Schlechtes Wetter gut für’s Training

Bereits ein Blick auf den Twitter Account von Michael Grabner verrät uns, dass der Österreicher der New York Islanders im Sommer viel Spaß hatte. Der Villacher verbringt den Sommer gerne in seiner Heimat und nutzt die Zeit mit Freunden und Familie zu teilen, die er sonst das ganze Jahr über nicht viel sieht bzw. kaum bei sich hat.

„Ich bin ein paar Wochen nach dem Saisonaus nach Hause zurückgekehrt und habe dort rund drei Monate verbracht“, erzählte Grabner kürzlich in einem Frage und Antwort Interview mit NewYorkIslanders.com. „Ich habe dort trainiert, habe vor einem Monat mit dem Eislaufen wieder begonnen und habe die Zeit mit meiner Familie und den Freunden genossen. Es war insgesamt sehr schön, außer, dass das Wetter dieses Jahr nicht sehr gut war. Wir hatten nicht so viele sonnige Tage, aber das war gut für das Training, weil du wolltest nur in die Trainingshalle gehen anstatt zu Hause herumzuhängen.“

Das war selbstverständlich positiv, dass sein Fleiß nicht von äußeren Umständen gestört wurde. Schließlich haben die Spieler von ihrem Trainerteam um Chef Jack Capuano einen besonderen Auftrag bekommen: „Die Trainer wollen dass wir alle etwas größer und kräftiger werden. Natürlich sind wir eine schnelle Mannschaft, aber wir wollen auch eine etwas physischere und kräftigere Mannschaft werden, so dass wir nicht so herumgeschubst werden. Ich habe versucht mich darauf zu Beginn des Sommers zu fokussieren. Ich habe etwas an Gewicht zugelegt, aber mein Körperfett ist immer noch gering. Ich habe ‚gutes Gewicht‘ draufgepackt, so dass ich nicht fett geworden bin.“

Aber bedeutet nicht mehr Kraft und Gewicht, dass am Ende die Schnelligkeit darunter leiden könnte, die gerade Grabner und seine Spielweise auszeichnet? „Ich verliere immer etwas an Gewicht während der Saison und genauso während des Trainingscamps“, erklärt der 26-jährige Stürmer. „Ich erwarte nicht, dass ich noch das selbe Gewicht habe wie jetzt, aber ein paar mehr Pfunde werden mir hoffentlich bei Eins gegen Eins Duellen helfen. Ich glaube nicht, dass es meiner Schnelligkeit wesentlich schadet, denn ich habe ja keine 40 Pfund zugelegt.“

Neben der Kraft ging es im Eistraining aber auch darum neue Techniken und Moves auszutesten, um noch flexibler und unberechenbarer für die Torhüter zu werden. Gerade bein Alleingängen oder im Penaltyschießen kann das wertvoll sein. „Es ist ein Unterschied, ob du im Spiel einen Alleingang fährst oder im Penaltyschießen bist“, verdeutlicht Grabner. „In einer Spielsituation kommt es vor allem darauf an, in welchem Winkel du auf den Torhüter zufährst. Du kannst nicht immer einfach entscheiden, wie du hinkommst und dann musst du den Torhüter ausrechnen. Natürlich versuchst du immer ein paar Bewegungen im Kopf zu haben, deine Standardsachen, aber ich habe definitiv auch etwas Neues ausprobiert und ich versuche es anzuwenden und werde sehen wie es dieses Jahr funktioniert. Ich möchte mehr Tore erzielen als letztes Jahr.“

Die Islanders, die trotz etlicher guter Drafts und Neuverpflichtungen in den letzten Jahren, aber auch entsprechenden Fehlgriffen immer noch eine Franchise im Dornröschenschlaf sind, wollen endlich aufwachen und durchstarten. Grabner, der noch zwei Jahre auf seinem ursprünglichen Fünf-Jahres-Vertrag hat, kann das nur recht sein. Die beiden Neuzugänge Mikhail Grabovski und Nikolai Kulemin sollen dazu beitragen.

„Es ist gut. Ich glaube wir sind stärker geworden auf diesen Positionen“, analysiert Grabner die vom Management getätigten Transfers. „Es gibt uns mehr Abwechslung und mehr Flexibilität die Reihen umzustellen und Spieler auszutauschen, falls es mal nicht läuft.“

Auch zum Thema Integration der Neuen hat er schon klare Vorstellungen: „Es wird interessant zu sehen sein, wie die neuen Jungs in das Team passen, wenn sie ins Trainingscamp kommen werden. Ich habe noch nichts schlechtes über diese Jungs gehört, also sollte es nicht allzu schwer werden sie in unsere Gruppe zu integrieren. Wir sind ein junges Team und deswegen sehr offen und für gewöhnlich geben wir Neuen das Gefühl zu Hause zu sein.“

Etwas, was es auf Twitter auch zu bewundern gibt, ist nicht nur der austrainierte Körper des Familienvaters Grabner, sondern ebenso seine mittlerweile ausgeprägten Tatowierungen. Im Sommer sind zwei weitere dazu gekommen, wie er die Fans wissen lässt: „Ich habe ein Neues an den Rippen und ein weiteres auf dem Bauch. Das eine auf der unteren Bauchhälfte ist ein Stück der Olympischen Ringe und ich habe vier Asse – das Pik-As, das Herz-As, das Karo-As und das Kreuz-As – weil diese sind Teil eines Spieles und weil das Leben ein Spiel ist.“

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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