Wer hat bei der NHL Awards Verleihung welche Trophäe verdient?
Die NHL-Saison 2011/12 ist beendet, mit den Los Angeles Kings wurde der Stanley Cup Champion 2012 gekürt. Die besten Akteure der abgelaufenen, regulären Spielzeit werden am 20. Juni für ihre außergewöhnlichen Leistungen geehrt und mit weiteren Trophäen ausgezeichnet. Es ist also Zeit einen Blick darauf zu werfen, wer von den Nominierten in der jeweiligen Kategorie der sieben Haupttrophäen die größten Chancen hat, dass sein Name für immer darauf verewigt sein wird.
Ausgezeichnet mit der Hart Trophy wird jener Spieler, der in der regulären Saison durch seine sportliche Leistung seinem Team den größten Dienst erwiesen hat. Zweifelsfrei haben alle drei Kandidaten, Rangers‘ Schlussmann Henrik Lundqvist, Penguins‘ Evgeni Malkin, der punktbeste Scorer in der Spielzeit 2011/12 sowie der 60fache Torschütze Steven Stamkos von den Tampa Bay Lightning, es verdient diesen Pokal überreicht zu bekommen.
Mein Tipp – Henrik Lundqvist: Der Favorit für diese Auszeichnung ist der Schwede Lundqvist. Ohne dessen außergewöhnliche Performance hätten es die New York Rangers wohl nicht geschafft, als punktbestes Team der Eastern Conference die Saison abzuschließen. Lundqvist stand bei 39 Siegen der Rangers im Tor, hielt gleich achtmal seinen Kasten sauber und rangiert auch mit einer Rettungsquote von 93,0 Prozent sowie einem Gegentrefferschnitt von 1,97 unter den besten vier Torhütern der Liga.
Auch für die Vezina Trophy, die dem besten Torwart überreicht wird, steht Lundqvist auf der Kandidatenliste. Seine Mitkonkurrenten sind hier Pekka Rinne von den Nashville Predators sowie der frisch gebackene Stanley Cup Champion und MVP der Playoffs Jonathan Quick von den Los Angeles Kings.
Mein Tipp – Jonathan Quick: Im Vergleich mit dem kalifornischen Torhüter wird Lundqvist den Kürzeren ziehen. Jonathan Quick verdiente sich zehn Shutouts, so viel wie kein anderer Torhüter in der Liga, beendete desweiteren die Saison mit dem zweitbesten Gegentorschnitt von 1,95. In 27 Saisonpartien kassierte Quick nicht mehr als einen Treffer und in 46 Spielen höchstens deren zwei.
Dem besten Verteidiger der Liga wird die Norris Trophy überreicht. Berücksichtigt wird hierbei sowohl die verrichtete Defensivarbeit, wie auch dessen Offensivausbeute. Bereits zum fünften Mal ist Bostons Teamkapitän Zdeno Chara, der mit +33 den besten +/-Wert aller Blueliner unter den Finalisten erreichen konnte. In Konkurrenz zu ihm stehen Shea Weber von den Nashville Predators und Erik Karlsson von den Ottawa Senators.
Mein Tipp – Erik Karlsson: Der erst 21-jährige Karlsson wird der Überraschungssieger für die Norris Trophy. Er brachte es in der vergangenen Saison auf 78 Scorerpunkte und rangierte damit unter den Topscorern der NHL. Karlsson schoss so oft wie kein anderer Verteidiger auf das gegnerische Gehäuse, nämlich 261 Mal. 19 Tore konnte er dabei erzielen und teilt sich damit die Torjägerkrone unter den Verteidigern zusammen mit Weber. Karlssons erreichter +/-Wert von +16 ist der zweitbeste unter allen Senators.
Nicht nur Aktive auf dem Eis sondern auch die Verantwortlichen hinter der Bande werden am Ende einer Saison gekürt. Den Jack Adams Award erhält jener Trainer, der den größten Anteil am Erfolg seiner Mannschaft hatte. Karlssons Übungsleiter bei den Ottawa Senators Paul MacLean ist für diesen Award ebenso nominiert, wie auch Rangers Headcoach John Tortorella und Ken Hitchcock von den St. Louis Blues.
Mein Tipp – Ken Hitchcock: Trainerfuchs Ken Hitchcock hätte sich diese Auszeichnung redlich verdient. Er übernahm die St. Louis Blues am 13. Spieltag, zu einem Zeitpunkt als diese gerade einmal sechs Siege und sieben Niederlagen eingefahren hatten. Unter seiner Regie wurden die Blues relativ ungefährdet noch Erster in der Central Division, wobei sie sich in 69 Partien nur 15 Mal in der regulären Spielzeit geschlagen geben mussten. 43 Spiele gewannen sie mit Hitchcock und in weiteren elf Begegnungen heimsten sie noch einen Zähler ein.
Der NHL-Neuling, der letzte Saison am meisten überzeugen konnte, darf sich mit dem Gewinn der Calder Trophy schmücken. Edmonton Oilers‘ Stürmer Ryan Nugent-Hopkins, Adam Henrique vom Stanley Cup Finalisten New Jersey Devils und Linksaußen Gabriel Landeskog von den Colorado Avalanche sind für die Calder Trophy nominiert. An allen drei Rookies werden Eishockeyfreunde in aller Welt in den nächsten Jahren noch ihre Freude haben, einer wird dieses Jahr die Trophäe abräumen.
Mein Tipp Gabriel Landeskog: Von den spielerischen Qualitäten des Schweden Gabriel Landeskog konnte man sich zuletzt bei der Eishockeyweltmeisterschaft überzeugen. Im Team der Avalanche war er trotz seiner erst 19 Jahre bereits ein Leistungsträger. Landeskog schoss 22 Tore, die zweitmeisten unter allen Rookies. Er teilte sich mit 52 Scorerpunkten den ersten Platz zusammen mit Nugent-Hopkins. Überragend ist Landeskogs +/-Wert von +20 in einem Team das die Playoffs verpasst hat und deren zweitbester Stürmer nur einen Wert von +3 erzielen konnte.
Meistens stehen die Torjäger eines Teams im Mittelpunkt des Medieninteresses. Zweifelsfrei ist es ebenso wichtig auch Stürmer im Kader zu haben, die ihren Defensivverpflichtungen ohne Wenn und Aber nachkommen und damit zum Mannschaftserfolg beitragen. Geehrt werden die defensivstärksten Stürmer mit der Selke Trophy. Bereits zum fünften Mal in Folge ist hierfür Detroits Center Pavel Datsyuk nominiert, dreimal von 2008 bis 2010 gewann er diesen Pokal. Weitere Kandidaten auf die Selke Trophy sind Blues‘ Flügelstürmer David Backes und Bostons Center Patrice Bergeron.
Mein Tipp – David Backes: Bergeron ist zwar mit +36 der Führende in der +/-Statistik unter allen NHL-Aktiven des vergangenen Jahres, doch David Backes sollte den Pokal einheimsen. Dass die Blues in 2011/12 so wenig Gegentore wie kein anderes Team in der Liga kassiert haben ist auch der Verdienst von Backes. Er war nicht nur erfolgreichster Torschütze der Blues, sondern teilte 226 Checks aus, blockte insgesamt 72 Torschüsse des Gegners ab und hatte mit 19 Minuten und 59 Sekunden im Durchschnitt die meiste Eiszeit unter allen Stürmern.
Zu guter Letzt zählt die Lady Byng Trophy zu den Haupttrophäen der NHL. Sportsgeist und Fairness auf hohem technischen Niveau sind die Anforderungen, welche an den Gewinner gestellt werden. Jordan Eberle von den Edmonton Oilers, Linksaußen Matt Moulson von den New York Islanders und Floridas Blueliner Brian Campbell sind die Kandidaten für diese Auszeichnung.
Mein Tipp – Brian Campbell: Mit Brian Campbell sollte nach 51 Jahren, 1961 war es Red Kelly, wieder ein Verteidiger die Byng Trophy gewinnen. Campbell hatte in der Saison 2011/12 nicht nur die meiste Eiszeit unter allen NHL-Protagonisten, er war auch zweitbester Scorer unter den Verteidigern. Besonders beeindruckend ist es, dass gegen Campbell, obwohl er alle 82 Partien für die Panthers bestritt, nur sechs Strafminuten verhängt wurden.
Dieser Artikel erscheint in leicht gekürzter Fassung auch auf NHL.com/de