Playoff-Vorschau Western Conference

Anaheim Ducks (1. Pacific) gegen Winnipeg Jets (2. Wildcard)

Im zweiten Jahr in Folge haben sich die Anaheim Ducks die Topplatzierung im Westen gesichert und treffen in der ersten Runde auf das Überraschungsteam der Winnipeg Jets, den kaum einer zugetraut hätte, dass sie sich in der starken Central Division durchsetzen.

Die Ducks sind in den Vorjahren jeweils in Spiel 7 gegen ein schlechter gesetztes Team ausgeschieden. Dieses Manko gilt es auszumerzen.

Das Gefährliche ist, dass die Jets, die bisher nur einmal in der Franchise-Geschichte 2007 in die Playoffs einziehen konnten, damals als Atlanta Thrashers, ziemlich befreit aufspielen können. Atlanta hatte damals die Serie 0-4 gegen die New York Rangers verloren, d.h. sie kämpfen um den ersten Playoffsieg überhaupt. Sehr reizvoll.

Der Finne Teemu Selanne wird seine Freunde an dieser Serie haben, ist er doch in beiden Standorten eine Legende.

Die Ducks haben alle drei Aufeinandertreffen in der regulären Saison gewonnen, allerdings einmal in der Verlängerung und einmal im Shootout. Das letzte Spiel gegeneinander war außerdem bereits im Januar und beide haben sich zur Trading Deadline am Markt signifikant betätigt.

Anaheim ist zweifelsohne die besser besetzte Mannschaft, aber der Teamgeist ist in Winnipeg, auch mit den Fans im Rücken, dort sehr ausgeprägt. Die Jets sind von daher keinesfalls zu unterschätzen.

Mein Tipp: Ducks gewinnen die Serie mit 4-3 Siegen
St. Louis Blues (1. Central) gegen Minnesota Wild (1. Wildcard)

Eine Serie, die viel zu bieten hat, werden diese beiden Mannschaften austragen. Die St. Louis Blues haben fünf ihrer letzten sechs Spiele der regulären Saison gewonnen und die Minnesota Wild sind das beste NHL-Team seit dem 15. Januar.

Insofern ist die Favoritenrolle kaum geklärt. Der Druck in St. Louis, der auf Trainer und Mannschaft lastet, ist zumindest wesentlich größer, denn seit ein paar Spielzeiten ist es schon das ausgesprochene Ziel, den Stanley Cup zu gewinnen und in den vergangenen beiden Jahren war jeweils in der ersten Runde schon Schluss. Nun stehen die Wild im Weg, die aus erwähnten Gründen kein leichter Gegner sein werden.

Minnesota hat sich durch seine Auftritte seit Jahresbeginn sogar zum Geheimfavorit auf den Titel gemausert. Mit seinen 28 Siegen bei nur zwölf Niederlagen, drei davon in der Verlängerung, war der zu diesem Zeitpunkt neu verpflichtete Torhüter Devan Dubnyk ein Garant des Erfolges. Von ihm wird viel abhängen.

Sowohl die Wild, als auch die Blues sind gut im Tore verhindern. St. Louis hat nur 2,4 Treffer pro Spiel kassiert, Minnesota 2,42, was den fünften und sechsten Platz innerhalb der Liga bedeutet.

Wie immer wird viel auf die zweiten und dritten Reihen ankommen und hier sind bei den Wild der Schweizer Nino Niederreiter und der Österreicher Thomas Vanek, sowie auf Seiten der Blues der Deutsche Marcel Goc gefordert.

Mein Tipp: Wild gewinnen die Serie mit 4-2 Siegen
Nashville Predators (2. Central) gegen Chicago Blackhawks (3. Central)

Diese Serie hat ihren besonderen Reiz aufgrund von zwei Tatsachen. Erstens trafen beide Teams 2010 in der ersten Runde aufeinander und Chicago legte dort mit einem 4-2 Sieg in der Serie den Grundstein zum späteren Stanley Cup Gewinn. Zweitens war das Trainerduell Joel Quenneville bei den Blackhawks und Peter Laviolette, damals bei den Philadelphia Flyers, das Aufeinandertreffen in den Finals, das sich jetzt wiederholt.

Bei Chicago fehlt nach wie vor der wichtige Stürmer Patrick Kane, der 21 der letzten Spiele der regulären Saison wegen eines gebrochenen Schlüsselbeins verpasste und noch etwas ausfallen wird. Könnte aber sein, dass er gegen Ende der Serie wieder eingreifen kann.

Nashville hatte bis zum 17. Februar eine phänomenale Saison gespielt und führte zu dem Zeitpunkt die Liga mit sechs Punkten Vorsprung an, ehe ein deutlicher Einbruch kam. Zuletzt lief es zwar wieder besser, so dass es immerhin noch für den zweiten Platz in der Central reichte, aber die Ursachen dieser krassen Kehrtwendung sind weiterhin unklar.

Die Blackhawks gewannen drei der vier direkten Duelle in der Saison, allerdings zwei Mal in der Zusatzschicht. Außerdem war die letzte Begegnung bereits am 29. Dezember, so dass die Aussagekraft geringer ist.

Die Serie wird nicht zuletzt ein Kampf der beiden Torhüter Corey Crawford und Pekka Rinne. Crawford erzielte die höchste Fangquote seit dem Titelgewinn 2013 und Rinne hat schon mehrmals bewiesen, dass er zu den besten Torhütern der Liga zählt, wenn er fit ist.

Mein Tipp: Blackhawks gewinnen die Serie mit 4-1 Siegen
Vancouver Canucks (2. Pacific) gegen Calgary Flames (3. Pacific)

Die Herzen der kanadischen Eishockeyfans schlagen bei diesem Duell höher. Durch das zweite direkte Duell neben Ottawa Senators gegen Montreal Canadiens im Osten steht jetzt schon fest, dass mindestens zwei kanadische Mannschaften in den Conference Halbfinals stehen werden.

Calgary hat überraschend die Playoffs erreicht und hat sich für eine starke Saison belohnt, an der der Schweizer Torhüter Jonas Hiller einen wesentlichen Anteil hat. Schließlich ist es die erste Qualifikation seit der Saison 2008-09.

Beide Mannschaften haben keine Playoffserie mehr seit ihrem Einzug in das Stanley Cup Finale gewonnen. Bei den Flames war dies 2004 und bei den Canucks 2011. Interessant, dass sie in diesen beiden Jahren in den Playoffs gegeneinander spielten und sich der Sieger jeweils in sieben Spielen durchsetzte.

Es gibt weitere Parallelen. Flames und Canucks gewannen in dieser Saison die meisten Spiele in der NHL, wenn sie mit 0-1 hinten lagen. Beide hatten mit der Verletzung eines Schlüsselspielers zu leben. Die Flames mussten auf Kapitän und Verteidiger Mark Giordano verzichten, der bis zu seiner gravierenden Armverletzung die Verteidiger der NHL mit 48 Punkten in 61 Spielen anführte. Bei den Canucks verletzte sich Torhüter Ryan Miller am 22. Februar am Knie mit 28 Siegen, inklusive sechs Shutouts. Der Unterschied ist, dass Miller am Samstag zurückkehrte, Giordano bleibt bis zum Sommer außer Gefecht.

Viel wird darauf ankommen, ob Miller wieder vollends genesen ist, denn die Ergebnisse von Vertreter Eddie Lack waren durchwachsen. Außerdem braucht Vancouver mehr Offensivpower, als ausschließlich von Henrik Sedin und Daniel Sedin, sowie Radim Vrbata.

Calgary hat ein junges hungriges Team. Es wird sich zeigen, ob die fehlende Playoff-Erfahrung in der Mannschaft ein Hindernis sein wird oder die Flames weiterhin unbekümmert aufspielen können.

Mein Tipp: Flames gewinnen die Serie mit 4-3 Siegen

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