Ehrhoff, der Offensivstärkste

Christian Ehrhoff möchte zurückkommen und den Sabres nächste Saison wieder zum Erfolg verhelfen.

„Ich werde im September zurückkommen und mein Bestes geben“,

Christian Ehrhoff ist sehr zuversichtlich, dass er nach einer Saison, in der er milde ausgedrückt nicht gerade vom Glück verfolgt gewesen war, in der kommenden Spielzeit seinen Buffalo Sabres jene notwendige Verstärkung in der Defensive und auch in der Offensive sein wird, die sie eine erfolgreiche Saison 2012/13 absolvieren lassen wird.

Vom Verletzungspech verfolgt konnte der 30-jährige in Moers bei Krefeld geborene Verteidiger im vergangenen Jahr nicht an seine in den beiden Saisons zuvor bei den Vancouver Canucks gezeigten Leistungen anknüpfen. Doch man kann sich darauf verlassen, dass der deutsche ‚Blueliner‘ die Sommerpause nutzt, um wieder fit zu werden und zu alter Form zurückzukehren.

 

Gleich zweimal musste er vergangene Spielzeit bei den Sabres verletzungsbedingt pausieren. Die Saison war gerade knapp drei Monate alt, als er sich am Silvesterabend in einem Spiel gegen die Washington Capitals verletzte. Elf Spiele Pause waren die Folge. Als die Sabres, auch dank Ehrhoff nach dessen Rückkehr einen Lauf hatten, sie gewannen 24 ihrer letzten 32 Saisonpartien, und sie sich wieder berechtigte Hoffnungen auf eine Playoffteilnahme machen durften, bescherte ihm eine Kollision vor dem eigenen Tor mit Capitals Troy Brouwer eine Verletzung am linken Knie.

„Die Capitals sind nicht gerade meine Mannschaft“,

rekapitulierte Ehrhoff auf Nachfragen auch angesichts dessen, dass es die Mannen aus der US-Hauptstadt waren, die den ‚Büffeln‘ den achten und letzten Playoffplatz streitig gemacht hatten.

Die für jeden Eishockeyspieler notwendige mentale Auszeit vom harten Profisport kann sich Ehrhoff bei seiner Familie nehmen. Regelmäßig tritt die mittlerweile vierköpfige Familie Ehrhoff (Frau Farina und seine beiden Töchter Leni und die erst 2011 geborene Milla) im Sommer die Heimreise nach ‚Good Old Germany‘ an, um Freunde und Verwandte zu besuchen.

Dieses Jahr begann der Aufenthalt, angesichts dessen, dass seine Sabres die Playoffs verpasst hatten, schon etwas früher. Bedauerlicherweise war Ehrhoff noch nicht in der Lage das wenig erfolgreiche deutsche Eishockeynationalteam bei der IIHF-Weltmeisterschaft in Stockholm und Helsinki zu unterstützen. Die Zeit in Deutschland konnte die Familie jedoch auch nutzen um in ihr neues Sommerdomizil zu ziehen.

Keine Frage Ehrhoff zählt mittlerweile zu den besten Verteidigern, die das deutsche Eishockey jemals hervorgebracht hat und er ist zweifelsfrei der Offensivstärkste. Gedrafted wurde er bereits beim NHL Draft 2001 an 104. Stelle von den San Jose Sharks, die ihm aber zwei Jahre bei den Krefeld Pinguinen Zeit ließen, ehe sie ihn unter Vertrag nahmen.

Den Durchbruch in der NHL schaffte der junge Verteidiger schon 2003. In seiner ersten NHL-Saison absolvierte er bereits 41 Partien und wurde sogar für das NHL Young Star Game 2004 in St. Paul berufen.

In San Jose konnte Ehrhoff seine Punktausbeute von elf Scorerpunkte in der Saison 2003/04 bis auf 42 Scorerpunkte in 2008/09 steigern. Dann folgte der Ruf nach Vancouver. Zusammen mit Brad Lukowich kam er im Austausch gegen Daniel Rahimi und Patrick White in die kanadische Metropole an der Pazifikküste.

In den zwei Jahren bei den Canucks wuchs Ehrhoff zu einem Leistungsträger heran und bekam eine Menge Eiszeit. Vor allem im Überzahlspiel war er eine verlässliche Größe. In den Spielzeiten bei den Westkanadiern brachte er es auf jeweils 14 Treffern und auf sagenhafte 50 Scorerpunkte im Spieljahr 2010/11, womit er sich unter den zehn besten Verteidigern der Liga platzieren konnte. In den Playoffs des gleichen Jahres zog der Krefelder mit den Canucks in die Stanley Cup Finale ein, wo sie erst nach sieben Spielen in den Boston Bruins ihren Meister fanden.

Darauf angesprochen, ob er explizit an seiner Schussgenauigkeit gearbeitet habe, gibt sich Ehrhoff bescheiden:

„Eigentlich nicht. Ich hatte einfach mehr Glück im Abschluss. Manchmal geht die Scheibe halt rein und ein anderes Mal nicht.“

Ob nun Glück oder nicht, genau dies ist dem deutschen Ausnahmeverteidiger in der kommenden Saison zu wünschen, dass er bei den Sabres an jene vergangene glorreiche Zeit wieder anknüpfen kann und damit seinem Traum seit er zehn Jahre alt war:

„Einmal den Stanley Cup in den Händen halten zu dürfen.“

zu verwirklichen.

In dem Deutschen Alexander Sulzer hat er in Buffalo einen Verteidigungspartner mit dem er sich blind versteht und in Sabres Headcoach Lindy Ruff einen Lehrmeister, den er äußerst schätzt:

„Ich hatte schon viele Trainer, harte und weniger harte. Ruff ist sehr offen. Er sagt einem direkt und unumwunden, sobald man einen Fehler gemacht hat und er lobt einen auch nach einer gelungen Aktion. Das mag ich!“

Voraussetzungen um diesem Traum wieder ein Stückchen näher zu kommen.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

 

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