Capitals gewinnen Winter Classic

Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel vor 42.832 Zuschauern betraten die gastgebenden Washington Capitals und die Chicago Blackhawks den Nationals Park zum NHL Winter Classic 2015. Die äußeren Bedingungen, die ideal schienen, sorgten für ein paar Probleme, denn der Schatten der Sonne legte sich schleichend über die Spielfläche und bedeckte diese erst ab dem zweiten Drittel komplett. Dies führte dazu, dass bereits im ersten Drittel zur Mitte die Seiten gewechselt wurden, um gleiche Bedingungen zu schaffen.

Die Partie begann sehr intensiv und unterhaltsam. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass sie den besonderen Event genießen und nutzen wollten, um einen positiven Effekt für den weiteren Saisonverlauf mitzunehmen. So gab es schon in den ersten Minuten Torschüsse auf beiden Seiten und sowohl Braden Holtby bei Washington, als auch Corey Crawford bei Chicago, dürften schnell warm geworden sein.

In der 6. Minuten mussten Tom Wilson und Daniel Carcillo wegen einer Auseinandersetzung auf die Strafbank. Den Platz nutzte Eric Fehr, als er im Antritt Brent Seabrook stehen ließ und alleine vor Crawford perfekt zum 1-0 für die Capitals abschließen konnte. Es war sein elftes Saisontor.

Nach dem Wechsel hatte Washington eine weitere gute Möglichkeit durch Matt Niskanen, doch das 2-0 fiel ein paar Sekunden später, als Alex Ovechkin für den Nachschuss auf Vorbereitung von Matt Green richtig stand und seinen 18. Saisontreffer erzielte.

Alles sah nach einem positivem Spielverlauf für die Gastgeber aus, doch als Nicklas Backstrom von den Schiedsrichtern wegen Haltens von Jonathan Toews raus geschickt wurde, dauerte es sieben Sekunden, da traf Patrick Sharp von der Blauen Linie durch Freund und Feind hindurch zum Anschlusstreffer.

Die Gäste kamen danach besser ins Spiel und das setzte sich im Mittelabschnitt fort. Allerdings mit der Einschränkung, dass Capitals Kapitän Ovechkin kurz nach Wiederbeginn das Kunststück gelang, erst den Pfosten und nur 30 Sekunden später die Latte in Anspruch zu nehmen. Ansonsten intensivierten die Blackhawks ihre Offensivbemühungen und wurden in der 24. Minute belohnt. Marian Hossa intervenierte einen schlechten Rückpass hinter das eigene Tor von Washington, legte für Toews auf, der blitzschnell Brandon Saad mit einem Querpass bediente. Dieser hatte sodann keine Probleme den 2-2 Ausgleich zu erzielen.

Die Cupgewinner von 2010 und 2013 blieben in der Folgezeit am Drücker und die Capitals konnten sich nicht beschweren, dass es lediglich mit einem ausgeglichenen Spielstand in die zweite Pause ging. So hatten die Mannen von Trainer Joel Quenneville ab der 30. Minute für 90 Sekunden eine doppelte Überzahl, die sie aber nicht nutzen konnten. Holtby zeichnete sich gerade in dieser Phase mit einigen Paraden aus und verhinderte den Rückstand seiner Farben.

So wie das zweite Drittel überwiegend an Chicago ging, kam Washington wesentlich besser aus der Kabine und übernahm wieder weitgehend das Kommando. Nun war Crawford verstärkt gefordert, einen erneuten Rückstand zu verhindern. Aber selbst eine Strafzeit gegen Andrew Shaw konnten die Hausherren trotz guter Chancen nicht in Verwertbares ummünzen. Als Niskanen knapp drei Minuten vor dem Ende wegen eines Bandenchecks raus musste, waren die Blackhawks wieder am Drücker. Doch es gelang kein Tor, sondern Toews musste sogar wegen Hakens auf die Strafbank, was wiederum Washington die Möglichkeit zum Sieg eröffnete. Eine sehr kleinliche und umstrittene Entscheidung, worüber die Bank von Chicago und Toews selbst verständlich haderte.

Und so kam es, wie es kommen musste. Ovechkin tankte sich in seiner unnachahmlichen Art ins Drittel, sein Schuss wurde durch einen Stockschlag unfair gestoppt, doch der Puck sprang zu Troy Brouwer, dessen Schuss 12,9 Sekunden vor der Sirene zum 3-2 Siegtreffer im Netz einschlug. Ein begeisterndes Spiel zweier Topmannschaften fand so für die heimischen Fans ein glückliches Ende. 35 Torschüsse für beide Seiten drücken die Ausgeglichenheit aus, die am Ende durch eine Kleinigkeit entschieden wurde.

Der Sieger der Partie waren aber nicht nur die Capitals, sondern ebenso das NHL Eishockey, weil wieder ein spektakulärer Event auf die Beine gestellt wurde. Eine Fortsetzung in 2016 ist erwünscht.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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