Montreal will weiter Geschichte schreiben

Nach zwei Tagen Pause treten die Montreal Canadiens am Dienstag auf Mittwochnacht um 1.30 Uhr MESZ erneut gegen die Tampa Bay Lightning an. Jedes Spiel bedeutet nun eine Zugabe für die Kanadier, die auf ein Wunder hoffen, die Serie doch noch zu drehen.

Mit 0-3 nach Spielen lagen sie am 6. Mai nach zwei Heimniederlagen und eine in der Fremde zurück. Wieder schien der Traum der Fans, Spieler und dem Management, den ersten Stanley Cup Gewinn für Kanada seit dem Triumph der Franchise 1993, zu feiern, frühzeitig ausgeträumt.

Nun ein paar Tage später sieht die Welt schon wieder etwas freundlicher aus, nachdem die Canadiens den unbequemen Gegner aus Florida im fünften Spiel in Tampa mit 6-2 ein wenig zerlegten und sich den Frust von der Seele schossen, sowie am Samstag zu Hause knapp mit 2-1 die Oberhand behielten.

Die Hürde ist immer noch hoch, denn erst vier Mal in der langen Geschichte der NHL hat es eine Mannschaft geschafft, nach einem 0-3 Rückstand die Serie zu gewinnen. Im vergangenen Jahr war dies den Los Angeles Kings gegen die San Jose Sharks in der ersten Runde gelungen. Also jetzt schon wieder?

Nüchtern betrachtet sind es nur zwei Siege, doch warum es in der Vergangenheit nur so selten gelang, hat sicher seine historische Berechtigung. Immerhin wird es für Montreal das erste Spiel 6 seiner langen Geschichte, nachdem sie 0-3 in der Serie hinten lagen. Sie waren davor immer spätestens in der fünften Partie gescheitert.

Vergangenes Jahr lagen sie gegen die Boston Bruins mit 2-3 hinten und gewannen das Duell noch. „Ich denke für alle Jungs, die dabei waren, war es womöglich eine der emotionalsten und persönlich am befriedigenden Serien, wo wir zurückkamen und gewannen“, sagte Canadiens Center Lars Eller in einer Telefon-Pressekonferenz am Sonntag. „Es war etwas Besonderes für uns alle, die hier waren und du nimmst diese Erfahrung mit dir auch in diese Serie, die ebenso eine sehr emotionale Serie geworden ist und werden wird. Ich bin sicher Dienstagabend genauso. Wir lagen schon gegen sehr gute Teams 2-3 hinten und waren in der Lage das zu drehen; es kann sicherlich nicht schaden.“

Eller ist überzeugt, dass seine Farben besser gespielt haben, als es die Ergebnisse aussagen würden, was sie optimistisch für den weiteren Verlauf stimme. Bestes Beispiel wäre Spiel 3 gewesen, wo sie erst zwei Sekunden vor dem Ende unglücklich das entscheidende Tor zur Niederlage kassierten.

„Wir glauben wir haben gut genug gespielt zwei der ersten drei Partien zu gewinnen, also glauben wir weiter an uns, dass wir es drauf haben“, betont Montreal Rechtsaußen Devante Smith-Pelly. „Wir haben weiter hart gearbeitet und wollten die Wende schaffen. Das wollen wir immer noch. Dazu haben wir noch etwas Arbeit vor uns, aber wir sind zufrieden, so wie wir auftreten und spielen.“

Die Canadiens haben eine Niederlagenserie von acht Begegnungen gegen die Lightning mit einem überzeugenden 6-2 Erfolg im vierten Aufeinandertreffen beendet, indem sie konsequent ihre Torchancen nutzten und bis zur Mitte des Spieles mit 5-0 führten und so die feierliche Stimmung im Amalie Arena zu Tampa drückten.

Das wird auch das Ziel für Spiel 6 sein, doch wird sich Tampa Bay erneut so überrennen lassen? „Einen Lauf hast du nur, wenn du dir vertraust“, weiß auch Habs Trainer Michel Therrien. „Du musst wirklich, wirklich hart arbeiten, um einen Lauf zu bekommen und ich glaube unsere Spieler und jeder in unserer Mannschaft zeigt das nötige Engagement. Sie vertrauen ihrer Mannschaft und sie vertrauen ihren Mitspielern, so dass sie die richtige Reaktion zeigen konnten. (…) Ich weiß unser Team wird sehr gut vorbereitet sein und das Einzige, was wir erreichen wollen, ist das siebte Spiel in Montreal zu erzwingen.“

Das wollen die Lightning und Kapitän Steven Stamkos natürlich verhindern. „Der vierte Sieg ist immer der schwerste, das weiß jeder in Sportarten, die Best of Seven spielen“, greift er auf ungeschriebene Gesetze zurück. „Ich würde sagen, es ist sehr ausgeglichen. Wir sind zurück zu Hause, wo wir bisher sehr gut gespielt haben. Wir müssen uns für das letzte Heimspiel rehabilitieren, in dem wir inakzeptabel waren und ich glaube wir schaffen das.“

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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