Crosby und Tavares bereit

Im Rahmen der NHL’s Player Media Tour gaben zwei Rekonvaleszenten und Topscorer der Liga grünes Licht für die neue Saison. Die Pittsburgh Penguins und die New York Islanders dürfen sich freuen, dass sich ihre Kapitäne Sidney Crosby und John Tavares rechtzeitig zum Trainingslager in Vorbereitung auf die neue Saison fit gemeldet haben.

Crosby verletzte sich im Spiel gegen die St. Louis Blues am 23. März am Handgelenk, nachdem er nach einem Check von Ryan Reaves im Hinfallen seine Hand unter sich begrub und dabei quetschte. „Natürlich ist es nicht unbedingt der beste Gegner, um gecheckt zu werden“, scherzte Crosby gegenüber der Presse. Obwohl er sofort Schmerzen verspürte, hatte er nicht mit der Hartnäckigkeit der Verletzung gerechnet.

„Zu dem Zeitpunkt fühlte es sich nicht gerade gut an, aber ich dachte nicht daran, dass es etwas sein würde, was mich so lange beschäftigen würde“, erzählte er. Trotz der Behinderung gönnte sich der Topscorer der Liga im letzten Jahr mit 104 Scorerpunkten in dieser heißen Saisonphase keine Pause. Die Quittung war, dass er in der Folge inklusive der Playoffs nur noch drei Tore erzielen konnte und über weite Strecken seiner Form hinterher lief. Er konnte nicht verhindern, dass die Penguins in der zweiten Runde trotz einer 3-1 Führung in der Serie nach sieben Spielen gegen die New York Rangers ausschieden.

Bei den letzten drei Niederlagen erzielte Crosby keinen Punkt mehr. Er lässt seine Blessur aber nicht als Ausrede für das Versagen gelten. „Alle Jungs gehen mit solchen Dingen in den Playoffs irgendwie um“, betont er. „Ich glaube jeder hat irgendwelche Dinge, Beulen oder Prellungen, all diese Sachen. Das war nur etwas, womit ich klarkommen musste und ich bin sicher es gab eine lange Liste von Sachen, mit denen jeder andere klarkommen musste. Ich weiß nicht wirklich, wie sie das beurteilen, aber wie jeder andere auch, war es etwas mit dem ich klarkomme musste.“

Ein Irrglaube war, dass die Verletzung nach Wegfall der Belastung besser werden würde. Den ganzen Sommer über kämpfte Crosby mit Problemen, so dass noch im Juli die Frage anstand, ob eine korrigierende Operation nötig sein würde. Diese hätte den pünktlichen Start zum Trainingscamp Mitte September fraglich werden lassen.

Nach unzähligen Beratungen mit Ärzten wurde schließlich entschieden, es konservativ mit Injektionen zu behandeln. Ein Schritt, der sich letztendlich als richtig erwies, denn die Beschwerden gingen zurück und Croby kann ab nächster Woche voll angreifen. Erste Belastungstest in seiner persönlichen Vorbereitung hat die Nummer 87 der Pens zumindest bestanden.

Eine Zitterpartie im Sommer wie bei Crosby war die Verletzung von Tavares nicht. Der Topstürmer der Islanders hatte sich im Einsatz für Team Canada während der olympischen Spiele in Sotschi im Februar am Knie verletzt, indem er sich einen Riss des Außenbandes und des Meniskusses zuzog.

„Es ist großartig“, erzählte Tavares. „Ich wäre schon in der ersten Maiwoche zum Spielen bereit gewesen, so dass ich gespielt hätte, falls wir in die Playoffs gekommen wären. Ich hatte eine normale Sommerpause und die Verletzung habe ich nun seit gut drei Monaten hinter mir gelassen. Ich würde sagen, dass es sicher schon aus meinem Kopf ist.“

Für Tavares war es eine ungewohnte Verschnaufpause, denn in seinen ersten fünf Spielzeiten hatte er nur vier von 354 möglichen Spielen verpasst, ehe er nun die verbliebenen 22 Spielen nach der Olympiapause zuschauen musste. Das ermöglichte ihm aber auch einen anderen Blickwinkel auf das Geschehen zu werfen.

„Du siehst die Entwicklung einiger Sachen viel leichter, wenn du es von oben oder von den Rängen aus betrachtest“, erklärt Tavares. „Es schaut etwas langsamer aus, aber du kannst Dinge sehen, die du auf dem Eis nicht sehen würdest.“

Die Zwangspause sorgte auch dafür, dass Tavares seinen Trainingsplan im Sommer umstellte. „Ich versuchte etwas mehr Eis zu laufen, als ich es für gewöhnlich mache, aber nur weil ich so lange außer Gefecht war, wohl die längste Zeit meiner bisherigen Karriere. Es waren drei, nahezu vier Monate, seitdem ich bereit gewesen wäre wieder zu spielen, so dass ich genug Zeit hatte mir über ein paar mentale Dinge meine Gedanken zu machen.“

Begeistert zeigte sich Tavares in diesem Zusammenhang genauso über die Neuzugänge der Islanders Torhüter Jaroslav Halak, sowie die Stürmer Mikolai Kulemin und Mikhail Grabovski, die seiner Meinung nach den Kader zu dem talentiertesten machen, den er in seiner Zeit der letzten sechs Jahre bei der Mannschaft aus Long Island vorfinden durfte.

„Es macht Spaß“, unterstreicht er seine Vorfreude. „Du spielst um zu gewinnen und du spielst um den Stanley Cup zu gewinnen. Das ist unser Ziel, für viele von uns. Seit wir Kinder waren, wollten wir diese Möglichkeit. Nach einem großartigen Jahr, dass wir nach dem Lockout hatten, waren wir letztes Jahr wirklich enttäuschend. Das kommende ist ein großes Jahr für uns in vielen Bereichen. Man kann das Management beobachten, wie sie wirklich versuchen, Lösungen zu finden, uns in die Playoffs zu bringen. Das erhöht natürlich den Druck, aber das muss man genießen. Es bedeutet nur, dass eine große Möglichkeit vor dir liegt.“

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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