Ein Rückblick auf die letzte Woche. Blues und Bruins qualifizieren sich als erste für die Playoffs.
Sie haben es geschafft, ihr Saisonminimalziel ist erreicht! Die Boston Bruins konnten sich bereits am Freitag und die St. Louis Blues in der Nacht auf Sonntag als erste Mannschaften in der laufenden Saison zwei der insgesamt 16 Playofftickets sichern. Die Bruins gewannen in Colorado mit 2-0 und einen Tag darauf in Phoenix mit 4-2 Toren, wodurch sie ihre Siegesserie auf sagenhafte zwölf Partien ausbauen konnten. Das ist ihre längste Serie seit der Spielzeit 1970/71, als sie zwischen dem 23. Februar und 20 März 1971 dreizehnmal gewonnen hatten. Sie liegen nun nur noch zwei Siege von ihrer aus der Saison 1929/30 stammenden Franchisebestmarke entfernt. Doch damit nicht genug: Durch ihre drei Auswärtserfolge in der vergangenen Woche konnten sie in 14 aufeinanderfolgenden Partien in der Fremde jeweils punkten und brachten es dabei auf 25 von 28 möglichen Zählern.
Auch in den letzten sieben Tagen war wiederum die Defensivabteilung des Traditionsteams eine Bank auf die es sich verlassen konnte. In keiner dieser Begegnungen kassierten sie mehr als zwei Gegentore und gegen die offensivstarken Avalanche, dem bis dato einzigem Team der Liga, das in jedem seiner Spiele mindestens einmal getroffen hatte, hielt Chad Johnson seinen Kasten komplett sauber. Es war der zweite Shutout des 27-jährigen kanadischen Schlussmanns in dieser Saison, der dritte in seiner NHL-Karriere.
So richtig Spaß am Tore schießen hat Bostons Jarome Iginla gefunden. In den vier Partien der vergangenen sieben Tagen gelangen ihm zwei Doppelpacks gegen die Wild und die Coyotes, zusätzlich zu seinem Treffer im Prudential Center der Devils. Der 36-jährige Rechtsaußen erhöhte sein Torekonto auf 557 NHL-Treffer und überholte damit Johnny Bucyk auf Platz 25 in der ewigen Torjägerliste der Liga.
Das Vorzeigeteam der Western Conference sind die Blues, die durch ihren 3-1 Heimtriumph in Winnipeg am Montag voriger Woche als erste Mannschaft die 100-Punkte Marke knacken konnten. Obwohl sie ihre folgenden Auftritte in Chicago, es war ihre erste Saisonniederlage gegen einen Divisionskonkurrenten (20-1-2), und Philadelphia in den Sand setzten, sprangen sie durch den Erfolg der Bruins in Phoenix als erstes Team im Westen auf den Playoffzug, zum 38 mal in ihrer Franchisegeschichte.
Gut erholt von ihren zwei Auswärtspleiten präsentierten sich die Blues am Sonntag im CONSOL Energy Center von Pittsburgh wo sie die Penguins mit 1-0 in Schach halten konnten. Mit ihren aktuell 103 Punkten fehlen ihnen nur noch zwölf Zähler bis zum Ende der regulären Saison um ihre Bestmarke aus der Spielzeit 1999/00 zu überbieten. Ihr Schlussmann Brian Elliott war mit den 33 Rettungstaten bei dem Shutout, seinem vierten in der laufenden Saison, der Held des Abends gewesen.
Insgesamt war es eine Woche der Torhüter. Nicht nur, weil mit Evgeni Nabokov gestern ein weiterer Torsteher beim 2-0 Heimsieg der arg gebeutelten NY Islanders über die um einen Playoffplatz kämpfenden Blue Jackets seinen Kasten sauber hielt. Ebenfalls gegen Columbus setzte Rangers schwedischer Goalie Henrik Lundqvist am Freitag eine Franchisebestmarke, als er mit 35 Saves seinen 302. Sieg im Trikot der Blueshirts feiern und damit Mike Richter, der von 1988 bis 2003 das Tor der Rangers hütete, überholen konnte. Einen Tag danach in der Partie gegen New Jersey wurde eine weitere Bestmarke, jene von Ed Giacomin, durch Lundqvist mit seinem 50. Shutout geknackt.
Auch im Westen schrieb sich ein Torhüter in die Geschichtsbücher seiner Franchise ein. Kings Jonathan Quick hielt gegen die Panthers alle 24 Schüsse, die auf seinen Kasten kamen. Der 4-0 Triumph war sein 172. Sieg für die Kalifornier, womit er den bisherigen Rekordhalter Rogatien Vachon verdrängte. Nun fehlen Quick noch drei weitere ‚Zu null‘ Partien um Vachon, der in den 70er Jahren bei den Kings im Kasten stand, auch in dieser Kategorie zu überholen.
Wiedersehen mit alten Bekannten und ehemaligen Kollegen gab es für Colorados Headcoach Patrick Roy in der Partie gegen die Canadiens. Das Wiedersehen vermieste ihm aber Thomas Vanek. Der Österreicher steuerte dem 6-3 drei Treffer bei, es war bereits sein neunter NHL-Hattrick und der erste bei einer anderen Mannschaft als den Buffalo Sabres.
Den jungen Schweizer Außenstürmer Nino Niederreiter führte der Spielplan zusammen mit Matt Moulson erstmals nach ihrem Wechsel zurück ins Nassau Colisseum auf Long Island. Mit seinem neuen Arbeitgeber den Minnesota Wild gewann er dort am Dienstagabend deutlich mit 6-0 und konnte sich postwendend mit einem Assist in den Spielberichtsbogen eintragen. Noch besser lief die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte für Moulson, der mit zwei Toren und einer Vorlage an drei Treffern beteiligt war.
Die kommenden sieben Tage dürften wiederum vom Rennen um die Playoffs geprägt sein und es ist nach aktuellem Stand davon auszugehen, dass bis zum Saisonende die Kandidaten für die zu vergebenden Plätze noch enger zusammenrücken werden.
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