In alten Gefilden

Rückkehr von Ryder und O’Reilly. Goc trifft.

Die Hälfte der regulären Saisonspiele sind nun schon fast absolviert und wöchentlich grüßt das Murmeltier, in Anlehnung an die US-Komödie von 1993 mit Bill Murray! Phantastisch, sensationell, phänomenal! Es gehen einem so langsam die Superlative aus, angesichts der Serie, welche die Chicago Blackhawks hinlegen. Woche für Woche punkten sie und bauen ihren Rekord weiter aus. In den letzten sieben Tagen kamen vier weitere Siege hinzu, so dass das Team aus Illinois nun schon seit 22 Partien hintereinander seit Saisonstart in der regulären Spielzeit ungeschlagen ist.

Gescheitert an den Überfliegern der Western Confernce sind in den letzten sieben Tagen die Mannschaften aus Edmonton, St. Louis, Columbus und die Erzrivalen aus Detroit. Dabei bewiesen sich die Blackhawks auch nervenstark. Mit Ausnahme der Auswärtspartie in St. Louis, die sie am Donnerstag klar mit 3-0 Toren für sich entscheiden konnten, ergatterten sich die Hawks jeweils den zweiten Zähler erst in der Verlängerung oder im Penaltyschießen.

Am Sonntagnachmittag in der Joe Louis Arena von Detroit sah es lange Zeit danach aus, als könnten die Red Wings die beeindruckende Serie von saisonübergreifend 28 Spiele, in denen das Team jeweils punkten konnte, beenden. Sie lagen bis 122 Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene noch mit einem Treffer in Front, doch eine unglückliche Strafzeit wegen Spielverzögerung nutzte Patrick Kane zum Ausgleich. Im Shootout sollte ihm dann auch noch das Siegtor für sein Team gelingen und die Antwort auf die Frage wer die Überflieger als erstes bezwingen kann bleibt weiterhin offen. Minnesota, Colorado und Edmonton dürfen als nächste ihr Glück versuchen.

Zu einem äußerst interessanten Spielertausch kam es vergangenen Dienstag zwischen den Montreal Canadiens und den Dallas Stars. Linksaußen Erik Cole wechselte zu den Frankokanadiern, die hierfür im Austausch Rechtsaußen Michael Ryder sowie einen Drittrunden Draft Pick 2013 erhielten.

Ryder hatte seine NHL-Karriere vor zehn Jahren bei den Habs begonnen und in drei seiner vier Spielzeiten mit diesen 50 oder mehr Scorerpunkte erzielen können. Ryder war mit 14 Punkten, hiervon sechs im Powerplay, zusammen mit Jamie Benn der beste Scorer bei den Stars. In der vergangenen Saison gelangen ihm 35 Tore sowie 27 Vorlagen.

Ebenfalls auf 35 Saisontreffer hatte es Cole in der letzten, für das Traditionsteam so enttäuschend verlaufenden, Spielzeit gebracht. Doch bisher ließ es der 34-Jährige an Torgefährlichkeit noch vermissen. Magere sechs Scorerpunkte hatte er vor seinem Wechsel verbuchen können. Hiervon ließ sich Dallas General Manager Joe Nieuwendyk aber nicht täuschen.

Er war auf der Suche nach einem großen, kompakten Spieler, der Präsenz vor dem gegnerischen Kasten zeigt und sich auch dorthin stellt, wo es weh tut. Beim 4-1 Erfolg über die St. Louis Blues haben die Texaner prompt hiervon profitieren können; Cole zeichnete sich gleich im zweiten Spiel für seinen neuen Arbeitgeber als Torschütze aus.

Montreals Risiko bei dem Trade hält sich in Grenzen. Sollte der 32-jährige Ryder nicht an seine alten Leistungen anknüpfen können, müssen sie nicht an ihn festhalten, denn sein mit US$ 3,5 Millionen dotierter Vertrag läuft bereits am Ende dieser Saison aus.

Ein Wiedersehen mit alten Kollegen gab es auch für Colorados Nummer 90 Ryan O’Reilly. Das junge Stürmertalent hatte sich zu Saisonbeginn mit den Avalanche einen Vertragspoker geliefert und schließlich als Restricted Free Agent einen Kontrakt bei den Calgary Flames unterschrieben. Die Avs entschieden sich die Konditionen dieses Vertrages zu übernehmen und verzichteten damit auf eine Kompensation des Abgangs von O’Reilly durch Draft Picks.

Der 22-Jährige erhält in den nächsten zwei Jahren US$ 10 Millionen, eine Million in dieser Saison, US$ 2,5 Millionen für die Vertragsunterschrift sowie US$ 6,5 Millionen in der kommenden Spielzeit. Bei seiner ersten Partie für die Avalanche, einer 1-2 Overtime-Niederlage gegen das Tabellenschlusslicht aus Columbus, blieb der Center noch tor- und punktlos.

Auch für die Florida Panthers läuft es aktuell gar nicht gut, sie zieren das Tabellenende der Eastern Conference und mit bereits sechs Punkten Rückstand auf den achten Rang liegen die Playoffplätze in weiter Ferne. Persönliche Erfolgserlebnisse konnten aber Marcel Goc und Jonathan Huberdeau feiern. Der erst 19 Jahre alte Center Huberdeau wurde am Freitag die Ehre zuteil, von der Liga als bester Rookie des Monats Februar ausgezeichnet zu werden und rechtfertigte dies postwendend mit einem Doppelschlag im Spiel gegen Divisionskonkurrent Carolina.

Dem deutschen Stürmer Goc gelangen seine ersten zwei Saisontore in den Heimpartien gegen die Pittsburgh Penguins, einem überraschenden 6-4 Erfolg, und gegen die Buffalo Sabres. Der so wichtige Ausgleichstreffer im Schlussdrittel, der den Panthers zumindest eine Punkt rettete, ging auf das Konto von Goc.

Damit haben diese beiden Center auch für das gesamte Team Zeichen gesetzt. Dass es eben nicht wie bisher nur weiter, sondern bald auch wieder aufwärts gehen soll.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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