Die Stützen der Flyers

GM Ron Hextall will die Flyers mit Hilfe von Giroux, Mason und Streit ganz nach oben führen.

Die Philadelphia Flyers sind eine jener wenigen Franchises, die in schöner Regelmäßigkeit in die Playoffs einziehen. Seit 1994 verpasste das Team aus der Stadt der brüderlichen Liebe nur zweimal, 2007 und 2013, die K.O.-Runde. Zweimal schafften sie es bis in das Stanley Cup Finale, in dem sie jedoch 1997 den Detroit Red Wings und 2010 den Chicago Blackhawks unterlagen. Mittlerweile liegt ihr letzter Stanley Cup Triumph mehr als 39 Jahre zurück. Nach dem Erstrundenaus im vergangenen Frühjahr gegen die New York Rangers entschieden sich die Flyers ihr Management umzustrukturieren. Am 7. Mai wurde Ron Hextall zum neuen General Manager ernannt. Als langjähriger Torwart der Flyers – von 1986 bis 1999, mit einer nur zweijährigen Unterbrechung, stand er bei ihnen im Kasten – war es Hextall stets verwehrt geblieben den Stanley Cup zu gewinnen. Sollte er diesen Traum nun als Manager für die Flyers realisieren können, würde er dort endgültig seinen Status als Legende festigen?

Wer sind die wichtigsten Spieler im Sturm, im Tor und in der Verteidigung, auf die der 50-Jährige zur Verwirklichung dieses Ziels bauen kann?

Claude Giroux – Center

Der Kapitän der Flyers ist schon seit Jahren ein Garant für Punkte und er ist ohne Frage ein Leader. Wen auch immer Headcoach Craig Berube kommende Saison seinem Topstar an die Seite stellen wir, neben Giroux wird jeder Stürmer noch um einige Prozent besser. Die erste Angriffsformation der Flyers, der vermutlich auch der Tscheche Jakub Voracek angehören wird, dürfte nur schwer zu stoppen sein. Giroux ist ein echter Flyer: Von Philadelphia im Jahre 2006 in der ersten Runde gedraftet, geht er nun schon bald in seine siebte Saison für das Team aus Pennsylvania. Der flinke Center absolvierte 2011/12 mit 93 Scorerpunkten seine erfolgreichste Spielzeit. Auch im vergangenen Jahr blieb er mit 28 Treffern sowie 58 Assists nur knapp hinter diesem Bestwert. Sollte die kommende Saison für die Flyers richtig gut angehen, dann könnte der 26-Jährige sogar die 100-Punkte Marke knacken. Doch nicht nur die Offensivqualitäten des letztjährigen Hart Trophy Finalisten machen ihn so wertvoll. Er ist immer physisch präsent und setzt bei Bedarf auch einmal zu einem kräftigen Check an oder lässt sogar die Handschuhe fallen.

Steve Mason – Torwart

Seit dem Karriereende von Hextall im Jahre 1999 ist Philadelphia stetig auf der Suche nach einem neuen Franchisetorhüter. Die Liste der Schlussleute, mit den Namen letztendlich erfolgloser Nachfolger von Hextall, ist ellenlang. Mit der Verpflichtung des ehemaligen Calder Trophy Gewinners Mason, ist ihnen vor eineinhalb Jahren ein Glücksgriff gelungen. Im Tausch gegen Michael Leighton und einem Draft Pick der dritten Runde kam Mason von den Columbus Blue Jackets zu den Flyers. Vergangene Saison fuhr er 33 Siege für seinen neuen Arbeitgeber ein und auch seine Rettungsquote von 91,7 Prozent konnte sich durchaus sehen lassen. In vier Partien ließ er keinen einzigen Gegentreffer zu. Eine noch stärkere Performance zeigte er in den anschließenden Playoffs gegen die Rangers mit einer Fangquote von 93,9 Prozent bei einem Gegentrefferschnitt von 1,97. An dem 26-jährigen Kanadier lag es also wahrlich nicht, dass die Playoffs 2014 für die Flyers bereits nach sieben Partien beendet waren. Mason ist auch bei den euphorischen Fans der Flyers äußerst beliebt. Nach einer herausragenden Parade von ihm schallt es aus hunderten von Kehlen durch das weite Rund des Wells Fargo Center: ‚Stone Cold Steve Mason‘.

Mark Streit – Verteidiger

Schon als langjähriger Kapitän der Islanders war es der Schweizer gewohnt Verantwortung zu übernehmen. Nachdem Philadelphias erfahrenster Blueliner, der 39-jährige Finne Kimmo Timmonen, wegen Blutgerinnsel in Lunge und Bein wahrscheinlich nicht zum Saisonstart zur Verfügung stehen wird, liegt es an Streit die Defensivgarde der Flyers anzuführen und zu leiten. Vergangene Spielzeit war der 36 Jahre alte Eidgenosse mit 44 Scorerpunkten Philadelphias punktbester Verteidiger. Auch sein +/-Wert von +4 war nur um einen Zähler schlechter gewesen, als der des nun nicht zur Verfügung stehenden Finnen. Der ruhige, bescheidene und routinierte Streit dürfte auch für Philadelphias Neuzugang Michael Del Zotto eine Hilfe sein, damit dieser wieder zu seiner alten Form zurückfindet. Vergangenes Jahr war für Del Zotto ein rabenschwarzes: Er konnte weder bei den Rangers noch bei den Predators wirklich Fuß fassen und überzeugen. Von seinen Leistungen aus der Spielzeit 2011/12, mit denen er als 21-Jähriger für Aufsehen gesorgt hatte, war er meilenweit entfernt. Ich bin mir sicher mit Streit an der Seite wird Del Zotto wieder in die Erfolgsspur zurückfinden.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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