Playoffs im Visier

Sie sicherten sich einen Platz und die Jagd um die Torjägerkrone.

Die reguläre Saison neigt sich dem Ende zu und die Hälfte der 16 Playoffplätze, jeweils vier in der Eastern und Western Conference, sind bereits vergeben. Besonders groß war am Samstag die Freude in der ostkanadischen Metropole Toronto. Ihre Maple Leafs sicherten sich nach neun Jahren Abstinenz erstmals wieder eine Playoffteilnahme. Die Helden beim 4-1 Auswärtstriumph im innerkanadischen Duell gegen die Ottawa Senators waren der zweifache Torschütze James van Riemsdyk und vor allem Torsteher James Reimer, der mit seinen 49 Paraden die Hausherren schier zur Verzweiflung gebracht hatte. Die vorherigen zwei Niederlagen des Traditionsteams in dieser Woche gegen die Islanders und die Capitals waren damit vergessen. Die Leafs rangieren aktuell auf einem aussichtsreichen fünften Tabellenplatz und haben sogar mit vier Punkten Rückstand auf Montreal und Boston noch eine Minimalchance auf den Divisionstitel im Nordosten.

In einer gänzlich anderen Klasse spielen die Pittsburgh Penguins. Ihre Playoffteilnahme hatten sie sich schon vor über 14 Tagen gesichert, doch dank ihres 3-2 Erfolgs im TD Garden von Boston über die Bruins ist ihnen der erste Tabellenplatz im Osten nun auch nicht mehr zu nehmen. Es war ihr sechster doppelter Punktgewinn in Folge, wohlgemerkt ohne ihren Topscorer Sidney Crosby und Torjäger Evgeni Malkin, die voraussichtlich noch in der kommenden Woche nach ihre Verletzungspause wieder einsatzbereit sein werden. Eines steht jetzt schon fest. Die Penguins haben in den ersten drei Playoffrunden bis zum Conference Finale Heimrecht und ihre Konkurrenten werden sich angesichts der bislang gezeigten Übermacht ganz warm anziehen müssen.

Deutlich stärker auf die Rückkehr eines Leistungsträgers sind die Ottawa Senators angewiesen. Ihr bester Verteidiger Erik Karlsson laboriert seit über zwei Monaten an einem Achillessehnenriss. Am Freitag konnte er erstmals wieder am Training teilnehmen und zeigte sich dabei durchaus zufrieden.

„Es war ein schönes Gefühl mit den Jungs wieder auf dem Eis zu stehen, wenngleich es für mich schon das härteste Training war, das ich jemals absolviert habe. Ich werde von Tag zu Tag Fortschritte machen.“

Dass Karlsson im Saisonendspurt um eine Playoffteilnahme den Senators doch noch zur Verfügung stehen wird ist mehr als fraglich. Ursprünglich waren die Ärzte davon ausgegangen, dass er drei bis vier Monate pausieren muss.

Die den siebten Rang innehabenden Senators haben vier Partien vor Saisonende nur noch drei Zähler Vorsprung auf die neuntplatzierten Landsmänner aus Winnipeg, die bei ihrer Aufholjagd aus den vergangenen sechs Partien elf von zwölf möglichen Zählern einfahren konnten und sich am Wochenende nur den Islanders nach Penaltyschießen mit 4-5 Toren geschlagen geben mussten. Der beste Mann der Jets ist ihr Teamkapitän Andrew Ladd, der maßgeblichen Anteil an Winnipegs Erfolgsserie hat. In den drei Partien der letzten sieben Tage brachte es der kanadische Außenstürmer auf zwei Treffer und sechs Vorlagen. Seine persönliche Bestmarke stellte er mit drei Assists beim 4-3 Heimsieg gegen Carolina ein. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Ladd von der Liga zum besten Spieler der Woche gekürt wurde.

Eine seiner besten Partien lieferte Sharks Stürmer Logan Couture beim 6-1 Kantersieg gegen die Minnesota Wild mit zwei Toren und zwei Assists ab. Durch diesen gewonnen Zweier am Donnerstag fehlt den Kaliforniern nur noch ein weiterer Zähler in drei ausstehenden Partien um sich nach Chicago, Anaheim, Vancouver und den Kings als fünfte Mannschaft im Westen ihre Playoffteilnahme zu sichern.

Äußerst spannend verläuft das Rennen um die letzten zwei Playoffplätze. Vor allem der Vorsprung von den zuletzt so arg schwächelnden Minnesota Wild schrumpft von Spieltag zu Spieltag. Nur fünf Zähler aus den letzten sieben Auftritten konnten sie für sich verbuchen und liegen nun gleichauf mit dem Überraschungsteam der Western Conference, den Columbus Blue Jackets, nur noch drei Punkte vor den neunt- und zehntplatzierten Teams aus Detroit und Dallas.

Ein Fernduell ganz anderer Art fand in den letzten sieben Tagen um die Torjägerkrone der Liga statt und auch die Frage wem als punktbestem Spieler am Ende die Art Ross Trophy verliehen wird, bleibt offen. Alex Ovechkin machte mit drei Treffern und drei Assists mächtig Boden gut gegenüber den beiden Lightning Martin St Louis sowie Steven Stamkos und auch gegenüber dem mit 56 Scorerpunkten aktuell führenden Sidney Crosby fehlen dem russischen Stürmer nur noch fünf Punkte.
Im Kampf um die Maurice Richard Trophy hat Ovechkin, dem in der Samstagspartie gegen Montreal ein Doppelschlag gelungen war, mit 30 Saisontoren die Nase vorn, verfolgt vom Vorjahressieger Stamkos mit 28 Treffern.

Auch in der kommenden Woche, der letzten in dieser kompakten regulären Saison, ist also wieder für Spannung an allen Ecken und Enden gesorgt.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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