Ein Rückblick auf die letzte Woche. Diese Teams und Spieler erwischten einen Traumstart.
Noch keine Woche ist die junge Saison 2013/14 alt. Es ist also viel zu früh um sich schon ein Urteil über die Leistungsfähigkeit der einzelnen Teams und Spieler machen zu können, doch was feststeht, dass es für einige ein traumhafter Beginn in das neue Eishockeyjahr war.
Da waren zum einen die Toronto Maple Leafs mit drei Siegen zum Saisonstart, übrigens zum dritten Mal in den letzten vier Spielzeiten. Wer hätte das gedacht, dass sie auch in diesem Jahr zu so einer Frühform finden und die Tabelle der Eastern Conference, die wahrlich noch keine große Aussagekraft hat, mit sechs Punkten anführen? Besonders viel Freude bereitet haben, dürfte den anspruchsvollen Anhänger des Traditionsteams, dass zum Saisonauftakt mit den Canadiens (4-3) und am vergangenen Wochenende mit den Senators (5-4 SO) gleich zwei kanadische Rivalen bezwungen werden konnten. Durch den zwischenzeitlichen 3-1 Triumph in Philadelphia hatten die Leafs auch ihren Anteil dazu geleistet, dass Peter Laviolette seinen Posten als Trainer der Flyers sehr früh räumen musste. Es gelang bereits elf Spielern aus Torontos Kader sich in die Scorerlisten einzutragen. Allen voran konnte sich mit zwei Treffern und zwei Vorlagen Linksaußen Mason Raymond auszeichnen. Besonders schön anzusehen war sein Versuch im Penaltyschießen, als der Neuzugang aus Vancouver mit einer Drehung um die eigene Achse Ottawas Schlussmann Craig Anderson das Nachsehen gab.
Ebenfalls weisen die Mannschaften aus Boston, Pittsburgh, St. Louis, Colorado und San Jose nach der ersten Woche eine weiße Weste vor. Sie mussten bisher, anders als die Leafs, aber auch erst zweimal antreten.
Viele Jahre bei den Leafs verbracht hat der in Potsdam geborene Weißrusse Mikhail Grabovski. Nach einer für ihn mit neun Toren sowie sieben Vorlagen enttäuschend verlaufenden Saison 2012/13 hat er seine neue Heimat bei den Washington Capitals gefunden und dort richtig gut eingeschlagen. Gleich im ersten Saisonspiel am vergangenen Dienstag gegen den amtierenden Stanley Cup Champion die Chicago Blackhawks gelang ihm, in seinem achten NHL-Jahr, mit drei Treffern sein erster NHL-Hattrick. Am Ende unterlagen die Caps zwar ihren Gastgebern mit 4-6, doch für den 29-jährigen Center dürfte dieser 1. Oktober erst einmal stark in Erinnerung bleiben.
Weniger überraschend dürfte sein, dass Grabovskis Teamkollege Alex Ovechkin von der NHL am Montag zum Spieler der Woche gekürt wurde. Vier Tore sowie zwei Assists hat Washingtons Stürmerstar in den bisherigen drei Partien für sich verbuchen können und führt mit diesen sechs Punkten auch die Scorerliste der Liga an.
Mit Radim Vrbata gelang einem weiteren NHL-Urgestein ein erfolgreicher Start in die Saison. Der 32-Jährige, der seit fünf Jahren in Diensten der Phoenix Coyotes steht, schoss die New York Rangers fast im Alleingang aus der Halle. Mit 1-4 unterlagen die Blueshirts in der Wüstenstadt und hatten der Offensivpower von Vrbata, dem dreifachen Torschützen, nur wenig entgegen zu setzen. Für den tschechischen Center begann die neue Saison so wie alte geendet hatte – mit einem Hattrick, dem fünften in seiner NHL-Karriere.
Selbstverständlich konnten nicht nur Offensivkräfte in der ersten Saisonwoche überzeugen und Triumphe feiern. Pittsburghs Torwart Marc-Andre Fleury strafte seinen Kritikern Lügen, indem er beim ersten Saisonauftritt seiner Penguins in der Partie gegen die New Jersey Devils seinen Kasten sauber hielt. 27 Schüsse der Devils wurden seine Beute und er durfte sich nicht nur über seinen ersten Shutout in einem Eröffnungsspiel seit dem 5. Oktober 2006 freuen, sondern auch über den 250. Sieg in seiner mittlerweile zehnjährigen NHL-Laufbahn.
Wie man seinen Kasten sauber hält, das hat auch Ottwas erfahrener Schlussmann Craig Anderson schon 22 Mal bewiesen. Am vergangenen Freitag in Buffalo kam sein 23. Shutout hinzu. Dabei wäre ihm an diesem Abend fast die Show von seinem Gegenüber Ryan Miller, der es auf insgesamt 45 Rettungstaten gebracht hatte, gestohlen worden. Die Partie stand lange Zeit trotz haushoher Überlegenheit der kandischen Gäste torlos Remis, ehe 95 Sekunden vor Spielende Ottawas schwedischer Verteidiger Erik Karlsson das goldene Tor des Abends erzielen konnte.
Der dritte Torhüter im Bunde der schon einen Shutout auf der Haben-Seite stehen hat ist Blues Jaroslav Halak. Beim 7-0 Schützenfest von St. Louis gegen die Florida Panthers wehrte der Slowake 19 Schüsse ab und durfte nicht nur einen grandiosen Sieg sondern auch seinen 26. NHL-Shutout feiern.
Und wie verlief die Woche für die erfolgreichsten deutschsprachigen Spieler? Marcel Goc avancierte im Auftaktspiel der Panthers bei den Dallas Stars zum Matchwinner mit zwei Treffern. Knapp fünf Minuten vor Spielende brachte der 30-jährige Deutsche seine Farben mit 3-2 in Front und anschließend mit einem Empty Netter den 4-2 Triumph unter Dach und Fach. Ebenfalls zweimal ins Schwarze getroffen hat New Jerseys Schweizer Neuankömmling Damien Brunner im Lokalderby gegen die Islanders, wenngleich die Partie am Ende nach Penaltyschießen zugunsten der Gäste ausgegangen war, auch, weil auf der Gegenseite Michael Grabner im Kader stand. Der Österreicher war mit zwei Toren und einer Vorlage an allen drei Treffern der Gäste in der regulären Spielzeit beteiligt gewesen.
Schön, dass die Liga von der ersten Sekunde an schon voll Fahrt aufgenommen hat. Auf Anhieb von 0 auf 100!
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