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Capitals Tabellenführer, Steen obenauf und Top-Torwartvorstellungen.

Die Pittsburgh Penguins galten lange Zeit als die unumstrittene Nummer 1 in der Metropolitan Division. Wer hätte das gedacht, dass ihnen diese Position schon bald die Washington Capitals streitig machen könnten, so wie in der vergangenen Woche geschehen. Mit Siegen über Columbus und Detroit, nach Overtime bzw. Penaltyschießen, sowie einem deutlichen 4-1 Heimerfolg am Sonntag im Spitzenspiel gegen die St. Louis Blues übernahmen die Caps mit nun 25 Punkten die Tabellenführung in ihrer Division. Bereits am kommenden Mittwoch werden sie dann im Verizon Center auf ihren direkten Konkurrenten und Verfolger aus der Stahlstadt Pittsburgh treffen.

Ebenfalls als Spielverderber erwiesen sich Ovechkin & Co. für Alexander Steen. Der 29-jährige Linksaußen hatte sich von Spiel zu Spiel, still und leise, bis auf den ersten Platz in der Scorerwertung der Liga geschossen, sowohl bei den Punkten, wie auch bei den erzielten Treffern, und Sidney Crosby sowie John Tavares hinter sich gelassen. 13 Partien in Folge hatte Steen punkten können, dabei 13 Treffer und fünf Assists erzielt, doch in der US-Hauptstadt war er am Sonntag tor- und punktlos geblieben. Alexander Ovechkin, sein Verfolger um die Torjägerkrone, konnte mit zwei Treffern und nun deren 17 auf dem Konto, mit ihm gleichziehen.

Durch die Niederlage mussten sich die Blues in der Central Division von den Minnesota Wild überholen lassen, die nun die Verfolgerposition hinter den erstplatzierten Blackhawks inne haben. Die Wild haben in den letzten sieben Tagen wieder einmal bewiesen, dass sie im Xcel Energy Center von St. Paul eine Macht sind. Kein anderes Team der Liga hat bisher auf heimischem Eis mehr Siege feiern und so viele Zähler einfahren können wie die Wild. Doppelte Punktgewinne fuhren sie zuletzt gegen die Maple Leafs, die Panthers sowie die Winnipeg Jets ein und bauten ihre Siegesserie auf vier Partien aus. Mit mittlerweile 30 Punkten nach 21 Partien stellte das Team von Headcoach Mike Yeo sogar eine neue Franchisebestmarke auf. Die Wild sind auch bekannt dafür, dass Kantersiege nicht ihr Ding sind und lassen es häufig bei ihren Auftritten bis zum Schluss spannend bleiben. Dass sie in den vergangenen sieben Tagen das bessere Ende für sich hatten, lag auch an ihrem Schlussmann Josh Harding, der in den vier Spielen nur sechs Gegentore zugelassen hatte und dabei eine Rettungsquote von 93,3 Prozent verbuchen konnte. Wilds Stürmer Zach Parise brachte es auf den Punkt wie wichtig für die Mannschaft die tolle Form ihres Schlussmanns ist:

„Wir sind immer sehr zuversichtlich was den Spielausgang angeht, wenn er im Kasten steht. Sobald er freie Sicht hat, fängt er auch die Scheibe.“

Getoppt wurde Hardings Torwartleistung der vergangenen Woche nur noch von einem Schlussmann, von dem der Los Angeles Kings. Nein, nicht von Jonathan Quick, sondern von Ben Scrivens. Quick hatte sich am vergangenen Dienstag in der Overtime der Partie gegen die Buffalo Sabres verletzt. Seiner statt übernahm Scrivens den Posten und vertrat den Stammtorwart der Kalifornier mit Bravour. Dreimal stand der 27 Jahre alte Kanadier zwischen den Pfosten, ließ nur gegen die Islanders zwei Treffer zu und spielte in den folgenden zwei Auftritten bei den Devils und Rangers jeweils zu Null. Scrivens Fangquote von 97,7 Prozent und ein Gegentrefferschnitt von nur 0,66 sind einfach nur sagenhaft. Für die Kings bedeutete dies sechs Punkte aus drei Begegnungen sowie den Anschluss an die Tabellenspitze der Pacific Division halten zu können und für den kanadischen Torsteher war es die Grundlage, um zum besten Spieler der Woche in der NHL gekürt zu werden. Scrivens fehlen nun nur noch knapp 48 weitere Minuten, um die von Quick aufgestellte Franchisebestmarke von 202 Minuten und elf Sekunden ohne Gegentor zu brechen. Momentan ist er auf jeden Fall schon einmal der Schlussmann mit der besten Rettungsquote, dem besten Gegentrefferschnitt und den meisten Shutouts in der Liga, nämlich deren drei, nach bisher acht Saisonauftritten.

Erst einen Shutout auf seinem Konto hat Rangers‘ Ersatzgoalie Cam Talbot in seinem ersten NHL-Jahr – dafür aber einen ganz besonderen. Die Rangers gewannen in Montreal mit 1-0 und Talbot konnte als erster Schlussmann der Rangers seit dem 25. Februar 1967, damals war dies Ed Giacomin als letztem gelungen, seinen Kasten in der frankokanadischen Metropole sauber zu halten.

Einen gar nicht so schlechten Einstand hatte Buffalos neues Führungsgespann Pat LaFontaine und Chefcoach Ted Nolan, die erst am Dienstag ihre Posten übernommen hatten. Magere drei Saisonsiege hatten die Sabres zu diesem Zeitpunkt einfahren können, weitere zwei kamen in den letzten drei Spielen für sie dazu. Manchmal bewahrheitet sich also der Spruch, dass neue Besen gut kehren, doch. Rückkehrer Nolan hat der 3-1 Heimerfolg über die Maple Leafs, sein erster mit den Sabres seit dem 10. April 1997, auf jeden Fall Spaß gemacht, wie man anschließend seinen Worten entnehmen konnte:

„Es war einfach toll zu sehen, wie heute unsere Fans dieses Spiel genossen haben. Wir waren auch wirklich gut und für mich war es eine sehr emotionale Partie.“

Toll werden sicherlich auch Begegnungen und Ereignisse in der kommenden NHL-Woche werden und auch für Emotionen dürfte wieder ausreichend gesorgt sein.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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