Bestmarken

Wochenrückblick: Wer weiter auf Erfolgskurs ist und bei wem die Talfahrt anhält.

Auch die zweite Saisonwoche in der NHL hatte einige Überraschungen für die Protagonisten parat, sowohl von positiver als auch negativer Natur. Bestmarken wurden aufgestellt und der ein oder andere Club wartet noch auf die Wende, ist auf der Suche nach der Erfolgsspur.

Da sind zum einen die Überflieger aus Colorado. Die noch ungeschlagenen Avalanche konnten vergangene Woche ihre Siege drei und vier gegen die bis dato ebenfalls unbezwungenen Leafs und Bruins einfahren. Mit Sieg Nummer fünf unter ihrem neuen Trainer Patrick Roy legt Colorado den besten Saisonstart seit 1995 hin. Damals, ein Jahr vor ihrem Umzug in die Mile High City, noch als Quebec Nordiques. Ihren vorerst letzten Paukenschlag landeten die Avs in der US-Hauptstadt Washington, wo sich die Fans der Capitals angesichts der Dominanz der Gäste die Augen rieben. Am Ende hatten die Avalanche klar mit 5-1 Toren die Nase vorne, was auch ein Verdienst ihres Schlussmanns Semyon Varlamov war. An alter Wirkungsstätte hielt Varlamov 40 Torschüsse der Capitals und mancher Verantwortlicher in Washington hat sich wohl gewünscht, dass der 25-jährige Russe noch, wie von 2008 bis 2011, in ihren Diensten stünde. Ein besonderer Abend wurde es auch für Colorados Top-Rookie Nathan MacKinnon, dem im Verizon Center sein erster NHL-Treffer geglückt war und der mit mittlerweile sechs Scorerpunkten zusammen mit Calgarys Center Sean Monahan den zweiten Platz in der Scorerwertung der Rookies inne hat. Einen schönen Nebeneffekt von MacKinnons Treffsicherheit hatte auch Paul Stastny. Er kam mit der Vorarbeit zu seinem 400. NHL-Scorerpunkt.

Getoppt wurde MacKinnon nur noch von einem jungen Tschechen, dem 18-jährigen Tomas Hertl, der am vergangenen Dienstag in der Partie seiner San Jose Sharks gegen die New York Rangers für die größte Schlagzeile der Woche sorgte. Gleich vier Treffer waren ihm gegen die Rangers gelungen und auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag, beim letzten Triumph der Kalifornier, einem 3-2 Sieg über Ottawa, schoss Hertl das erste Tor zur 1-0 Führung. So war es auch wenig verwunderlich, dass der torhungrige, unbekümmerte Center zum Spieler der Woche von der NHL gekürt wurde. Mittlerweile weht ihm aber auch ein rauer Wind entgegen. Am Freitag wurde Hertl von Canuck Alexander Edler hart am Kopf gecheckt. Ein Vergehen, das dem Kanadier, wie heute bekanntgegeben wurde, ein Sperre von drei Spielen einbringt.

Während in der Eastern Conference mittlerweile keine Mannschaft mehr ungeschlagen ist, die Penguins mussten neben den oben erwähnten Bruins und Leafs ihre erste Saisonniederlage wegstecken und das mit 3-6 bei den nicht gerade besonders bedrohlich in die Saison gestarteten Florida Panthers, konnten im Westen mit den St Louis Blues und den Anaheim Ducks zwei weitere Clubs ihre Siegesserien fortsetzen. Die Blues mussten in den vergangenen sieben Tagen nur zweimal antreten. Dabei sprangen Heimsiege über die Blackhawks und Rangers heraus. Mit einer Siegesbilanz von 4-0-0 zum Saisonstart stellten die Blues eine neue Franchisebestmarke auf.

Auch die Südkalifornier hatten mit zwei Auftritten eine relativ geruhsame Woche, die sie aber mit Bravour absolvierten. Das Nachsehen hatten sowohl die Blueshirts aus Manhattan als auch die Ottawa Senators. Gerade die Partie gegen das Team aus der kanadischen Hauptstadt war von besonderem Interesse, da Senators Rechtsaußen Bobby Ryan erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrte. Für ihn persönlich wurde der Auftritt im Honda Center ein Erfolg. Er erzielte mit dem Anschlusstreffer zum 1-2 sein 150. NHL-Tor. Es sollte aber zur Freude von Jonas Hiller, das einzige Mal bleiben, dass er die Scheibe aus dem eigenen Netz holen musste. Am Ende unterlagen die kanadischen Gäste mit 1-4. Drei Tage zuvor hatte der Schweizer Schlussmann seinen Kasten gegen die Rangers sauber halten können und seinen ersten Saison-Shutout, dem bereits 17. seiner NHL-Karriere, feiern können.

Und bei wem lief es überhaupt nicht gut? Da wären zum einen die New York Rangers, die in sechs Tagen auf ihrer Auswärtstour mit insgesamt 20 Gegentoren drei Niederlagen wegstecken mussten. Erste Konsequenzen aus den schwachen Auftritten zogen sie, indem sie heute Schlussmann Martin Biron, über seinen Gegentrefferschnitt von über 7 sollte man lieber den Mantel des Schweigens legen, und den tor- und punktlosen Flügelstürmer Arron Asham auf die Waiverlist gesetzt haben. Zum anderen sind da noch die Philadelphia Flyers, bei denen auch der frühe Trainerwechsel noch keine richtige Wirkung zeigt. Sie konnten zwar ihren ersten Auftritt unter Craig Berube als Headcoach gewinnen, doch anschließend folgten zwei Niederlagen in Phoenix und in Detroit. Schließlich kam auch noch Pech hinzu. Ihre beiden Stürmer Vincent Lecavalier und Scott Hartnell verletzten sich in der Partie gegen die Red Wings und werden den Flyers bei ihren kommenden Aufgaben nicht zur Verfügung stehen.

Zumindest bleibt den Rangers und Flyers sowie ihren Anhängern der Trost, dass es eigentlich nur noch aufwärts gehen kann und mit dem Aufstieg kann man unverzüglich schon in der anstehenden Woche beginnen.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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