suche nach Offensivstärke

„Heute war ein gutes Spiel für uns“, sagte Pittsburgh Penguins Stürmer Eveni Malkin nach der 2-3 Niederlage im Penaltyschießen gegen die Los Angeles Kings am vergangenen Freitag.

„Wir haben im Shootout verloren, aber ich glaube es war ein sehr gutes Spiel von uns. Natürlich haben wir auch Fehler gemacht, aber ich bin glücklich damit, wie die Mannschaft heute gespielt hat.“

Keine 24 Stunden später gab General Manager Jim Rutherford die Trennung von Trainer Mike Johnston und Assistent Gary Agnew, sowie im Gegenzug die Einstellung von Mike Sullivan als deren Nachfolger, bekannt.

Rutherford bestätigte zwar, dass die Penguins in den letzten Spielen besser aufgestellt waren und er mehr Willen zum Sieg verspürt hatte, doch das rettete Johnston nicht seine Arbeit. Er hätte schließlich die ersten 27 Spiele zu beurteilen und da wäre die Ausbeute unterdurchschnittlich, bemerkte Rutherford.

Der Manager versuchte sich zu rechtfertigen, dass er bereits vor über vier Wochen einen Weg einleitete, den er jetzt vollziehen musste und nicht mehr rückgängig machen konnte. Schon am 13. November nach der Heimniederlage gegen die Columbus Blue Jackets hatte der Denkprozess zu dem Wechsel begonnen.

Mangelnde Flexibilität und vor allem fehlende offensive Durchschlagskraft, insbesondere im Powerplay, trotz hochkarätigem Personal wie Malkin, Sidney Crosby oder Phil Kessel, waren die Knackpunkte, die Rutherford nannte.

Das Überzahlspiel der Penguins liegt mit 15,6 Prozent Erfolgsquote derzeit nur auf dem 26. Platz der NHL. Die Spieler ließen zwar den Puck gut in den eigenen Reihen laufen, würden aber zu wenig schießen.

„Es schaut schön aus, aber den Puck hin und her zu schieben, hilft uns nicht Tore zu erzielen … ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich schon einmal ein Tor gesehen hätte, das ohne Schuss auf das Tor erzielt worden wäre“, sagte Rutherford süffisant.

Die Probleme, die der 47-jährige Sullivan vorfindet sind vielschichtig. Insbesondere Crosby läuft seiner Form hinterher und kann erst 19 Punkte mit sechs Toren in 28 Spielen vorweisen.

Mit seinem bisherigen Team Wilkes-Barre/Scranton Penguins konnte der Trainer in der AHL 18 von 23 Spielen gewinnen bei einer Ausbeute von 85 Toren. Pittsburgh kommt in 28 Partien lediglich auf 67, die viertwenigsten in der NHL vor den Toronto Maple Leafs (64), den Philadelphia Flyers (62) und den Anaheim Ducks (56).

Schon beim ersten Training unter Sullivan am Sonntag merkten alle, dass ein frischer Wind in Pittsburgh wehte. Der Neue gab lautstarke Anweisungen von der Mitte des Eises, während sich Johnston früher alles eher ruhig und gemächlich anschaute.

Die Spieler, allen voran Kapitän Crosby und Verteidiger Rob Scuderi zeigten sich anschließend vor der versammelten Presse mit verantwortlich für die Entlassung des Trainers. Schließlich wäre es an ihnen gelägen besser zu spielen und mehr Tore zu schießen.

Sullivan indes betonte bei der Pressekonferenz, dass es notwendig sei, die Spieler besser aufeinander einzuschwören. Sie müssten begreifen, dass sie Besitz von ihrer Mannschaft ergreifen und begreifen müssten, dass es ihre Mannschaft sei, nicht seine.

Diese neue Identität solle auch dazu führen, dass der Sturm wieder produktiver werde, gepaart mit schnellerem Umschalten von der Defensive in die Offensive, wie die Übungsformen am Sonntag verdeutlichten.

Die Reihen werden wohl vorerst nicht umgestellt, nachdem die üblichen Trios miteinander trainierten. Trotzdem schloss Sullivan dies nicht gänzlich aus.

Wenn in der kommenden Nacht um kurz nach 19 Uhr Ortszeit im Consol Energy Center in Pittsburgh der Puck zum Heimspiel gegen die Washington Capitals fällt, dann wird sich zeigen, ob bereits ein Schub durch die Reihen der Gelb-Schwarzen gegangen ist, wie es sich Rutherford vorstellt.

Die Fans sind indes skeptisch, denn eine Umfrage auf NHL.com zeigt lediglich einen Wert von 51,59 Prozent, die glauben, dass die Penguins unter Sullivan in die Playoffs kommen. Optimismus und Vertrauen sieht anders aus.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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