Es ist angerichtet

Eine Vorschau auf das Bridgestone NHL Winter Classic 2015 im Nationals Park.

Das Jahr 2014 neigt sich dem Ende zu. Wie Sie auch immer Silvester oder den New Years Eve verbringen werden, ob gemütlich in kleiner Runde mit einem guten Essen oder feucht fröhlich auf einer hippen Party, den darauffolgenden Abend sollten Sie es sich auf jeden Fall gemütlich auf der Couch machen.

Bereits im Mittelalter wurde im westlichen Kulturkreis der Neujahrstag auf den 1. Januar festgelegt, seit 2008 begeht diesen die NHL mit dem Bridgestone Winter Classic, einer Veranstaltung, die kein Eishockeyfan verpassen sollte.

In mühsamer Arbeit haben Hunderte von Helfern vierzehn Tage lang den Nationals Park, das Baseballstadion der Washington Nationals, in eine Freiluft-Eishockeyarena verwandelt.

Auf der Straßenseite gegenüber des Stadions findet auf dem Fairground das NHL Spectator Plaza, ein kostenloses Festival mit Live-Musik statt. Ab neun Uhr morgens laden vier Stunden lang bis zum Spielbeginn (19:00 Uhr MEZ) interaktive Spiele Jung und Alt zum Mitmachen ein. Für Essen und Getränke wird dort ebenfalls gesorgt sein und wer möchte, kann sich mit allen Merchandiseartikeln, die das Herz begehrt, zum Bridgestone NHL Winter Classic 2015 eindecken. Auch das Wetter dürfte mitspielen. Die Metrologen erwarten an Neujahr ideale Temperaturen um den Gefrierpunkt bei klarem Himmel.

In diesem Jahr werden die Chicago Blackhawks und die Washington Capitals gegeneinander antreten. Für beide Mannschaften ist es bereits das zweite Winter Classic Game. Die Blackhawks unterlagen 2009 vor heimischer Kulisse mit 4-6 den Detroit Red Wings und die Capitals bezwangen 2011 in Pittsburgh die Penguins mit 3-1. Eine weitere Outdoor-Erfahrung machten die Blackhawks in der vergangenen Saison auf dem Soldier Field im Rahmen der Coors Light NHL Stadium Series, wo sie den Penguins mit 5-1 Toren eine herbe Niederlage zufügten.

In den Kadern der diesjährigen Kontrahenten stehen 33 Spieler, die bereits an mindestens einem Freiluftspiel beteiligt gewesen waren – 19 bei Chicago, 14 bei Washington. Für die beiden Blackhawks Brad Richards (2012, 2x 2014 NYR) und Daniel Carcillo (2010 PHI, 2x 2014 NYR) sowie für Washingtons Brooks Orpik (2008, 2011, 2014 PIT) wird es am Donnerstag bereits das vierte NHL-Spiel unter freiem Himmel sein.

Es ist auch ein Aufeinandertreffen zweier großer Torjäger: Auf Seiten der Blackhawks steht mit Rechtsaußen Patrick Kane, bisher 18 Treffer, der fünftbeste Torschütze der Liga auf dem Eis und Capitals Alex Ovechkin, vierfacher Gewinner der Maurice Richard Trophy, liegt mit 17 Toren nur drei Plätze hinter dem 26-Jährigen.

Bei der Generalprobe, ihrem letzten Spiel vor dem Classic Game, hatten beide Stürmer punkten können. Im Spitzenspiel der Central Division bezwangen die Blackhawks ihre Gäste aus Nashville mit 5-4 nach Penaltyschießen. Im zweiten Drittel konnten sie zunächst binnen sieben Minuten einen 3-Tore Rückstand egalisieren, Kane war an der Vorarbeit zum dritten Treffer beteiligt, und 73 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit, nachdem sie erneut ins Hintertreffen geraten waren, rettete sie Bryan Bickell in die Verlängerung. Patrick Kane verwandelte schließlich als einziger Schütze seinen Penalty und sicherte den Hausherren den Sieg.

Kampfgeist zeigten auch die Capitals bei ihrem letzten Auftritt in 2014. Sie trafen am Montagabend im Nassau Colisseum auf die New York Islanders. Nach 42 Spielminuten lagen die Mannen aus der US-Hauptstadt bereits mit 0-3 hinten, doch drei Treffer – an zweien war Ovechkin beteiligt gewesen – in der letzten Viertelstunde der Partie bescherten ihnen noch einen Punktgewinn. Es war eine eindrucksvolle Vorstellung der Capitals, auch wenn die Gastgeber mit dem Siegtor in der Verlängerung das bessere Ende für sich hatten.

Angesichts dessen, dass Zehntausende im Stadion und Millionen von Eishockeyfans weltweit diesem Event beiwohnen werden, darf man davon ausgehen, dass sich die Kontrahenten auch am Neujahrstag einen offenen Schlagabtausch liefern werden, dass um jeden Millimeter auf dem Eis gekämpft wird und jeder Protagonist versuchen wird 100 Prozent seines Leistungsvermögens abzurufen.

Eine solche Freiluftveranstaltung lässt keinen NHL-Profi kalt. Wen man auch fragt, sie alle erinnern sich an ihre Kindheit, an die zugefrorenen Seen im Winter oder an die Eisfläche im Garten der Eltern, auf denen sie mit ihren Freunden fast jeden Nachmittag nach der Schule Eishockey bis zum Eintritt der Dämmerung gespielt haben und sie erst der Ruf der Mutter zum Abendessen in die Wärme gehen ließ.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert