Deutschsprachige Spieler kämpfen um den Cup

Wie jedes Jahr geht die Eishockeysaison erst mit dem Beginn der Playoffs so richtig los. Die Intensität der Spiele nimmt zu, weil jedes Tor entscheidend sein kann für das Weiterkommen oder Scheitern.

Während 16 Mannschaften um den begehrten Stanley Cup kämpfen dürfen, ist bereits für 14 die Sommerpause eingeläutet. Deren Spieler können sich nur noch damit beschäftigen, ob sie ihr Land bei der Weltmeisterschaft Anfang Mai in Tschechien vertreten oder schon Urlaub machen.

Unter den Spieler, die im Rennen dabei sind und in den Kadern stehen, befinden sich sieben Schweizer, vier Deutsche und zwei Österreicher. Wir wollen pro Serie einen Blick auf sie und ihre Situation werfen.

St. Louis Blues gegen Minnesota Wild: Goc, Vanek, Niederreiter

Der Deutsche Marcel Goc auf Seiten der Blues trifft auf den Österreicher Thomas Vanek und den Schweizer Nino Niederreiter bei den Wild.

Goc erfüllt in der vierten Reihe weitgehend seinen Part, der von ihm erwartet wird, nachdem er zur Trading Deadline von den Pittsburgh Penguins kam. Seine Bilanz von einem Treffer und zwei Assists in 31 Einsätzen seitdem könnte allerdings besser sein. Im wesentlichen soll er aber defensive Aufgaben übernehmen und im Penaltykilling funktionieren.

Vanek kam nach mäßigen Saisonstart immer besser in Fahrt und sammelte am Ende noch 52 Scorerpunkte bei 21 Toren über die geamte Saison. Zusammen mit Zach Parise und Niederreiter war er für über 30 Prozent der Trefferproduktion verantwortlich.

Niederreiter konnte nämlich erstmals in seiner Karriere 24 Tore in einer Saison erzielen und übertrumpfte seine Bestmarke aus der vergangenen Spielzeit gleich um zehn.

Nashville Predators gegen Chicago Blackhawks: Josi, Fiala

Zusammen mit Verteidigerpartner Shea Weber hat sich Roman Josi zu dem Spitzendefensivpaar in der NHL gemausert. Der 24-jährige Schweizer spulte im Durchschnitt über 26 Minuten Eiszeit pro Spiel herunter und liegt damit unter den Top 5 der Liga. Hinzu kommen 55 Scorerpunkte bei 15 Toren, was eine neue persönliche Bestleistung für ihn bedeutet. Er ist damit eine wesentliche Stütze der Predators.

Seit gestern wieder im Kader von Nashville steht der 18-jährige Stürmer Kevin Fiala. Der Schweizer wird nur zum Einsatz kommen, sollten sich Verletzungen ergeben. In seinem einzigen Saisoneinsatz, dem NHL-Debüt am 24. März gegen Montreal hatte er knapp elf Minuten Eiszeit.

Anaheim Ducks gegen Winnipeg Jets: Holzer

Der Bayer Korbinian Holzer steht im Kader der Anaheim Ducks seitdem sie ihn an der Trading Deadline von den Toronto Maple Leafs geholt hatten, gespielt hat er aber für die Kalifornier noch keine einzige Minute. Das wird wohl auch nur der Fall sein, wenn sich jemand der etatmäßigen Verteidiger verletzen sollten. Abwarten, heißt also die Devise des 27-jährigen gebürtigen Münchners.

Vancouver Canucks gegen Calgary Flames: Sbisa, Weber, Hiller, Diaz

Das Duell der beiden westkanadischen Mannschaften könnte auch gut und gerne das Schweizer Duell sein. Mit den Verteidigern Luca Sbisa und Yannick Weber bei den Canucks und Torhüter Jonas Hiller und Verteidiger Raphael Diaz bei den Flames stehen sich vier Eidgenossen gegenüber.

Fast wäre ein fünfter Schweizer und ein Deutscher zusätzlich dabei gewesen, aber nach ihren Einsätzen im letzten Saisonspiel wurden die Stürmer Sven Baertschi von Vancouver und David Wolf von Calgary wieder ins Farmteam geschickt, obwohl Baertschi sogar zwei Tore erzielt hatte.

Sbisa und Weber sind feste Bestandteile der Defensive der Canucks geworden. Während Sbisa elf Scorerpunkte sammeln konnte, verbuchte Weber sogar deren 21 mit elf Toren.

Da hingegen muss Diaz um seinen Platz im Team der Flames kämpfen. Er wurde in der Saison immer wieder einmal als achter Verteidiger auf die Tribüne verbannt. So kam er nur auf 56 Einsätze, bei denen er vier Scorerpunkte markieren konnte.

Hiller wird anderseits den Job als Starting Goalie einnehmen. Mit seinen fast 92 Prozent Fangquote und 2,36 Gegentoren im Schnitt war er ein Garant für die überraschende Qualifikation der Flames für die Playoffs.

„Also wenn mich das jemand vor ein paar Monaten im Trainingscamp gefragt hätte, dann hätte ich das wohl verneint, aber davon geträumt“, sagte er nachdem es geschafft war. „Und wir haben an diesen Traum geglaubt und unsere großen Ziele verwirklicht. Es ist immer toll, wenn du bestehst.“

New York Rangers gegen Pittsburgh Penguins: Greiss, Ehrhoff

Die Nummer 1 trägt er am Rücken, aber der deutsche Torhüter Thomas Greiss wird sich vorwiegend mit der Rolle auf der Bank begnügen müssen, außer Marc-Andre Fleury, der unumstrittene Stargoalie der Penguins schwächelt oder verletzt sich. Der 29-jährige Greiss hat in seinen 20 Einsätzen, neun von Beginn an, solide gespielt und wieder über 90 Prozent Fangquote verbuchen können. Es sollte also im Fall der Fälle auf ihn Verlass sein.

Eines der Sorgenkinder der Penguins ist der deutsche Verteidiger Christian Ehrhoff. Er fiel in den vergangenen zwei Monaten bereits mehrmals wegen einer Gehirnerschütterung aus und ist auch derzeit außer Gefecht. Die Rückkehr in das Team ist fraglich und hier liegt das große Manko von Pittsburgh, denn weitere Blueliner sind nicht einsatzbereit. Ehrhoff spielte aber bisher unabhängig davon nicht seine beste Saison.

Washington Capitals gegen New York Islanders: Grabner

Einziger Vertreter aus deutschsprachiger Sicht in dieser Serie ist der Österreicher Michael Grabner bei den Islanders. Für ihn steht der Teamerfolg über seinen persönlichen, wie er kürzlich im Interview mit uns sagte. Für ihn selbst lief es nämlich gar nicht gut. Nach einigen Verletzungen fand er sich teilweise bei Spielen auf der Tribüne wieder, obwohl er wieder fit war. So kam er nur auf 34 Einsätze und konnte dabei acht Treffer markieren und fünf weitere vorbereiten. Vielleicht findet er nun in den Playoffs seine Form wieder. Die Offensive der Islanders ist aber grundsätzlich stärker besetzt, was Grabner diesbezüglich zu schaffen macht.

In den Farmteams der Playoffteilnehmer: David Wolf (Calgary), Sven Baertschi (Vancouver), Philipp Grubauer (Washington)

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