Die besten Jungen

Zahlen und Fakten: Welches Team baut stark auf seine Talente und welcher junge NHL‘er ist der Beste.

In den turbulenten letzten Wochen bis zur Trading Deadline, war immer wieder von den sportlichen Leitern jener NHL-Teams, die diese Saison bereits abgehakt haben und ihren Blick in die Zukunft richten möchten, zu hören, dass sie sich einen Neuaufbau mit jungen Talenten wünschen.

Im letzten Monat bis zur Wechselfrist haben die 30 Mannschaften insgesamt 78 Spieler getauscht und es wechselten zur Ergänzung oder Kompensation eines Handels weitere 40 zukünftige Draft Picks ihren Besitzer. Hierunter aber nur neun Züge für eine zweite Runde und sogar nur einer für die erste Runde bei einem NHL-Draft (jenen in 2013 der Penguins an die Flames im Rahmen des Iginla-Trades).

Schaut man sich die aktuelle Topscorerliste der NHL an, so stellt man fest, dass sich unter den besten 30 Aktiven mit Islander Matt Moulson (9. Rd.), Avalanche PA Parenteau (9. Rd.) und den beiden Red Wings Pavel Datsyuk (6. Rd.) und Henrik Zetterberg (7. Rd.) nur vier Spieler befinden, die bei einem Draft später als in einer zweiten Runde gezogen wurden.

Bei den Verteidigern und Torhütern schaut diese Bilanz schon deutlich besser aus. Die Chance, dass sich hier ein später Zug durchsetzen kann und zukünftig zu den Besten seines Faches zählen wird, ist deutlich höher als bei den Stürmern. Exemplarisch sei hier Pittsburghs Kris Letang (3. Rd.), Montreals Andrei Markov (6. Rd.) oder Anaheims Francois Beauchemin (3. Rd.) erwähnt.

In der laufenden Saison kamen bisher insgesamt 86 Spieler der Jahrgänge 1991 oder jünger zum Einsatz, darunter 20 Verteidiger sowie mit Robin Lehner, Philipp Grubauer und Petr Mrazek drei Torhüter. Weniger als die Hälfte aller, nämlich 41, bestritten mehr als 25 Partien für ihr Team. Es ist selbstverständlich auch dem Umstand von Verletzungen geschuldet, dass dieser Anteil nicht über 50 Prozent liegt.

Doch welche Jungprofis führen die Rangliste in der jeweiligen Kategorie an?

Torjäger – Matt Duchene

Einen Mannschaftserfolg der Colorado Avalanche in Form einer Playoffteilnahme wird es auch in diesem Jahr vermutlich nicht geben und das obwohl sie mit Center Matt Duchene den treffsichersten Sniper unter den Jungprofis ihr Eigen nennen können. Der 22-Jährige ist ungemein wichtig für die Avalanche. Er ist nicht nur sehr stark am Bullypunkt sondern mit 15 Treffern in 35 Einsätzen ihr erfolgreichster Torschütze und belegt damit den 16. Platz in der gesamten Liga. Gedrafted wurde Duchene von Colorado als insgesamt Dritter in der ersten Runde 2009.

Verfolger: Taylor Hall(EDM); Evander Kane(WPG); Jonathan Huberdeau(FLO) jeweils 13 Tore

Topscorer – Taylor Hall

Während die Avalanche noch darauf warten, dass ihr vor knapp vier Jahren begonnener Neuaufbau Früchte trägt, sind die Edmonton Oilers schon einen Schritt weiter und ihnen könnte in dieser Saison auch mannschaftlich der Durchbruch gelingen. Die Zeit nach ihrer Stanley Cup Finalteilnahme im Jahre 2006 nutzten die Westkanadier zur Umstrukturierung. Ihre Fans mussten sich angesichts dessen, dass sich ihr Team seitdem nicht mehr für die Playoffs qualifiziert hat, in Geduld üben. Die Franchise aus Alberta hatte bei den Drafts ein gutes Händchen und baute einen jungen, erfolgshungrigen Kader auf. Mit dem erst 19 Jahre jungen Center Ryan Nugent-Hopkins und dem gleichaltrigen Rechtsaußen Nail Yakupov sowie Taylor Hall sind sie gleich dreimal unter den besten zehn Scorern, der unter 22-Jährigen vertreten. Angeführt wird die Liste von Hall mit 41 Zählern in 34 Partien. Ligaweit belegt er momentan den siebten Platz unter den Topscorern. Gedrafted wurde Edmontons Top-Außenstürmer als, wie sollte es auch anders sein, insgesamt erster beim NHL Draft 2010.

Verfolger: Matt Duchene(COL) 35 Pkt.; Tyler Seguin(BOS) 26 Pkt.; Evander Kane(WPG) 26 Pkt.

+/- Wert – Tyler Seguin

Die Traditionsfranchise aus Beantown, die Boston Bruins, sind eine feste Größe in der Eastern Conference. Playoffteilnahmen sind für die Bruins fast schon eine Pflicht, der sie auch mit schöner Regelmäßigkeit seit der Saison 2007/08, gekrönt vom Stanley Cup Triumph 2011, nachkommen. Dennoch hat es das Management der Bruins nicht versäumt an die Zukunft zu denken und integriert immer wieder junge Talente in den Kader, solche wie Tyler Seguin. Der 21-jährige Center hat mit +23 den mit Abstand besten Wert in der +/- Statistik unter allen Jungprofis. Er liegt damit auch im teaminternen Vergleich ganz vorne und nur drei Punkte schlechter als Topstar Sidney Crosby. Die Rechte an Seguin sicherten sich die Bruins beim NHL Entry Draft 2010 in der ersten Runde an zweiter Stelle.

Verfolger: Nick Leddy(CHI) +16; Brandon Saad(CHI) +13; Brendan Gallagher(MTL) +10

Eiszeit – Oliver Ekman-Larsson

Auf seine Dienste können die Phoenix Coyotes nicht verzichten! Sagenhafte 25 Minuten und zwei Sekunden stand der schwedische Verteidiger Oliver Ekman-Larsson in der laufenden Saison durchschnittlich pro Spiel für die Coyotes auf dem Eis. Kaum Zeit zum Erholen bekam der 21-Jährige am 26. Februar in der Partie gegen Vancouver, als er sogar über eine halbe Stunde(!) Eiszeit bekam. Ein Vertrauensbeweis gegenüber dem Blueliner, der kaum noch zu toppen ist. Ligaweit befindet sich Ekman-Larsson mit 25:02 auf Rang 15 inmitten eines illustren Kreises von erfahrenen Bluelinern wie Zdeno Chara(25:00) und Jay Bouwmeester(25:09). Gedrafted wurde Ekman-Larsson von den Coyotes im Jahre 2009 in der ersten Runde an sechster Stelle.

Verfolger: Justin Faulk(CAR) 23:23; Jonas Brodin(MIN) 22:47; Matt Duchene(COL) 21:10

Übrigens das Team, das im bisherigen Saisonverlauf die meisten Spieler im Alter bis 22 Jahre eingesetzt hat, ist nicht Edmonton wie man vielleicht auf den ersten Blick vermuten möchte, bei ihnen waren es fünf. Nein, es sind die Anaheim Ducks die bisher sieben Jungprofis eine Chance gaben sich zu beweisen, gefolgt von den Colorado Avalanche mit deren sechs.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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