Draisaitl dritter Zug beim Draft

Die wichtigste und die für Deutschland interessanteste Information vorweg: Der in Köln geborene Leon Draisaitl wurde beim NHL Draft 2014 bereits an dritter Stelle ausgewählt und wird zukünftig für die Edmonton Oilers in der NHL auf die Jagd nach dem Puck und Tore gehen. Er schließt sich damit einer Franchise mit sehr vielen jungen Talenten an, die schon länger auf den erneuten Durchbruch wartet, der bisher nicht gelang. Der fünfmalige Stanley Cup Sieger aus den 80er Jahren hatte in den letzten Jahren stets sehr hoch, u.a. von 2010 bis 2012 drei Mal in Folge an Nummer 1 gute Nachwuchsleute auswählen können.

„Das gleiche Trikot wie Gretzky, Messier usw. zu tragen ist eine große Ehre“, sagte Draisaitl in einem Interview mit dem kanadischen Sportsender TSN gleich im Anschluss. „Es ist eine großartige Organisation. Sie haben sehr viele junge Talente in ihren Reihen. Ich freue mich riesig auf das Trainingscamp.“ Vorteil für ihn ist, dass er in den letzten beiden Jahren bereits im Westen Kanadas beheimatet war, weil er für die Prince Albert Raiders spielte, nur ca. 600 Kilometer entfernt von Edmonton.

Draisaitl ist durch seine Wahl als Nummer 3 nicht nur der am höchsten gedraftete in Deutschland aufgewachsene Spieler aller Zeiten und löst damit Marcel Goc, der an 20. Stelle diese Position bisher einnahm, ab, sondern er toppte auch den Österreicher Thomas Vanek und den Schweizer Nino Niederreiter, die jeweils an fünfter Position ausgewählt wurden.

„Ich wäre unheimlich stolz und geehrt“, sagte er noch im Vorfeld der Veranstaltung gegenüber NHL.com auf die Tatsache angesprochen, dass er der beste Deutsche aller Zeiten werden könnte. „Wir hatten einige hohe Züge. Als möglicherweise höchster gedrafteter Deutscher aller Zeiten genannt zu werden, wäre eine riesige Ehre. Ich bin stolz darauf Deutscher zu sein. Es ist wichtig, dass das deutsche Eishockey so Jungs wie Christian Ehrhoff und andere wie Marcel Goc hat, dass die kleinen Kinder jemanden haben, zu denen sie aufblicken können. Ich möchte einer sein, der junge Leute in Deutschland dazu anregt, Eishockey zu spielen. Ich bin stolz ein Deutscher zu sein und ich möchte mein Land stolz machen und erreichen, dass so viele Kinder wie möglich Eishockey spielen.“

Oilers General Manager Craig MacTavish äußerte sich gegenüber TSN sehr erfreut, Draisaitl gezogen zu haben: „Wir wissen, wie schwer es ist große Center zu bekommen oder zu verpflichten. Leon passt da sehr gut in unser Konzept. Wir haben eine sehr starke Division und Conference und wir finden, dass Leon uns weiterhilft, stärker zu werden. Wir haben sehr talentierte Außenstürmer, die hervorragend mit Leon harmonieren werden.“

An insgesamt erster Stelle wählten die Florida Panthers Verteidiger Aaron Ekblad, der von vielen Experten als der am weitesten entwickelte von den zur Verfügung stehenden Talenten angesehen wurde. Der 18-jährige Kanadier wurde in der Ontario Hockey Liga mit 23 Treffern zum besten Verteidiger der letzten Saison gewählt. Er ist der erste Defensivmann auf der Position 1 seit die St. Louis Blues 2006 Erik Johnson wählten und der erste kanadische Blueliner, seit der Auswahl von Chris Phillips durch die Ottawa Senators 1996.

Panthers General Manager Dave Tallon zeigte sich in TSN begeistert. „Er ist für sein Alter so erwachsen“, sagte er in der Stellungnahme über Ekblad. „Und er passt zu dem was wir schon haben, mit [Aleksander] Barkov, [Erik] Gudbranson, [Nick] Bjugstad … diese sind Eckpfeiler unserer Franchise, Jungs, die sich für eine lange Zeit auszahlen könnten.“

Danach waren die Buffalo Sabres an der Reihe, die ursprünglich auch mit dem Verteidiger Ekblad geliebäugelt hatten, doch sie mussten sich dann anderweitig entscheiden und das taten sie mit Sam Reinhart. Er spielte wie Draisaitl in der Western Hockey Liga und verbuchte dort 105 Scorerpunkte in 60 Spielen. Außerdem repräsentierte er Kanada bei der Junioren-Weltmeisterschaft. Er ist das vierte Mitglied seiner Familie, das bei einem Draft ausgewählt wurde. Vater Paul Reinhart wurde 1979 von den Atlanta Flames an 12. Stelle, sein älterer Bruder Max Reinhart 2010 von den Calgary Flames an 64. Stelle und sein weiterer Bruder Griffin Reinhart 2012 von den New York Islanders an 4. Stelle ausgewählt.

Diese Position hatten dieses Jahr die Flames inne und sie sicherten sich die Rechte an Center Samuel Bennett, der vom NHL Scouting Büro in deren Liste das ganze Jahr über als Nummer 1 der Nachwuchsleute geführt wurde. Die Islanders entschieden sich danach für Linksaußen Michael Dal Colle, der damit die Ägide der Topleute abschloss. Die vom Scouting Büro unter Position Eins bis Fünf geführten in Nordamerika tätigen Spieler waren damit auch die Wahl der ersten fünf Mannschaften.

An der 11. Stelle fiel dann der Name von Kevin Fiala. Der Schweizer Linksaußen schließt sich damit den Nashville Predators an und wird Teamkollege seines Landsmannes Roman Josi. Er hatte in der schwedischen Juniorenliga auf sich aufmerksam gemacht und wurde als drittbester in Europa tätiger Feldspieler vom Scouting Büro geführt.

Am Freitag wurde die erste Runde abgeschlossen. Alle Züge finden Sie hier auf NHL.com. Ab Samstag 16 Uhr MESZ geht es dann mit Hochdruck mit den Runden 2 bis 7 weiter. Wir werden wieder berichten.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert