Die Besten der Besten!

In Las Vegas wurden zum Saisonabschluss die besten Spieler des Jahres geehrt.

Mit der Verleihung der Trophäen an die Besten der Besten beendet die NHL traditionell eine Saison. Die diesjährige Gala in Las Vegas stand ganz im Zeichen europäischer Eishockeystars. Von den sieben Haupttrophäen räumten gleich vier Europäer eine ab, drei Schweden und ein Russe.

Zum wertvollsten Spieler der regulären Saison wurde Pittsburghs russischer Stürmerstar Evgeni Malkin ernannt. Ihm wurde die Hart Trophy überreicht. „Das ist ein ganz besonderer Tag für mich,“ sagte der 25-jährige Center und fügte auch gleich noch mit einem Blick in die Zukunft hinzu: „Ich werde mich anstrengen und daran arbeiten, dass es nicht meine letzte Auszeichnung war. Ich wünsche mir und hoffe, dass ich sie erneut gewinnen kann.“

In den Jahren 2008 und 2009 hatte sich Malkin, als zweitplatzierter Finalist, noch gegenüber seinem Landsmann Alex Ovechkin geschlagen geben müssen.

Malkin hat die vergangene Saison mit 109 Zählern als punktbester Scorer der Liga abgeschlossen. 50 Tore, eine persönliche Bestmarke, gingen auf sein Konto. Er ist nach Mario Lemieux, Jaromir Jagr und Sidney Crosby der Vierte  in der Franchisegeschichte der Penguins, der als bester NHL-Akteur ausgezeichnet wurde.

Sein besonderer Dank galt Verteidiger Sergei Gonchar: „Sergei ist ein toller Kerl, ein unglaublicher Spieler. Er hat sich meiner angenommen als ich vor sechs Jahren hier ankam. Er hat mich immer unterstützt. Ich danke ihm und seiner Familie.“

Zur Riege der Schweden, die eine Trophäe mitnehmen konnten, gehörte New York Rangers Schlussmann Henrik Lundqvist. Er bekam die Vezina Trophy als bester Torhüter der Saison überreicht.

In seiner bisherigen siebenjährigen NHL-Karriere wurde Lundqvist schon viermal für die Auszeichnung nominiert. Nun ist er der zweite schwedische Torsteher nach Pelle Lindbergh, der 1984/85 bei den Philadelphia Flyers im Kasten stand, der zu solchen Ehren kam.

In allen sieben NHL-Saisons gelangen Lundqvist 30 oder mehr Siege, achtmal konnte er im letzten Jahr sein Tor sauber halten. Dank dem 30-Jährigen gelang es den Rangers als punktbestes Team der Eastern Conference die Spielzeit 2011/12 abzuschließen. „Ohne meine Teamkollegen würde ich nicht hier oben stehen, ihnen habe ich ebenso zu danken wie meiner Familie, meiner Frau und John Tortorella, dem besten Trainer auf der Welt.“

In die Fußstapfen eines weiteren großen Schweden, Daniel Alfredsson, trat in diesem Jahr Colorados Rookie Gabriel Landeskog, der wie Alfredsson im Jahre 1996, als bester NHL-Neuling mit der Calder Trophy geehrt wurde. Landeskog bestritt alle 82 Saisonpartien für die Avalanche und brachte es dabei auf 52 Scorerpunkte, 22 Tore und 30 Assists. Kein anderer NHL-Neuling konnte sich in diesem Jahr in allen drei Kategorien unter die ersten drei platzieren.

Nur drei Jahre älter als der neugekürte Calder Trophy Sieger ist der dritte Schwede im Bunde der Gewinner. Ottawas Verteidiger Erik Karlsson, dem die Norris Trophy als bester ‚Blueliner‘ überreicht wurde. 78 Scorerpunkte und damit 25 mehr als vom zweitbesten Verteidiger erzielt, gingen auf das Konto von Karlsson.

In seiner Ansprache ehrte er Detroits schwedische Verteidigerlegende Nicklas Lidstrom, der erst vor Kurzem sein Karriereende bekannt gegeben hatte. „Er war und ist ein Vorbild für eine Vielzahl von Spielern und er hat einer Menge von Menschen gezeigt, wie man Eishockey mit viel Spaß betreibt.“ Lidstrom hatte in seiner NHL-Karriere die Norris Trophy sieben Mal gewonnen.

Mit Brian Campbell von den Florida Panthers wurde in Las Vegas ein weiterer Blueliner geehrt. Er erhielt die Lady Byng Trophy für seinen Sportsgeist und der Fairness, die er auf dem Eis zeigt.

Überraschend ist die Auszeichnung für Campbell insoweit, da diese ein Verteidiger, Red Kelly von den Detroit Red Wings, zuletzt im Jahre 1961 gewonnen hatte.

In 82 NHL-Partien erzielte Panthers 33-jähriger Kanadier 53 Scorerpunkte, die zweitmeisten aller NHL-Verteidiger, und musste auch nur sechs Strafminuten hinnehmen.

Ihren Stanley Cup Titel konnten die Boston Bruins nicht verteidigen, doch mit Patrice Bergeron haben sie zumindest einen Award-Gewinner in ihren Reihen. Bergeron wurde als defensivstärkster Stürmer mit dem Gewinn der Selke Trophy geehrt.

Der 26 Jahre alte Center hatte in der vergangenen Saison mit +36 den besten Wert in der +/-Statistik erreicht. An 64 Toren seiner Bruins war der Frankokandier beteiligt gewesen und keiner seiner Sturmkollegen blockte mehr Schüsse ab als er.

Gute Spieler brauchen gute Lehrmeister. Einer der Erfahrensten in der Liga ist Ken Hitchcock von den St. Louis Blues. Als er noch bei den Dallas Stars die Regie führte, war der nun 60-Jährige dreimal für den Jack Adams Award nominiert gewesen. In diesem Jahr, im vierten Anlauf, wurde er als bester Trainer der Saison ausgezeichnet.

Hitchcock hatte die Blues am 13. Spieltag nach nur sechs Siegen übernommen. Am Ende schlossen sie die reguläre Spielzeit als Sieger der Central Division mit den zweitmeisten Punkten in der Western Conference ab. Den Schlüssel zum Erfolg sieht Hitchcock in der Zusammensetzung des Kaders an, so dass auch das Mannschaftsgefüge stimmt. „Man muss verstehen, wie jeder einzelne Spieler tickt und daraus die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Dann funktioniert auch das Kollektiv.“

Weitere Titelträger an diesem Abend in der Spielerstadt Las Vegas waren Hitchcocks Torhüter Jaroslav Halak und Brian Elliott mit der Jennings Trophy, Phoenixs Teamkapitän Shane Doan mit dem Mark Messier Leadership Award, Ottawas Kapitän Daniel Alfredsson mit der King Clancy Memorial Trophy und Toptorjäger Steven Stamkos von den Tampa Bay Lightning mit der Maurice „Rocket“ Richard Trophy.

Freuen wir uns auf eine kommende Saison, die sicherlich wieder für viel Spannung sorgen, in der neue und alte Eishockeyhelden geboren und wiedergeboren werden, die anschließend geehrt werden, weil sie zu den Besten der Besten zählen.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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