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nr.63 / apr. 2003 

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PLAYOFFVORSCHAU
 
| Eastern Conference | Western Conference |

von Stefan Herget und Bernd Rösch

DALLAS STARS - EDMONTON OILERS

Nach einer einjährigen Unterbrechung, beide Mannschaften hatten in 2002 die Playoffs verpasst, ist es nun wieder einmal so weit: Die Dallas Stars treffen in der ersten Runde auf die Edmonton Oilers. Von 1997 bis 2001 bedeutete dies jeweils das Aus aller Hoffnungen der Westkanadier an alte erfolgreiche Zeiten anknüpfen zu können.
Auch heuer sind die Oilers, als achtplatzierte für die Playoffs qualifiziert, im Klassiker nur krasse Außenseiter gegen das punktbeste Team der Western Conference.

Unter der Regie von Headcoach Dave Tippett fand ein Umbau der Texaner statt, der sie zu einem heißen Titelaspiranten im Westen macht. In der Offensive können die Stars auf erfahrene Kräfte wie Mike Modano, Bill Guerin, Jere Lehtinen, Jason Arnott und last but not least NHL-Veteran und vierfacher Stanley Cup champion Claude Lemieux zurückgreifen, so dürften sie auch das verletzungsbedingte Fehlen von Pierre Turgeon mehr als kompensieren können.
In den Playoffs kommt es aber hauptsächlich auf die Defensive an und auch da haben die Stars einiges aufzubieten. Mit nur 169 Gegentreffern in der regulären Saison verfügen die Texaner über die beste Verteidigung der Liga. Namen wie Derian Hatcher, Darryl Sydor, Richard Matvichuk, Lyle Odelein, Philippe Boucher und Sergei Zubov sind Garanten für wenig Tore. Mit Marty Turco hat Dallas einen mehr als würdigen Nachfolger für Ed Belfour im Kasten stehen. Seine Empfehlung ist ein Gegentrefferschnitt von nur 1,72 pro Spiel und eine Rettungsquote von 93,2%, der zweitbeste Wert seit die NHL in der Spielzeit 1976/77 diese Statistik eingeführt hat.

Was können dem die Edmonton Oilers entgegenbieten. Zur Trading Deadline im März gaben sie ihren besten Stürmer, Anson Carter und ihren defensivstärksten Mann Janne Niinimaa an Konkurrenten ab. Die Bürde der Verantwortung lastet nun hauptsächlich auf den Schultern von Ryan Smyth, Todd Marchant, Mike York und dem erst 22-jährigen Mike Comrie. Auch Rookie Ales Hemsky konnte zum Abschluss der regulären Saison, in der er mit 24 Vorlagen , davon 17 in den letzten zwei Monaten, seine Mitspieler in Szene setzte, auf sich aufmerksam machen.
Über sich hinauswachsen müssen auch die Defensivleute der Oilers um gegen die Stars bestehen zu können. Nur mit viel Einsatz sollte es Jason Smith, Eric Brewer, Steve Staios und Co. gelingen, ihrem schwedischen Schlussmann Tommy Salo, das Leben zwischen den Pfosten zu erleichtern. (br)

Bisherige Playoffserien gegeneinander:
1984 Conf.-Finale Edmonton gewinnt mit 4-0 und 22-10 Toren
1991 Conf.-Finale Minnesota/Dallas gewinnt mit 4-1 und 20-14 Toren
1997 Conf.-Viertelf. Edmonton gewinnt mit 4-3 und 21-18 Toren
1998 Conf.-Halbf. Dallas gewinnt mit 4-1 und 9-5 Toren
1999 Conf.-Viertelf. Dallas gewinnt mit 4-0 und 11-7 Toren
2000 Conf.-Viertelf. Dallas gewinnt mit 4-1 und 14-11 Toren
2001 Conf.-Viertelf. Dallas gewinnt mit 4-2 und 16-13 Toren

Die Saisonergebnisse der Paarungen
DALLAS - EDMONTON

15. Okt. Edmonton in Dallas 0-3
28. Okt. Dallas in Edmonton 4-3
31. Dez. Edmonton in Dallas 1-4
15. Mär. Dallas in Edmonton 3-4

DETROIT - ANAHEIM

13. Okt. Detroit in Anaheim 4-2
15. Nov. Anaheim in Detroit 1-2
03. Dez. Anaheim in Detroit 1-2
09. Mär. Detroit in Anaheim 1-4

COLORADO - MINNESOTA

27. Okt. Minnesota in Colorado 3-3
29. Okt. Colorado in Minnestoa 2-3
29. Nov. Colorado in Minnesota 2-2
21. Dez. Minnesota in Colorado 2-4
15. Feb. Minnesota in Colorado 2-3

VANCOUVER - ST. LOUIS

12. Nov. St Louis in Vancouver 3-6
20. Feb. Vancouver in St Louis 4-2
13. Mär. St Louis in Vancouver 4-4
18. Mär. Vancouver in St Louis 4-6

DETROIT RED WINGS - MIGHTY DUCKS OF ANAHEIM

Oh je Ducks! Knüppeldick kam es für die Mighty Ducks am Sonntag, als die Minnesota Wild mit einem Sieg sie auf Platz Sieben verdrängte und Detroit durch eine Niederlage in Chicao nur Zweiter wurde. Ausgerechnet wieder Detroit dürften sich viele Ducks Fans gedacht haben, angesichts der schlechten Erinnerungen, die mit diesem Gegner verbunden sind. Bei den beiden einzigen Playoff-Teilnahmen in der Franchise Geschichte der Ducks 1997 und 1999 waren die Red Wings jeweils mit einem glatten 4-0 in der Serie Endstation und vieles spricht dafür, dass es wieder so kommen könnte.
Auf der einen Seite ein Kader gespickt mit erfahrenen Superstars wie Sergei Fedorov, Steve Yzerman, Brett Hull, Brendan Shanahan oder Nicklas Lidstrom und dem mit Abstand besten Powerplayspiel (Quote 23,8 Prozent), sowie mit 269 Toren während der Saison der treffsichersten Offensive der Liga und auf der anderen Seite ein junger Kader mit kaum Spielern in den Dreißig, aber einem ausgezeichneten Unterzahlspiel, welches ihnen Platz 2 mit 87,4 Prozent Erfolgsquote bescherte. Doch das Roster der Mighty Ducks hat an Qualität gewonnen. Veteran Adam Oates ist Denker und Lenker, Peter Sykora schießt die Tore und Paul Kariya spielt wie gewohnt seine Schnelligkeit aus. Hinzu kommt in der Defensive die Verstärkung durch Sandis Ozolinsh, der aus vielen Duellen mit der Colorado Avalanche 1996 bis 2000 weiß, auf was es gegen das Staremsemble ankommt. Für Oates ist, wenn man seine Statistik betrachtet, Detroit eine Art Lieblingsgegner, denn in elf Playoffpartien seiner Karriere gegen die Rot-Weißen konnte er 16 Scorerpunkte verbuchen. Außerdem in den Reihen von Anaheim ist seit kurzem Routiner Steve Thomas, der in den letzten 12 Partien der Saison zehn Treffer markieren konnte.
Die Mighty Ducks haben in dieser Saison einen wesentlich ausgeglicherenen Reihen, als dies noch 1997 und 1999 der Fall war, als viel vom Duo Kariya-Selanne abhing. Trotzdem ist es fraglich, ob es gegen die hochfavorisierten Red Wings reichen wird. Wie immer wird viel von den Torhütern abhängen und Anaheims Jean-Sebastien Giguere braucht sich hinter Red Wings Curtis Joseph nicht zu verstecken. Sowohl in Punkto Quote der gehaltenen Schüsse (92,0/91,4), als auch im Gegentorschnitt(2,30/2,49) liegt er trotz schwächerer Defensivkräfte vor seinem Kontrahenten. (sth)

Bisherige Playoffserien gegeneinander:
1997 Conf.-Halbf. Detroit gewinnt mit 4-0 und 13-8 Toren
1999 Conf.-Viertelf. Detroit gewinnt mit 4-0 und 17-6 Toren

COLORADO AVALANCHE - MINNESOTA WILD

Nichts zu verlieren haben wohl die Minnesota Wild gegen den klaren Favoriten aus Denver. Mit ihrer ersten Playoffteilnahme seit der Gründung im Jahr 2000 und der Steigerung ihres Punktekontos im Vergleich zum Vorjahr um 22 Zähler haben die jungen Wilden von Trainer Jacques Lemaire schon alles erreicht, doch genügt ihnen das schon?
Auf der anderen Seite die Topstars der Avalanche für die ein Scheitern in der ersten Runde einer großen Enttäuschung gleich käme. Moralisch dürften die Colorado Spieler seit Sonntag auf dem höchsten Level sein, denn gerade in letzter Minute fingen sie die Vancouver Canucks ab und wurden trotz eines schwachen Saisonstarts erneut Divisionsmeister. Außerdem gewannen mit Milan Hejduk und Peter Forsberg zwei Stürmer aus ihren Reihen die Maurice Richard für den besten Torjäger und die Art Ross Trophy für den besten Scorer. Überhaupt ist die Colorado Avalanche seit Mitte Januar das Team, welches die meisten Punkte in der NHL holte. Was soll da noch schief gehen?
'Es ist mir klar, dass wir hier in Denver unter großem Druck stehen. Die Leute erwarten sich etwas vom Team', sagt zum Beispiel Avs-Coach Tony Granato. Darin liegt die Gefahr, welche die Mannschaft umgibt. Minnesota wird sich nicht billig verkaufen und die jungen Akteure um den schnellen Topscorer Marian Gaborik werden sich nicht kampflos ergeben. Hinzukommt ein fanatisches Publikum im Xcel Energy Center, das ihre Grünen frenetisch anfeuern wird. Das verdeutlicht die Tatsache, dass die Wild mit 25 Siegen in 41 Heimspielen der regulären Saison als sehr heimstark gelten. Sprich die Avalanche wird konzentriert arbeiten und dagegen halten müssen, um zu bestehen. Ein Vorteil der Avs liegt nicht nur im größeren Potenzial des Teams, sondern auch in der Playoff-Erfahrung, die den meisten Akteuren aus St. Paul fehlt. Allein Avs-Goalie Patrick Roy(240 Einsätze) hat mehr Begegnungen in der Meisterrunde absolviert, wie der komplette Wild-Kader(227) insgesamt, in dem einzig Cliff Ronning(105) schon häufiger Playoff-Luft schnupperte.
Geht man nach der Partien der beiden Mannschaften gegeneinander in dieser Spielzeit, dann erwartet uns eine enge Serie, denn zwei Spiele endeten Unentschieden, eine Begegnung entschieden die Wild mit einem Tor für sich, während die Avalanche einmal mit zwei und einmal nur mit einem Tor Unterschied gewann. (sth)

Bisherige Playoffserien gegeneinander:
Keine.

VANCOUVER CANUCKS - ST. LOUIS BLUES

Wie haben es die Vancouver Canucks verkraftet, dass sie sozusagen in letzter Minute den schon sicher geglaubten Divisionstitel im Nordwesten noch an die Colorado Avalanche verloren haben? Nervenstärke bewiesen die Westkanadier auf jeden Fall nicht im Saisonendspurt. Ein mageres Pünktchen ergatterten sie aus ihren letzten drei Saisonpartien. Ob sie mit dieser gezeigten Form gegen die playofferfahrenen St. Louis Blues, in den letzten 24 Jahren konnten sie sich jeweils qualifizieren, bestehen können ist zweifelhaft. Viel wird darauf ankommen, ob die erste Sturmformation der Canucks mit Teamkapitän Markus Naslund, Todd Bertuzzi und Brendan Morrison wieder zu ihrer Torgefährlichkeit, auch im Powerplay, zurückfindet. Nur über ein konsequentes Ausnutzen ihrer Torchancen, hier sind auch Trevor Linden, Daniel und Henrik Sedin sowie Trent Klatt gefragt, werden die Canucks, die mit 104 Saisonpunkten einen Franchiserekord aufstellten, gegen die Blues bestehen können.
Deutlich steigern muss sich auch Schlussmann Dan Cloutier, über dessen Performance ein großes Fragezeichen steht. Der wiedergenesene Mattias Ohlund, Ed Jovanovski, Brent Sopel, Sami Salo und Marek Malik sollten ihm vor allzuviel Arbeit bewahren.

Ein Auf und Ab auf hohem Niveau gab es auch für St. Louis in dieser Saison. Insgesamt sieben Torhüter durften ihr Glück zwischen den Pfosten der Blues versuchen. Mit der Verpflichtung von Chris Osgood können sie nun auf die Dienste eines erfahrenen Mannes zurückgreifen.
Ausgeglichener als die Sturmformationen der Canucks präsentieren sich die Angriffsreihen der Blues: Mit Topscorer Pavol Demitra, Cory Stillman, Scott Mellanby, Keith Tkachuk, Eric Boguniecky sowie Dallas Drake konnten gleich sechs Aktive mindestens 20 Saisontore erzielen.
Mit Al MacInnis und Chris Pronger stehen zusätzlich zwei 'Blueliner' in den Diensten der Blues, die zur Creme de la Creme der Liga zählen. Desweiteren geht der defensivstarke Barrett Jackman mit einer Empfehlung von +23 in der +/-Statistik in die Playoffauftaktrunde. (br)

Bisherige Playoffserien gegeneinander:
1995 Conf.-Viertelf. Vancouver gewinnt mit 4-3 und 27-27 Toren.

 

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