Gedrehte Spiele und Helden

Wochenrückblick: Spiele wurden gedreht und an der Spitze geht es ganz eng zu.

Die NHL pausierte zwar in der vergangenen Woche drei Tage über Weihnachten, reichlich Action auf dem Eis wurde dennoch geboten. An den vier verbleibenden Spieltagen fanden 32 Partien statt. Mittlerweile sind 42 Prozent der Saison absolviert und an der Spitze wird es immer enger. Die ersten zehn Mannschaften trennen gerade einmal neun Punkte.

Berücksichtigt man nun noch, dass die Anaheim Ducks, als punktbestes Team der Liga, mindestens zwei Spiele mehr absolviert haben, als die meisten ihrer Konkurrenten, rückt das Klassement noch mehr zusammen. In der nach gewonnenen Punkten pro Spiel bereinigten Tabelle machen die Florida Panthers (1,21) und die New York Rangers (1,27) die größten Sprünge, um jeweils fünf Plätze von 18 auf 13 und von 15 auf 10, nach vorne.

Eine klasse Serie legen momentan die New York Rangers hin, die mit zwei Heimsiegen ihre Erfolgsfahrt fortsetzen konnten. Am Montag traten die Washington Capitals im Madison Square Garden an und blieben erstmals seit neun Spielen punktlos (7-1-2). Beim 4-2 Triumph über die Hauptstädter war Rick Nash mit drei Treffern, seinem sechsten NHL-Hattrick, der Mann des Abends. Ihm tat es in der Nacht von Samstag auf Sonntag Derek Stepan gleich. Der 24-jährige Center zeichnete sich für alle drei Treffer beim 3-1 Sieg über die New Jersey Devils verantwortlich. Einmal in Unterzahl, einmal im Powerplay und einmal bei nummerischem Gleichgewicht auf dem Eis versenkte er die schwarze Hartgummischeibe hinter Devils Schlussmann Cory Schneider im Netz. Die Nummer 1 der Rangers im Tor mit der Nummer 30 auf dem Rücken, Henrik Lundqvist, bestritt seine 600. NHL-Partie. Der Schwede wehrte beim 325. Sieg in seiner Karriere, seinem siebten Sieg in Folge, 19 Schüsse der Gäste ab. In diesen sieben Partien kam Lundqvist auf einen beeindruckenden Gegentrefferschnitt von 1,54 bei einer Fangquote von 94,0 Prozent.

Die Rangers sind mittlerweile seit acht Spielen in Folge ungeschlagen. Eine solche Siegesserie war ihnen zum letzten Mal vor fast 40 Jahren, zwischen dem 27. Dezember 1974 und dem 11. Januar 1975, geglückt.

Vor 40 Jahren war die Franchise der Florida Panthers, das Überraschungsteam der Eastern Conference, noch gar nicht gegründet. Sie untermauerten in der Weihnachtswoche ihre Heimstärke mit zwei Siegen über die Pittsburgh Penguins (4-3 SO) und die Toronto Maple Leafs. Gegen den Tabellenführer der Metropolitan Division durften sich die Panthers erneut im Penaltyschießen üben. In der siebten Runde des Shootouts sorgte Aleksander Barkov schließlich für die Entscheidung zugunsten der Hausherren.

Entschieden schien die Partie gegen die Maple Leafs bereits nach 40 Minuten. Nach einem offenen Schlagabtausch im zweiten Drittel lagen die Kanadier bereits mit 4-2 in Front. Wer von den gut 17000 Zuschauern in Sunrise glaubte da noch an eine Wende? Bisher waren den Panthers in nur vier ihrer 32 Saisonpartien vier oder mehr Tore geglückt. An diesem Abend gelangen ihnen mit nur sechs Torschüssen vier Treffer im Schlussabschnitt. Sie drehten dadurch die Partie und gewannen letztendlich mit 6-4. Bemerkenswert ist auch, dass in der gesamten Liga nur die Penguins, die Ducks und die Red Wings weniger Spiele (8) in der regulären Spielzeit verloren haben als die Panthers (9).

Eine klasse Aufholjagd legten auch die zuletzt wenig erfolgsverwöhnten Calgary Flames beim amtierenden Stanley Cup Champion aus Los Angeles hin. 38 Minuten waren absolviert, mit 0-3 lagen die Westkanadier im Hintertreffen, ehe Johnny Gaudreau seinen Torinstinkt bewies. Mit einem lupenreinen Hattrick (39./58./60.) schickte der junge Linksaußen die Partie in die Verlängerung, in der Mark Giordano das 4-3 Siegtor erzielte. Gaudreau ist mit 21 Jahren und 131 Tagen der jüngste Spieler der Flames, dem ein Hattrick gelang seit Joe Nieuwendyk am 28. Dezember 1987. Seinen Torhunger hat Gaudreau auch über die nhl-freien Tage nicht verloren. Auch beim 4-1 Heimsieg gegen den nördlichen Nachbarn aus Edmonton trat er als zweifacher Torschütze in Erscheinung. Mit mittlerweile zwölf Treffern und 17 Assists ist Gaudreau hinter Filip Forsberg (34) nach Scorerpunkten der zweitbeste Rookie in dieser Saison.

Knapp geht es auch im Kampf um die Torjägerkrone zu. Der zweitplatzierte Rick Nash (23 Tore) verkürzte seinen Rückstand gegenüber dem Führenden Tyler Seguin auf zwei Tore, dicht gefolgt von Blues Rechtsaußen Vladimir Tarasenko mit 21 Treffern. Auch in der Scorerwertung liegen zwischen dem punktbesten Jakub Voracek (46 Pkt.) von den Philadelphia Flyers und dem Dreizehnten, Capitals Nicklas Backstrom (36 Pkt.), nur zehn Zähler.

Nach nur einem Sieg aus ihren letzten acht Partien haben die New Jersey Devils am Freitag die Reißleine gezogen und ihren Trainer Peter DeBoer beurlaubt. In vier Spielzeiten bei den Devils kam DeBoer auf eine Bilanz von 114-93-41. Sein größter Erfolg gelang ihm 2012 mit dem Einzug der Devils in das Stanley Cup Finale. Dieses verloren sie jedoch gegen die Kings in sechs Spielen. Die Nachfolge von DeBoer treten laut General Manager Lou Lamoriello in Personalunion Scott Stevens, verantwortlich für die Defensive, und Adam Oates, als Verantwortlicher für die Offensivabteilung, an.

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