Wiederholt sich Geschichte?

Die Nachbarn aus New Jersey und New York im Playoffduell – nicht zum ersten Mal.

Der Hudson River bildet die natürliche Grenze zwischen Manhattan und dem Bundesstaat New Jersey, zwischen dem ‚Original Six Team‘ aus New York, den New York Rangers, und der im Jahre 1982 von Colorado nach East Rutherford umgezogenen und jetzt in Newark beheimateten Franchise, den New Jersey Devils.

Zum sechsten Mal treffen sich in diesem Jahr beide Mannschaften zum Nachbarschaftsduell in den Playoffs. Zuletzt war dies der Fall 2008 als die Devils sang- und klanglos im Conference Viertelfinale in fünf Spielen den Rangers unterlagen.

Dabei stehen im Kader des Teams aus Newark mit Martin Brodeur, David Clarkson, Patrik Elias, Andy Greene, Zach Parise, Bryce Salvador, Travis Zajac und Dainius Zubrus noch acht Protagonisten von damals – heiß darauf Revanche zu nehmen.

In den Reihen der Rangers sind es noch Brandon Dubinsky, Ryan Callahan, Dan Girardi, Henrik Lundqvist und Marc Staal, die vor vier Jahren den Devils ihre Grenzen aufzeigten.

Noch nie waren sich die Kontrahenten in ihrer Spielweise so ähnlich wie in dieser Saison. Rangers Trainer John Tortorella sowie Devils‘ Peter DeBoer sind Verfechter einer ähnlichen Spielphilosophie. Sie sind Taktiker und legen ihr Hauptaugenmerk auf disziplinierte Defensivarbeit.

Im ersten Spiel der diesjährigen Serie konnten die Spieler von Tortorella diese Vorgaben besser auf dem Eis umsetzen als die New Jersey Devils, die mit 0-3 Toren unterlagen.

„Unser Konzept ist voll aufgegangen. Die ganze Mannschaft hat gekämpft, war laufstark und als es nötig war kamen wir zum Abschluss,“

so Tortorella nach der Auftaktpartie.

Zwei Spieler, die bereits bei beiden Mannschaften diesseits und jenseits des Hudson Rivers unter Vertrag standen und sich nun gegenüberstehen sind Petr Sykora sowie Mike Rupp.

Rupp ist besonders motiviert den Pokal nach Manhattan zu holen und wie 1994 beim letzten Cup-Gewinn der ‚Blueshirts‘ die Nachbarn im Conference Finale auszuschalten.

Nun in Diensten bei den New York Rangers, begann seine NHL-Karriere bei den Devils. Er konnte 2003, gleich in seinem ersten NHL-Jahr, mit diesen den Stanley Cup gewinnen. Über Phoenix und Columbus kam Rupp vor der Saison 2006-07 erneut für drei Jahre nach Newark, ehe er über den Umweg Pittsburgh in der letzten Sommerpause bei den Rangers anheuerte.

„Ich bin jetzt New Yorker und mag die Devils genauso wenig wie alle anderen New Yorker Eishockeyfans,“

äußert sich Rupp kämpferisch und fügt noch hinzu:

„Mein Stanley Cup Ring von 2003, der liegt fest verschlossen in einer Schublade, den schaue ich mir doch nicht an.“

Der 32-jährige Stürmer schoss damals als Rookie im Finale gegen die Anaheim Ducks, bei denen damals Petr Sykora im Kader stand, sogar das Siegtor für die Devils im siebten Spiel.

Obwohl Rupp nicht mehr zu den Leistungsträgern der Rangers zählt und nur noch relativ wenig Eiszeit bekommt, wäre ihm solch eine Wiederholung zu gönnen.

Der einzige Spieler, der bei allen sechs Aufeinandertreffen in den Playoffs zwischen den Rangers und Devils seit 1992 mit von der Partie war, ist New Jerseys Ausnahmetorhüter Martin Brodeur. Gute Erinnerungen dürfte er nur an das Jahr 2006 haben, in dem die Devils den Lokalrivalen mit einem ‚Sweep‘, 4-0 Siege, in die Sommerpause schicken konnten. Ansonsten zogen sie viermal den Kürzeren.

Die bitterste Niederlage, die der 40-jährige Torsteher gegen die Rivalen vom ‚Big Apple‘ verlebte, war 1994 das 1-2 im siebten Spiel nachdem acht Sekunden vor Spielende seinen Devils der Ausgleich gelungen war. In der zweiten Verlängerung bei dem Aufeinandertreffen im Madison Square Garden erzielte anschließend Stephane Matteau mit einem Bauerntrick das Siegtor für die Hausherren.

Schlechte Omen für die New Jersey Devils? Keineswegs! Im Jahr darauf gewann Brodeur zum ersten Mal den Stanley Cup. 2000 und 2003 sollten noch weitere Stanley Cup Finalteilnahmen und sogar Titelgewinne folgen. Bei allen drei Triumphen trafen die Devils zuvor in den Playoffs, wie auch in diesem Jahr, auf die Philadelphia Flyers und warfen diese aus dem Titelrennen.

Hoffnung aus der Geschichte können die Devils auch daraus ziehen, dass sie in den Playoffs noch nie gegen eine von Rangers‘ Trainer John Tortorella betreute Mannschaft verloren haben. In den Jahren 2003 und 2007 bezwangen sie Tortorellas Tampa Bay Lightning. Aber Vorsicht! Andererseits gibt es keinen NHL-Trainer dessen Mannschaften dreimal in einer Playoffserie den Devils unterlegen waren.

Wie auch immer das Eastern Conference Finale zwischen den New Jersey Devils und den New York Rangers ausgehen wird. Eines steht jetzt schon fest: Serien finden eine Fortsetzung und Geschichte wiederholt sich!

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

 

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