Eine Woche der Ehrungen

Wochenrückblick: Es gab Gründe zum Feiern und herausragende Neuankömmlinge.

Die vergangene Woche stand ganz im Zeichen der NHL Trading Deadline. (wir berichteten ausführlich darüber) Auch weiterhin geschah noch bemerkenswertes in der Liga. Als Folge des Wechsels von Martin St. Louis zu den New York Rangers für Ryan Callahan, ernannte Tampa Bay am Donnerstag einen neuen Teamkapitän, den zehnten in ihrer Franchisegeschichte. Steven Stamkos wird fortan das ‚C‘ auf der Brust bei den Lightning tragen. Vier Monate lang hatte der 24-Jährige, der seine gesamte NHL-Karriere in Tampa verbracht hat, aufgrund eines Bruchs des rechten Schienbeins pausieren müssen. Am Donnerstag bei der 1-3 Heimniederlage im Tampa Bay Times Forum gegen die Sabres kehrte er in ihre Reihen zurück. Der zweifache Gewinner der Rocket Richard Trophy in den Jahren 2010 und 2012 blieb in dieser Partie ebenso punkt- und torlos wie zwei Tage später bei der 3-4 Pleite nach Penaltyschießen seiner Lightning gegen Boston.

Gleich drei ehemalige Franchisespieler kamen in den vergangenen sieben Tagen zu besonderen Ehren. In der Joe Louis Arena von Detroit wurde vor der Partie der Red Wings gegen die Colorado Avalanche das Banner mit der Nummer 5 ihres langjährigen Teamkapitäns Nicklas Lidstrom unter das Hallendach gehievt. Lidstrom verbrachte die gesamte Zeit seiner 20-jährigen NHL-Karriere in der Automobilstadt. Mit ihn im Kader verpassten die Red Wings kein einziges Mal die Playoffs. Der schwedische Verteidiger gewann mit Detroit viermal den Stanley Cup, 2002 war er sogar der erste Europäer, dem dieses Kunststück als Kapitän gelungen ist, und wurde insgesamt siebenmal als bester Verteidiger der Liga mit der Norris Trophy ausgezeichnet.

Sportlich läuft es bei den Calgary Flames als Tabellenvorletzter in der Western Conference gar nicht gut, so muss man sich an gute alte Zeiten erinnern, so wie am Freitag geschehen als die New York Islanders im Scotiabank Saddledome zu Gast waren. In Gedenken an Joe Nieuwendyk und zu dessen Ehren wurde ein Banner mit der Aufschrift „Forever a Flame“ aufgehängt. Nieuwendyk verbrachte die ersten neun Jahre seiner 21 Jahre währenden NHL-Laufbahn bei den Westkanadiern. In seiner ersten Saison 1987/88 wurde er als bester Rookie mit der Calder Trophy geehrt. 1989, erneut konnte er über 50 Saisontore erzielen, war er ein wichtiger Baustein bei Calgarys ersten und einzigen Stanley Cup Gewinn.

Einen weiteren Stanley Cup Triumph konnte der Center mit den Dallas Stars im Jahre 1999 an der Seite eines Brett Hull und eines Mike Modano feiern. Nieuwendyk verließ die Texaner in der Saison 2000/01 in Richtung New Jersey, während Letzgenannter den Stars bis zum Jahr 2010 treu geblieben war. Mike Modano begann seine NHL-Laufbahn in Minnesota bei den Minnesota North Stars, die ihn 1988 als Nummer 1 Draft Pick gezogen hatten. Fünf Jahre später wurde die Franchise nach Dallas umgesiedelt. Der us-amerikanische Center zog mit und verbrachte 16 Jahre in der texanischen Metropole. Am Wochenende traten die Minnesota Wild bei den Stars an. Könnte es eine schönere Gelegenheit geben, wie vor solch einem Match, Modanos Nummer 9 für immer zu reservieren? Modano ist in der Franchisehistorie der North Stars/Stars der Spieler mit den meisten Spielen (1.459), meisten Toren (557), den meisten Assists (802) und dementsprechend auch mit den meisten Scorerpunkten (1.359).

Der Ehrung im American Airlines Center, bei der auch Modano persönlich anwesend und sichtlich gerührt war, folgte eine berauschende Partie, in der die Gastgeber in den letzten zehn Spielminuten des dritten Drittels einen 2-3 Rückstand in einen 4-3 Heimerfolg verwandeln konnten. Mann des Abends war, wie schon zwei Tage zuvor beim 6-1 Kantersieg über die Vancouver Canucks, Tyler Seguin mit einem Treffer und zwei Vorlagen. Zusammen mit seinem Hattrick und zwei Assists gegen die Westkanadier stellte Seguin Modanos Leistung aus der Saison 1992/93, als ihm zwischen dem 1. und 3. Februar ebenfalls acht Scorerpunkte in zwei aufeinanderfolgenden Partien als letztem Star gelungen waren, ein.

Noch ganz am Anfang seiner Karriere steht Avalanches Rookie Nathan MacKinnon, der Donnerstagnacht beim 3-2 Achtungserfolg in der Overtime gegen Detroit den Siegtreffer von Andre Benoit auflegte und damit auch im 13. Spiel hintereinander punkten konnte. Keinem Spieler der 18 Jahre oder jünger war, ist dies bisher in der Geschichte der NHL gelungen. Die alte Bestmarke von zwölf Spielen hatte der große Wayne Gretzky aus dem Jahr 1979/80 inne gehabt.

Einen Einstand nach Maß bei ihren neuen Arbeitgebern erwischten zwei gestandene NHL-Torhüter. Zum einen Roberto Luongo, der bei seinem ersten Auftritt seit 2006 mit seinen neuen ‚alten‘ Kollegen bei den Florida Panthers einen 2-0 Sieg gegen die Buffalo Sabres und mit 25 Paraden einen Shutout feiern konnte. Der 66. Shutout seiner Karriere war gleichzeitig sein 27. mit Florida. Kein anderer Torwart in der Panthers-Historie konnte öfters seinen Kasten ‚Zu-null‘ halten.

Während für ihn postwendend gegen die Bruins eine Niederlage folgte, verlief für Blues Neuzugang Ryan Miller die vergangenen Woche ohne Fehl und Tadel. Der us-amerikanische Schlussmann konnte alle vier Auftritte, die er mit den Blues hatte, gewinnen und musste dabei nur sechs Gegentreffer einstecken. Insgesamt hat das Team von Ken Hitchcock einen Lauf. Durch den 3-2 Erfolg am Sonntag im Excel Energy Center von St. Paul gegen die Wild bauten sie ihre Siegesserie auf fünf Spiele aus und überholten die Anaheim Ducks, als das bis dato punktbeste Team der Liga.

Ob und wie lange die Blues diesen Platz an der Sonne halten können, das wird die kommende Woche zeigen.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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