NHL-Eishockeymagazin Archiv
(kw22newt)

zurück zur Titelseite des Magazins
zurück zur Archivübersicht

NEWSTICKER

Sonntag 04.06.2000

Große Ehre für den verstorbenen Richard
Die Stadt Montreal und seine Institutionen planen gleich mehrmals den letzte Woche verstorbenen Starspieler der Canadiens in den 40-er und 50-er Jahren, Maurice Richard, zu verewigen. Die Flughafen-Behörde möchte den Montreal Dorval Airports nach dem Spieler umbenennen. Die Montreal Canadiens haben schon laut darüber nachgedacht, das Molson Center, wo Richard am Dienstag für 115.000 Trauernde, die ihm die letzte Ehre erwiesen, aufgebahrt wurde, den Namen des achtmaligen Stanley Cup Siegers zu geben. Hierbei müßte aber die Brauerei Molsen ihre Rechte abgeben. Weiterhin hat der Führer der Opposition in Montreal Michel Prescott angeregt, die Viau Bridge, die Montreal mit Laval verbindet, umzubenennen. Richard lebte bis zu seinem Tode in der Nähe der Brücke. Bereits sicher ist, dass das Baseball Team, Montreal Expos, in der kommenden Saison zu Ehren Richards, seine Nummer 9 auf den Ärmeln ihrer Trikots tragen. Es ist die erste Mannschaft der Major League, die einem Athleten aus einer anderen Sportart diese Ehre zuteil werden lassen.

Samstag 03.06.2000

Gretzky berät bei sportlichen Entscheidungen
Wayne Gretzky wurde gestern auf einer Pressekonferenz in Scottsdale als neuer Teilhaber der Phoenix Coyotes vorgestellt. Er erwirbt das Team zusammen mit Steve Ellman für insgesamt US$ 87 Millionen. Seine Kompetenzen sind klar abgesteckt. 'Ich bin Teilhaber. Ich werde nicht coachen, ich werde nicht General Manager und ich werde nicht jeden Tag arbeiten', gab 'The Great One' allen Gerüchten einen Korb. Ellman, der für die Coyotes ein neues Stadion in Scottsdale bauen will, betonte, dass Gretzky aber im Team Management integriert wird und im sportlichen Bereich ein Mitspracherecht bei Entscheidungen hat. 'Unser Anliegen als Firma ist es, auf der Gewinner Tradition der Coyotes aufzubauen und den Stanley Cup nach Arizona zu holen', kündigte Ellman großspurig an.

Langenbrunner muß weiter abwarten
Dallas Rechtsaußen Jamie Langenbrunner ist noch nicht wieder fit. Sein im Spiel 5 gegen Colorado verletztes Knie ist nach wie vor nicht belastbar. Langenbrunner mußte auf eine geplante Trainingseinheit am Freitag verzichten, will sich aber am Samstag Morgen einem weiteren Test unterziehen. Sollte dieser wider erwarten positiv ausfallen, erwägt er sogar einen Einsatz in Spiel 3 heute Nacht. Er selbst hält die Chance dafür aber äußerst gering: 'Es ist einfach noch nicht soweit. Ich will spielen, denn es ist kein Genuss zuschauen zu müssen, aber es braucht seine Zeit.'

Freitag 02.06.2000

Islanders beginnen Draft
Die New York Islanders haben den ersten Zug beim NHL Draft 2000 am 24. und 25. Juni in Calgary. Das hat die Auslosung unter den fünf schlechtesten Teams der letzten Saison ergeben. Zwischen diesen Mannschaften entscheidet immer das Los, wer mit dem Draft beginnen darf. An zweiter Stelle folgen die Atlanta Trashers, dann die neuen Teams Minnesota Wild und Columbus Blue Jackets und zum Schluss die Tampa Bay Lightning. Weil Columbus im NHL Draft erst hinter Minnesota zum Zuge kommt, haben diese beim Expansion Draft am 23. Juni, bei dem die neuen Teams Transferrechte an bestimmten Spielern von den 28 'alten' Mannschaften erwerben, den Vorrang.

Sather soll die Rangers auf Vordermann bringen
Glen Sather formte einst in der 'Provinz' Edmonton einen Champion. Jetzt soll er das größte Unternehmen der NHL, die New York Rangers, wieder nach vorne bringen. Sather wurde gestern als neuer Präsident und General Manager der Rangers vorgestellt, nachdem er vor zwei Wochen nach 24 Jahren und fünf Stanley Cup Gewinnen bei den Edmonton Oilers gekündigt hatte (wir berichteten). Er ist der zehnte General Manager der Rangers und ersetzt Neil Smith, der vier Spieltage vor Ende der regulären Saison zusammen mit Coach John Muckler wegen anhaltender Misserfolge gefeuert wurde. New York verpasste zum dritten Mal in Folge die Playoffteilnahme. Angeblich soll Sather US$ 12 Millionen über drei Jahre verdienen.

Flyers verpflichten Ranheim
Die Philadelphia Flyers haben sich die Dienste von Linksaußen Paul Ranheim von den Carolina Hurricanes gesichert. Im Gegenzug erhält Carolina einen Draft der achten Runde im NHL Draft 2002. Der 34-jährige Ranheim erzielte letzte Saison in 79 Spielen neun Tore und bereitete 13 Treffer seines Teams vor. 'Ranheim ist ein schneller Spieler. Er spielte in einer Checking Formation mit Kent Manderville in Carolina. Wir glauben mit den beiden Spielern ein Top Unterzahl und Checking Duo zu besitzen', sagte Flyers Präsident und General Manager Bob Clarke.

Richter auf dem Weg der Besserung
New York Rangers Torhüter Mike Richter erholt sich von seiner Knieverlezung offensichtlich schneller als erwartet. Gegenüber Blomberg News äußerte sich der 33-jährige positiv zum Heilungsprozess. Richter wurde am 5. April in New York am Knie operiert und ersten Verlautbarungen zur Folge gingen die Beteiligten von einer Zwangspause von einem halben Jahr aus. Der Goalie hätte damit das Trainings Camp und wohl auch die ersten Saisonspiele 2000-2001 verpasst. Der Genesungsfortschritt läßt darauf schließen, dass er kein Spiel verpassen werde, gab Richter zu verstehen. Er verletzte sich das Knie bei den All Star Skill Wettbewerben am 5. Februar in Toronto.

Donnerstag 01.06.2000

Hatcher fit, Langenbrunner nicht
Blessuren von zwei seiner Schützlinge bereiten Dallas Trainer Ken Hitchcock zur Zeit Sorgen. Im ersten Finalspiel gegen die Devils verletzten sich sowohl Derian Hatcher, als auch Jamie Langenbrunner am Knie. Während Hatcher schon verkündet hat, dass er sich besser fühlt und in der zweiten Begegnung spielen wird, berichtete Hitchcock der Presse gestern Nacht, dass Langenbrunner definitv nicht im Kader stehen wird.

Lindros soll gehalten werden
In der letzten Nacht sendete der franchise-eigene TV-Sender Comcast SportsNet ein Interview mit Ed Snider, in dem sich der Vorsitzende der Philadelphia Flyers positiv über eine Weiterverpflichtung von Eric Lindros äußerte: 'Wir glauben, dass Eric bald wieder gesund sein wird und möchten ihn deshalb auch in Philadelphia halten.'
Die Flyers müssen Lindros nach den NHL-Regularien einen mindestens ebenbürdigen Vertrag offerieren, um 'Sir Eric' in Philly zu halten. Ab 1. Juli wird der kanadische Center ein Restricted Free Agent. Sollte ihm ein anderes Team ein besseres Angebot als $8,5 Mio. pro Jahr unterbreiten, könnte Philadelphia dieses 'matchen' (=gleichziehen) und die Rechte an Lindros blieben bei den Flyers.

Mittwoch 31.05.2000

Anhörung im Fall Yashin beendet
Die Anhörung des Schiedsgerichtes im Fall Alexei Yashin, ob der Russe am 1. Juli ein restricted free agent wird, endete am Dienstag Nacht nach 10 Stunden Vernehmung. Schiedsrichter Lawrence Holden hat nun 30 Tage Zeit eine Entscheidung zu treffen. Yashin, der das letzte Jahr seines Vertrages in Ottawa heuer ausgesessen hat und deswegen zur Bestrafung nicht free agent werden soll, hat nicht ausgesagt und war auch zu keiner Stellungnahme bereit. Sollte das Schiedsgericht gegen ihn entscheiden, wäre er zu den alten Konditionen ein weiteres Jahr an die Senators gebunden und könnte weiterhin ohne Einwilligung des Teammanagements nicht wechseln.

Lindros läßt seine Zukunft weiter offen
Vier Tage nachdem seine letzte Gehirnerschütterung ihn außer Gefecht gesetzt hat, erklärte Eric Lindros, dass er sich noch nicht entschieden hat, ob er noch einmal Eishockey spielt. 'Ich weiß nicht was die Zukunft bringt', sagte er auf der Saison-Abschlußfeier der Flyers. Der ehemalige Mannschaftskapitän erlitt sechs Gehirnerschütterungen in nur zwei Jahren und überlegt deshalb, seine Karriere zu beenden oder möglicherweise ein Jahr zu pausieren. 'Ich liebe es in dieser Stadt (Philadelphia) zu spielen. Die Fans hier sind großartig. Aber es liegt nicht in meiner Hand', gab er auf die Frage, ob er nochmals für die Flyers spielen werde zu verstehen. Der 27-jährige Center wird am 1. Juli restricted free agent, weil sein Vertrag in Philadelphia ausläuft.

Dienstag 30.05.2000

NHL präsentiert die Unparteiischen
In der vergangenen Nacht wurden von der NHL die diesjährigen Schiedsrichter und deren Assistenten für das Stanley-Cup-Finale benannt. Die letzte best-of-seven Serie der Saison wird abwechselnd von Kerry Fraser, Terry Gregson, Don Koharski, Dan Marouelli und Bill McCreary geleitet. Unterstützt werden die Unparteiischen von Gord Broseker, Ray Scapinello, Dan Schachte and Jay Sharrers.

Sonntag 04.06.2000

3. Spiel Stanley Cup Finale
New Jersey - Dallas 2-1 (1-1/1-0/0-0)
(Finalserie: 2-1)

Zwar knapp mit 2-1 Toren, aber letztendlich vollauf verdient, verließen die New Jersey Devils als Sieger das Eis der Reunion Arena von Dallas und liegen nun wieder in der Finalserie mit 2 zu 1 Siegen gegenüber den Dallas Stars in Front.
In der von beiden Teams auf hohem Niveau geführten, schnellen Partie suchten die Kontrahenten, entgegen ihren sonstigen Gewohnheiten ihr Glück im offenen Schlagabtausch. Die Hausherren hatten dabei im ersten Spielabschnitt die besseren Torchancen auf ihrer Seite. Gleich die erste Überzahlsituation, als Sergei Nemchinov auf der Strafbank saß, nutzten die Stars um durch Sylvain Cote(14.) mit 1-0 in Front zu gehen. Noch brenzliger wurde es für die Gäste, als sie sich keine zwei Minuten danach einer 3 gegen 5 Unterzahlsituation ausgesetzt sahen. Mit viel Geschick überstanden die Devils diese ohne Gegentreffer und kamen fortan immer besser ins Spiel. Noch vor der ersten Pause gelang Jason Arnott(19.), erneut ein Aktivposten in den Reihen der Devils, der Ausgleichstreffer.
Im Mitteldrittel gab zwar New Jersey den Ton an, die Dallas Stars blieben aber bei ihren Kontern stets gefährlich, diese Negativerfahrung mussten ja bereits die Colorado Avalanche bei ihren Niederlagen gegen Dallas im Western Conference Finale machen. Doch New Jerseys Schlussmann Martin Brodeur konnte von den Stars kein zweites Mal bezwungen werden. Dass sie nicht nur über hervorragende Penalty Killing Formationen verfügen, sondern auch aus einer nummerischen Überlegenheit Kapital schlagen können, stellten die Devils zur Mitte des zweiten Drittels unter Beweis. Petr Sykora(33.pp) zog von der blauen Linie ab und durch Freund und Feind hindurch, landete der Puck zum 2-1 Siegtreffer hinter Ed Belfour im Netz. Mehrmals hatten die Gäste anschließend Gelegenheit ihre Führung auszubauen, scheiterten aber an ihren Nerven und Ed Belfour.
So blieb die insgesamt hochklassige, einem Stanley Cup Finale würdige Begegnung, bis in die Schlusssekunden spannend. Brenzlig wurde es für die Gäste noch einmal, als gut vier Minuten vor Spielende Martin Brodeur, wegen Spielverzögerung zwei Strafminuten 'aufgebrummt' bekam. Die Devils ließen aber auch in dieser prekären Situation nichts mehr anbrennen.

Freitag 02.06.2000

2. Spiel Stanley Cup Finale
Dallas - New Jersey 2-1 (1-1/0-0/1-0)
(Finalserie: 1-1)

Gut erholt von ihrer 3-7 'Auftaktschlappe' vom Dienstag, präsentierten sich heute Nacht die Dallas Stars in der Continental Airlines Arena von East Rutherford. In einer insgesamt wenig berauschenden Partie glichen die Stars mit einem 2-1 Auswärtserfolg die Finalserie gegen New Jersey zum 1-1 aus. Dabei unterstrich Dallas Brett Hull(5./56.) mit zwei Treffern, Playofftor Nummer 10 und 11, seine Ambitionen auf die Conn Smythe Trophy, als wertvollster Spieler in den Playoffs, und brachte sein Team einen Schritt weiter beim Versuch ihren Titel erfolgreich zu verteidigen. Gut vier Minuten nach Spielbeginn und gut vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit war Hull zur Stelle und überwand Devils Schlussmann Martin Brodeur, der vor allem beim ersten Tor eine unglückliche Figur machte. Zwar erarbeiteten sich die Hausherren nach dem ersten Rückstand ein optisches Übergewicht, letztendlich lautete das Torschussverhältnis 28-15 zu ihren Gunsten, richtig gute Einschussmöglichkeiten blieben aber Mangelware. Nur einmal, als sich New Jerseys Rookie Scott Gomez zur Mitte des ersten Spielabschnitts gegen drei Stars mit einer schönen Einzelleistung durchsetzen konnte und sein Pass den völlig freistehenden Alexander Mogilny(13.) fand, musste sich Gästetorwart Ed Belfour zum 1-1 Zwischenstand geschlagen geben. Im weiteren Spielverlauf neutralisierten sich beide Mannschaften, konsequente Defensivarbeit war angesagt und als oberste Maxime galt es keinen Gegentreffer mehr einzufangen. Diese Rechnung ging aber nur für die Texaner auf.
Kurz vor dem Ende des Schlussdrittels schob Mike Modano den Puck durch die Beine von Devils Verteidiger Brian Rafalski zu Jere Lehtinen und dessen Schussversuch landete bei Brett Hull, der vor das Gehäuse gelaufen war und der schwarzen Hartgummischeibe die notwendige Richtungsänderung zum Siegtreffer gab. In den noch verbleibenden vier Spielminuten warteten die 19.040 Zuschauer vergeblich auf einen Schlussspurt ihres Teams. Gegen die clever und abgeklärt agierenden Stars, schafften es die Devils nicht, sich auch nur einmal im Angriffsdrittel festzusetzen, um eventuell mit einem Mann mehr auf den Ausgleich zu drängen.

Mittwoch 31.05.2000

1. Spiel Stanley Cup Finale
Dallas - New Jersey 3-7 (1-1/0-3/2-3)
(Finalserie: 0-1)

Stocktechnisch und läuferisch ihren Gegnern bei weitem überlegen sowie mit traumhaften Kombinationen fegten die New Jersey Devils in der heimischen Continental Airlines Arena den amtierenden Stanley Cup Champion, die Dallas Stars, mit 7-3 Toren vom Eis und sorgten auf Grund der Höhe des Sieges für eine Riesenüberraschung. Vor allem die erste Sturmformation der Gastgeber mit Jason Arnott(8.), Patrick Elias, er bereitete drei Treffer vor, und Petr Sykora war nicht zu halten und wirbelte ein ums andere Mal durch die Abwehrreihen der Stars. Bereits nach knapp acht Minuten musste sich, der von seinen Vorderleuten im Stich gelassene Schlussmann der Gäste, Ed Belfour, erstmals geschlagen geben. Mehrmals hatten anschließend die Devils Gelegenheit ihre Führung auszubauen, versäumten dies aber und wie aus heiterem Himmel nutzte Darryl Sydor(14.) eine der wenigen Torchancen der Stars um den Spielstand zu egalisieren. Mit einem 1-1 Unentschieden ging es in die erste Pause.
Was dann folgte brachte die gut 17.000 Besucher, so sie Fans der Devils waren, schier zur Verzückung. Verteidiger Ken Daneyko(23.), nicht gerade als Torjäger bekannt, Petr Sykora(31.) und Teamkapitän Scott Stevens(37.) brachten die Devils vollauf verdient mit 4-1 in Front. Zu Beginn des Schlussabschnitts nahm das Debakel der Texaner seinen Lauf, als innerhalb von 41 Sekunden Sergei Brylin(43.) sowie erneut Petr Sykora(44.) den Vorsprung auf 6-1 erhöhten und Dallas Ersatzgoalie Manny Fernandez zu seinem ersten Playoff-Einsatz verhalfen. Nur zwei Minuten später schloss Jason Arnott(46.pp) im Powerplay eine wunderschöne Kombination mit dem siebten Treffer der Hausherren ab. Für die Gäste konnten Jon Sim(48.) und Kirk Muller(48.) mit einem Doppelschlag zum 7-3 Endstand noch einmal Ergebniskosmetik betreiben, mehr war an diesem Abend für sie aber nicht drin.

zurück zur Titelseite des Magazins
zurück zur Archivübersicht
nach oben
(C) NHL - Eishockeymagazin Schäffler & Rösch GbR