Gut eingefunden

Diese Neuverpflichtungen erwischten einen tollen Start bei ihrem neuen Team.

Ganz im Zeichen der am Mittwoch endenden Wechselfrist stand die vergangene NHL-Woche. Es gibt dementsprechend ausreichend zu resümieren, wie schnell sich die namhaftesten Verpflichtungen jeweils bei ihrem neuen Arbeitgeber einfinden und inwieweit sie sich integrieren konnten.

Mit Jaromir Jagr haben die Boston Bruins ein ganz großes Kaliber an Land gezogen. Bereits am Donnerstag gab er sein Debut bei den Braunbären und wie sollte es auch anders sein. Der 41-jährige NHL-Veteran avancierte in seiner ersten Partie für Boston gegen die New Jersey Devils gleich zum Matchwinner. Nach einem torlosen ersten Spielabschnitt, in dem die Gäste aus Newark deutlich mehr Spielanteile als die Bruins hatten, gelang Jagr unmittelbar nach der Drittelpause das Führungs- und Siegtor zum 1-0 Endstand. Ein Schuss von Brad Marchand fand über den Umweg von Jagrs Schlittschuh den Weg ins Netz. Sicher der Treffer war mehr oder wenig glücklich, man muss als Stürmer aber eben auch wissen, wo man zu stehen hat. Das sah auch Bostons Headcoach Claude Julien nach der Partie so:

„Man nennt das vor’s Tor ziehen und es war ein Beispiel für alle unsere Jungs, wie man so etwas perfekt macht.“

Während die Bruins, wenngleich mit zuletzt durchwachsenen Ergebnissen, sich weiterhin klar auf Playoffkurs befinden, sind die New Jersey Devils von der Erfolgsbahn abgeraten. Sie verloren vier Partien in den letzten sieben Tagen, konnten nur bei der 2-3 Shootout-Niederlage gegen Buffalo am Sonntag einen Zähler mitnehmen und liegen mittlerweile, wenn auch knapp, außerhalb der Playoffränge.

Magere 19 Punkte konnte Marian Gaborik in den 35 Saisonpartien, die er in diesem Jahr für die New York Rangers bestritten hatte, für sich verbuchen. Es kam der Wechsel nach Columbus und der slowakischen Rechtsaußen erwischte einen klasse Start bei den Blue Jackets, die in Nashville anzutreten hatten. Die Begegnung endete 3-1 für die Gäste aus Ohio. Gaborik fand sich glänzend zu Recht mit seinen neuen Teamkollegen und war postwendend an zwei Treffern mit einem Tor und einer Vorlage beteiligt. Nach der Partie zeigte sich der 31-Jährige überrascht darüber, wie schnell und kombinationssicher die Blue Jackets agieren:

„Jeder hat sich für den anderen eingesetzt und die jungen Kerle, die eher kleinen Stürmer, die sind regelrecht geflogen.“

Dem eindrucksvollen Sieg in der Bridgestone Arena ließen die Blue Jackets aber postwendend zwei Niederlagen beim Divisionsrivalen aus St. Louis, Gaborik war hierbei am einzigen Treffer der Gäste mit einem Assist beteiligt, und Zuhause gegen Minnesota folgen. Damit verloren sie im Kampf um einen Playoffplatz in der Western Conference wieder an Boden. Columbus weist auf Platz 12 rangierend vier Punkte Rückstand auf die momentan achtplatzierten Red Wings vor.

Ähnlich gut wie für Gaborik verlief der erste Auftritt für Ben Bishop, der am letzten Mittwoch von den Ottawa Senators zu den Tampa Bay Lightning getradet wurde. Bishop stand bereits am darauffolgenden Abend in der Partie seiner Lightning gegen die Carolina Hurricanes im Kasten und konnte vollauf überzeugen. Beim 5-0 Auswärtstriumph wehrte der 26-jährige Schlussmann sagenhafte 45 Torschüsse der Hausherren ab und verdiente sich damit seinen zweiten Saison-Shutout. Wer nun dachte, dass sich mit der Verpflichtung des US-Amerikaners im Tor das gesamte Defensivverhalten der Lightning verbessern würde, der sah sich in Tampas darauffolgenden Partien enttäuscht. Am Wochenende kassierten die Bolts sowohl gegen die New York Islanders wie auch gegen Washington jeweils vier Gegentore, verloren diese Spiele und müssen als Vorletzte in der Eastern Conference mit aktuell acht Zählern Rückstand ihre Playoffhoffnungen wohl begraben.

Im ersten Anlauf hat es für den Überraschungs-Rookie dieser Saison, für Cory Conacher, der im Austausch gegen Bishop in die kanadische Hauptstadt kam, noch nicht geklappt. In seiner zweiten Partie für die Senators kam auch er zu seinem persönlichen Erfolgserlebnis. Er brachte bei den Florida Panthers sein Team mit 1-0 in Front und belegt mit nun 25 Scorerpunkten den zweiten Rang unter allen NHL-Neulingen in dieser Saison. Mannschaftlich läuft es dagegen für die vom Verletzungspech verfolgten Senators gar nicht gut. Auch das Spiel im BankAtlantic Center ging mit 1-2 verloren und sie warten seit mittlerweile vier Partien auf einen Sieg. Die Senators müssen achtsam sein um nicht doch noch aus den Playoffrängen zu rutschen. Dank eines guten Saisonstarts haben sie noch vier Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Playoffplatz, doch Vorsicht – die Konkurrenz schläft nicht.

Konkurrenten, wie die New York Rangers, bei denen Ryan Clowe am Mittwoch einen Einstand nach Maß feiern konnte. Von den San Jose Sharks nach Manhattan transferiert, schlug der 30-jährige Linksaußen im Madison Square Garden gleich doppelt zu und leistete mit einem weiteren Assist seinen Anteil zum 6-1 Kantersieg der Blueshirts über die Pittsburgh Penguins. Das Rematch in Pittsburgh zwei Tage später verloren die Rangers zwar mit 1-2 nach Penaltyschießen, doch sie sind nach sieben Punkten aus vier Partien auf einem guten Weg sich zu stabilisieren und ihren Playoffplatz zu verteidigen.

Nicht mehr nehmen lassen können sich die Pittsburgh Penguins im Osten und die Chicago Blackhawks im Westen ihre Playoffteilnahme. Die beiden Überfliegermannschaften sind die ersten Teams in dieser Saison, die sich mit 18 bzw. 22 Punkten Vorsprung in ihrer Conference sicher für die Playoffs 2013 qualifiziert haben.

Und wer war sonst noch top? Vor allem Capitals Ausnahmestürmer Alex Ovechkin. Der russische Linksaußen sammelte bei Washingtons vier Siegen in den vergangenen sieben Tagen sagenhafte neun Scorerpunkte, schoss sieben Tore selbst und verhalf den Caps zur Tabellenführung in der Southeast Division. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der 27-Jährige von der Liga als bester Spieler der letzten Woche gewählt wurde. Die Plätze 2 und 3 belegen mit Ranger Henrik Lundqvist und Blues Brian Elliott zwei Torsteher.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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