NHL-Eishockeymagazin Archiv
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NEWSTICKER

Samstag 28.04.2001

Jagr fraglich für Spiel 2
Nach einem 20 minütigen Test im Training am Freitag, hat Penguins Jaromir Jagr seinen Einsatz in Spiel 2 des Conference Halbfinales gegen Buffalo in Frage gestellt. An seinem im letzten Spiel verletzten rechten Bein treten vor allem beim Beschleunigen und Bremsen starke Schmerzen auf. Trotzdem hat der tschechische Superstar die Begegnung am heutigen Samstag noch nicht abgehakt. Erst eine weitere ärztliche Untersuchung heute wird entscheiden, ob der Stürmer auflaufen kann.

Freitag 27.04.2001

Doch Bruch bei Yzerman
Die inoffiziellen Quellen hatten offenbar doch Recht: Wie Steve Yzerman(Foto) nun bestätigt, hat er bereits am 31. März einen Bruch des Wadenbeins erlitten. Trotz dieser Verletzung hat sich der Kanadier mit Schmerzen durch einige Spiele geschleppt, ehe er in Spiel 1 der Playoffs gegen L.A. erstmals passen musste. Das für Spiel 6 anvisierte Comeback wurde abgesagt und die Red Wings schieden aus. Detroit hatte seinen Kapitän zwar verletzt gemeldet, über die Schwere der Verletzung aus taktischen Gründen aber geschwiegen und nur von einer Bänderdehnung im Knöchel gesprochen. Die Kings sollten durch einen angekündigten längerfristigen Ausfall Yzermans nicht beflügelt werden. Trotzdem hielten sich hartnäckig die Gerüchte in den Presseorgane, wonach die Red Wings etwas verschweigen und Yzerman einen gebrochenen Knöchel hätte. In der NHL sind die Teams im Gegensatz zur NFL nicht verpflichtet, die Schwere der Verletzung Preis zu geben. Genützt hat es den Red Wings auch nichts.

Mittwoch 25.04.2001

Kölzig sagt WM ab
Während die anderen Teams für die WM einen NHL-Profi nach dem anderen präsentieren, muss das deutsche Team eine herbe Absage hinnehmen. Olaf Kölzig wird nicht nach Deutschland kommen. 'Es tut mir unglaublich Leid, denn ich hätte diese junge deutsche Mannschaft gerne unterstützt', sagte ein enttäuschter Kölzig DEB-Sportdirektor Franz Reindl in einem Telefonat. Der gebürtige Südafrikaner begründete seine Entscheidung mit einer Verletzung des linken Knies, die unverzüglich behandelt werden muss. Schließlich hätte dabei sein Team Washington auch ein Mitspracherecht. Kölzig hofft aber bei Olympia nächstes Jahr für Deutschland zu spielen.

Lettland bietet Stars auf
Die deutschen Eishockey-Fans können sich auf weitere Star-Spieler aus der NHL freuen. Das lettische Team hat für die WM drei dicke Fische an Land gezogen. Carolina Torhüter Arturs Irbe wird die Farben seines Landes ebenso vertreten wie Irbes Teamkollege Verteidiger Sandis Ozolinsh und Edmontons Sergei Zholtok. Hinzu kommen noch Verteidiger Karlis Skrastins von den Nashville Predators und Kaspars Astashenko von Tampa Bay.
Unterdessen hat Finnland als weiteren Spieler Antti Laaksonen von den Minnesota Wild nominiert.

Dienstag 24.04.2001

Neuer Rekord an Verlängerungen
Noch nie war eine erste Playoff-Runde so knapp wie heuer. Mit den Overtimes in den beiden letzten Spielen Detroit gegen L.A. und Washington gegen Pittsburgh von heute Nacht, hat die NHL einen neuen Overtime-Rekord in der ersten Runde aufgestellt. Insgesamt 15 Mal gingen Spiele in die Zusatzschicht. Keine dauerte jedoch länger als 20 Minuten. Der alte Rekord lag bei 14 Verlängerungen, aufgestellt 1993. Heuer wurden 27 Spiele bzw. 64,2 Prozent der 42 Begegnungen in der ersten Runde mit nur einem Tor Unterschied entschieden. 1999 lag die höchste Marke bei nur 52,3 Prozent.

Weitere NHL-Spieler kommen nach Deutschland
Für die am Samstag beginnende WM in Deutschland haben sich weitere NHL-Spieler nach dem Ausscheiden ihrer Teams angemeldet. So wird Edmontons Torhüter Tommy Salo die schwedische Nationalmannschaft verstärken. Von den Oilers kommen außerdem Torschütze Ryan Smith und Verteidiger Eric Brewer, sowie Jason Smith, die zum Team Canada stoßen.
Die Sharks entsenden neben Marco Sturm vier weitere Spieler. Ersatztorhüter Miikka Kiprusoff spielt nach der WM 1999 zum zweiten Mal für die Finnen. Center Patrick Marleau und Verteidiger Brad Stuart laufen ebenfalls für Kanada auf, während Ryan Kraft für das Team USA spielt.
Die Finnen können außerdem auf Carolina Stürmer Sami Kapanen, Vancouver Stürmer Jarko Ruutu und Ottawas Verteidiger Sami Salo zurückgreifen.
Russische Medien haben berichtet, dass Alexei Yashin von den Ottawa Senators für die russische Auswahl zum Einsatz kommt. Die Meldungen wurden aber noch nicht offiziell bestätigt.

Montag 23.04.2001

Shanahan spielt nicht, Yzerman vielleicht
Für die, angesichts des 2-3 Rückstandes nach Spielen für Detroit so wichtige Begegnung heute Nacht in Los Angeles, müssen die Red Wings wieder ohne Brendan Shanahan planen. Der Stürmer hat die Reise nach Kalifornien nicht mit angetreten, nachdem erneut Probleme mit seinem verletzten Fuß aufgetreten sind. Im letzten Spiel hatte Shanahan überraschend sein Comeback gegeben, obwohl eine längere Pause angekündigt war.
Dagegen stehen die Chancen für einen Einsatz von Kapitän Steve Yzerman besser als erwartet. Der fast 36-jährige Kanadier hat gestern am Mannschaftstraining teilgenommen und wird heute kurz vor der Begegnung entscheiden, ob er aufläuft. 'Wenn ich spielen kann und das gut, dann werde ich spielen. Wenn ich aber nicht kann, dann werde ich nicht. Ich werde entscheiden', gab der Stürmer deutlich zu verstehen.

Sonntag 29.04.2001

Pittsburgh - Buffalo 3-1 (0-0/1-1/2-0)
(Playoffserie 2-0)

'The Moose', der Elch, nennen sie Penguins Torhüter Johan Hedberg in den USA. Im März aus der AHL verpflichtet, avanciert der Rookie zu einem ganz großen Baustein in den diesjährigen Playoffs. Dank einer erneut überragenden Leistung des 27-jährigen Schweden sind die Penguins auf Conference Final-Kurs. Vor allem im dritten Drittel hielt Hedberg die knappe Führung ein paar Mal fest, als er mehrere, aus einem Ansturm der Gastgeber resultierende Chancen vereitelte. Pittsburgh musste auf Topscorer Jaromir Jagr verzichten, dessen Einsatz nach seiner Verletzung in Spiel 1 zu früh gewesen wäre. Dafür sprangen andere in die Bresche. Robert Lang(31.) hatte die Gäste Mitte des Spieles in Führung gebracht, doch Stu Barnes(35.pp) nutzte eines von sieben Powerplays der Sabres nur kurze Zeit später zum Ausgleich. Andrew Ference(49.) war es schließlich vorbehalten, die Penguins entscheidend in Front zu bringen. Die Sabres, die am Ende aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Alexei Zhitnik und Jay McKee mit nur noch vier Verteidigern spielen mussten, schafften es nicht mehr die Scheibe im Netz unterzubringen. Zhitnik zog sich bei einem Check von Alexei Kovalev im ersten Drittel eine Gehirnerschütterung zu. Für Buffalo wird es nun sehr schwer, denn noch nie konnten sie eine Serie gewinnen, bei der sie 0-2 nach Spielen in Rückstand lagen. Doch die Penguins verspielten im letzten Jahr eine 2-0 Führung im Conference Halbfinale gegen Philadelphia und unterlagen am Ende mit 2-4.

Los Angeles - Colorado 0-2 (0-0/0-1/0-1)
(Playoffserie 1-1)

Wie nahe Freud und Leid zusammenliegen und wie knapp ein Playoffspiel sein kann, mussten die Kings in Colorado feststellen. Zu Beginn des zweiten Drittels, als L.A.s Jere Karalahti auf der Strafbank saß, tropfte ein Schuss des Kings Stürmers Glen Murray von Goalie Roys linken Arm ab und flog Richtung Tor, ehe Ray Bourque den Puck unmittelbar an der Torlinie klären konnte. Der damit eingeleitete Gegenzug wurde von Ville Nieminen(23.pp) nach Vorarbeit von Peter Forsberg und Chris Drury mit einem Überzahltreffer abgeschlossen. Die Zuschauer jubelten, doch zunächst musste der Videobeweis angetreten werden, ob nicht L.A. in Führung gegangen war. Doch das Schiedsgericht entschied, dass der Puck die Torlinie vor Bourques Rettungstat nicht überschritten hatte. Fraglich wie das Spiel im anderen Fall gelaufen wäre. Dieses Tor gab den Gastgebern nämlich enormen Auftrieb, nachdem zu Beginn des Spiels, aufgrund der Niederlage in Spiel 1, eine gewisse Verunsicherung bei Colorado herrschte. Die Avalanche dominierte nun die Begegnung, versäumte es jedoch für eine frühe Entscheidung zu sorgen. Die Chancen der Gäste machte der heute starke Patrick Roy im Tor der Avs zunichte. Der Kanadier verdiente sich mit 20 Saves den 16ten Playoffshutout seiner Karriere und stellte damit einen neuen NHL-Rekord auf. Sein Gegenüber Felix Potvin musste 26 Mal rettend eingreifen und wusste ebenfalls zu überzeugen. Colorado Kapitän Joe Sakic(56.) brachte sein 'Schiff' schließlich auf Kurs, indem er einen Alleingang vier Minuten vor dem Ende erfolgreich zum 2-0 Endstand abschloss.

Toronto - New Jersey 5-6 OT (1-0/0-4/4-1/0-1)
(Playoffserie 1-1)

Der amtierende Stanley-Cup-Sieger hat sich in der vergangenen Nacht beeindruckend in die Serie zurückgemeldet. Zunächst sah es allerdings nicht so aus, denn die Gäste aus Toronto führten nach dem ersten Drittel, durch ein Tor von Danny Markov(9.), mit 1-0. Den in den diesjährigen Playoffs überragenden Goalie Curtis Joseph, der zu diesem Zeitpunkt seit fast 250 Minuten auf fremden Eis keinen Gegentreffer kassiert hatte, galt es zu schlagen. Bereits nach 178 Sekunden konnten die Hausherren in der Person von Scott Gomez(23.) den 34-jährigen Kanadier zum ersten Mal überhaupt bezwingen. Dass der Bann gebrochen war, bewiesen Brian Rafalski(26.), Alexander Mogilny(30./42.pp) und John Madden(36.), die noch in diesem Abschnitt ihr Team mit 4-1 in Front brachten. Offenbar mit den Gedanken bereits beim nächsten Spiel kamen die Devils aus der zweiten Pause: Mats Sundin(41.sh/50.), der später noch das 4-5 erzielen konnte, überwand nach nur 29 Sekunden, in Unterzahl, zum 2-4 Anschluss New Jerseys Torhüter Martin Brodeur. Die Antwort folgte jedoch kurz darauf, als Mogilny sein zweites Tor des Abends markierte. Doch die Maple Leafs liesen nicht locker und versuchten alles, um den Rückstand wieder wett zu machen. Die Mühen wurden tatsächlich belohnt: Neben Sundin, reihte sich Steve Thomas(46./60.) im vermeintlich letzten Durchgang zwei Mal in die Torschützenliste ein. Sehr zum Ärger von Devils Coach Larry Robinson, denn der Ausgleich fiel erst 23 Sekunden vor der Schlusssirene. Da Toronto die letzten sieben Playoff-Overtimes für sich entscheiden und New Jersey von den letzten neun Verlängerungen nur eine gewinnen konnte, avancierten plötzlich die Ahornblätter wenigstens auf dem Papier zum Favoriten. Doch Randy McKay(66.) bereitete dem Traum von einer 2-0 Führung ein jähes Ende, als er nach knapp sechs Minuten von Bobby Holik und Sergei Brylin hervorragend in Szene gesetzt wurde und Joseph gekonnt verlud.

Samstag 28.04.2001

St. Louis - Dallas 4-2 (2-1/2-0/0-1)
(Playoffserie 1-0)

Marty Reasoner(16./24.) hatten die Dallas Stars wohl nicht auf der Rechnung. Der 24-jährige Center avancierte mit zwei Toren und einem Assist zum Matchwinner für die St. Louis Blues bei ihrem Auftaktmatch im Conference Halbfinale gegen die Texaner. Schmunzelnd resümierte Reasoner, der während der regulären Saison desöfteren im Farmteam eingesetzt wurde und auch von sechs Spielen in der ersten Playoffrunde nur an einem teilnahm, nach der heutigen Partie: "Ich glaube nicht, dass Dallas zuvor sehr viel Angst vor mir hatte." Die Blues bestimmten vor allem in der ersten halben Stunde das Spielgeschehen. Bereits nach knapp zehn Minuten legte Reasoner den Puck auf Pavol Demitra(10.) und dieser schloss zum 1-0 ab. Zwar währte die Führung nach John MacLeans(10.) Ausgleich nur 53 Sekunden, doch Reasoner brachte mit seinem ersten Streich an diesem Abend noch vor der Pause die Blues wieder in Front. Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatten die Stars einen noch herberen Rückschlag hinzunehmen. Ihr Topscorer Mike Modano stieß mit Gästeverteidiger Alexei Gusarov unglücklich zusammen und musste die Begegnung vorzeitig beenden. Ob Dallas Center übermorgen beim zweiten Aufeinandertreffen wieder zur Verfügung steht ist fraglich. In den folgenden acht Minuten nach Modanos Ausfall sorgten Marty Reasoner und Pierre Turgeon(29.) mit ihren Treffern zum 4-1 für die Vorentscheidung. Die Stars waren zwar in der noch vebleibenden Zeit das drangvollere Team, scheiterten aber mehrmals aus aussichtsreicher Position an ihrem Ex-Goalie Roman Turek und konnten so erst knapp acht Minuten vor Spielende durch Brad Lukowich(53.) den Rückstand auf zwei Tore verkürzen. Durch diesen Auswärtserfolg der Blues gewann in allen vier Spielen der Conference Halbfinale jeweils die Gastmannschaft. In der langjährigen NHL-Historie gab es diesen Fall erst einmal - vor 33 Jahren in 1968.

Freitag 27.04.2001

Toronto - New Jersey 2-0 (0-0/2-0/0-0)
(Playoffserie 1-0)

Curtis Joseph ist in den diesjährigen Playoffs in der Form seines Lebens. Der Schlussmann der Toronto Maple Leafs verdiente sich heute Nacht zum Auftakt der Serie gegen die New Jersey Devils seinen dritten Shutout im fünften Playoffspiel. Was auch immer die Offensivkräfte der gastgebenden Stanley Cup Champions versuchten 'CuJo' war als letzter an der Scheibe. Bei 32 Torschüssen der Devils blieb Joseph der lachende Sieger. Gute Unterstützung bekam Torontos Schlussmann auch von seinen Vorderleuten, die mit konsequenter Defensivarbeit oftmals New Jerseys Angriffsversuche im Keim erstickten. Vor allem die Unterzahlformationen der Leafs leisteten ganze Arbeit: Acht Mal hatten die Gäste einen Mann weniger auf dem Eis und mussten dabei keinen Gegentreffer hinnehmen. Zählbare Konsequenzen hatte es jedoch für die Devils als Brian McCabe zur Mitte des zweiten Durchgangs auf der Strafbank saß: Scott Thomas(30.pp) nutzte die nummerische Überlegenheit der Kanadier um den 2-0 Endstand zu markieren. Knapp sechs Minuten zuvor war Nik Antropov(24.) die zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte 1-0 Führung gelungen. Die Devils fanden in den zur Aufholjagd verbleibenden gut 30 Minuten kein Mittel um zu punkten. Ihre größten Torchancen vergaben in der Schlussphase Brian Rafalski und Scott Niedermayer - bezeichnenderweise zwei Verteidiger.

Pittsburgh - Buffalo 3-0 (1-0/0-0/2-0)
(Playoffserie 1-0)

Gut fünf Minuten waren in der ersten Partie der Playoffserie zwischen den Pitsburgh Penguins und Buffalo Sabres absolviert, als Mario Lemieux(6.), herrlich von Teamkapitän Jaromir Jagr in Szene gesetzt, mit einem Präzisionsschuss neben den rechten Pfosten den Grundstein für Pittsburghs Auswärtserfolg legte. Die Sabres waren sichtlich geschockt von dem frühen Rückstand und konnten bis zur ersten Pause kaum Akzente setzen. Die Penguins kontrollierten über weite Strecken das Geschehen auf dem Eis. Ende des zweiten Durchgangs musste Jaromir Jagr, nach einem harten Check von Alexei Zhitnik, die Partie verletzungsbedingt vorzeitig beenden. Wie schwerwiegend Penguins Topscorer getroffen wurde und ob er in der zweiten Partie am Samstag wieder zur Verfügung stehen wird, wurde noch nicht bekannt gegeben. Zu Beginn des Schlussdrittels verstärkten die Hausherren ihre Offensivbemühungen und drängten auf den Ausgleich. Mit Johan Hedberg hatten die Penguins jedoch einen sicheren Rückhalt im Kasten. Der erst seit fünf Wochen in der NHL spielende Schwede behielt bei einigen brenzligen Situationen vor seinem Gehäuse die Übersicht, hielt seinen Kasten sauber und kam zu seinem zweiten Playoff-Shutout. Mitten in die Drangphase der Sabres gelang Jan Hrdina(55.) aus kurzer Distanz das vorentscheidende 2-0 und gut drei Minuten später hatte Mario Lemieux ein Auge für den mitlaufenden Wayne Primeau(58.) der zum 3-0 Endstand abschloss.

Los Angeles - Colorado 4-3 (1-1/1-1/1-1/1-0)
(Playoffserie 1-0)

Die Los Angeles Kings erwiesen sich, nach ihrem Weiterkommen gegen die Detroit Red Wings, auch heute Morgen im Pepsi Center zu Denver als Favoritenschreck. Jaroslav Modry(75.pp) sorgte mit seinem Powerplaytreffer zum 4-3 Endstand, nach einer knappen Viertelstunde in der Overtime, dafür, dass die in Kalifornien ausgebrochene Eishockeyeuphorie weiter anhält. Die topgesetzten Avalanche konnten, wie schon in ihren knapp gewonnenen Erstrunden-Begegnungen gegen Vancouver, angesichts der in sie gesetzten Erwartungen nur wenig überzeugen. Erst als sie nach gut neun Spielminuten durch einen Gegentreffer von Glen Murray(10.) in Rückstand geraten waren, verschafften sie sich ein optisches und auch spielerisches Übergewicht. Chris Drury(16.) gelang noch vor der Pause der Ausgleich. Der zweite Durchgang wurde von den Hausherren bestimmt. Bereits nach knapp drei Minuten brachte Rob Blake(23.) die 'Avs' mit 2-1 in Front. Mehrmals vergab Colorado die Gelegenheit die Führung auszubauen, teils durch Unkonzenriertheit vor dem gegnerischen Gehäuse, teils scheiterten sie an einem hervorragend reagierenden Felix Potvin im Tor der Kings. Wieder einmal sollte sich die mangelnde Chancenauswertung rächen: Nelson Emerson(30.) nutzte die einzige Einschussmöglichkeit der Kalifornier im zweiten Drittel um den Spielstand erneut zu egalisieren. Im Schlussabschnitt der regulären Spielzeit neutralisierten sich lange Zeit beide Mannschaften mit leichten Vorteilen für die Avalanche. Doch Glen Murray(54.) war heute nicht zu stoppen. Wieder wurde er von den Defensivkräften der Avalanche außer acht gelassen und prompt nutzte er den Freiraum zu seinem zweiten Tor. Peter Forsberg(56.pp), er war der auffälligste Akteur bei den Gastgebern, erzielte zwar noch den 3-3 Ausgleich, die erste Niederlage der Avalanche konnte aber auch er, als einer der wenigen der sich bei den 'Avs' in Topform präsentierte, nicht verhindern.

Dienstag 24.04.2001

Washington - Pittsburgh 3-4 (0-2/2-1/1-0/0-1)
(Playoffserie 2-4)

Mit einem 4-3 Erfolg nach Overtime in der sechsten Partie gegen die Washington Capitals ziehen die Pittsburgh Penguins in das Eastern Conference Halbfinale ein und treffen dort auf die Buffalo Sabres. Gut 13 Minuten waren in der Verlängerung absolviert als Martin Straka(74.) Capitals Verteidiger Sergei Gonchar den Puck wegschnappte und Schlussmann Olaf Kölzig mit einem platzierten Schuss, knapp neben den Pfosten, nur wenig Abwehrchance ließ. Bereits während der regulären Spielzeit waren die Penguins zwei Mal in Front gegangen. Zunächst, nach Treffern von Mario Lemieux(8.pp) und Robert Lang(9.) zur Mitte des ersten Spielabschnitts innerhalb von 98 Sekunden, sogar mit 2-0. Doch diesen Vorsprung gaben die Hausherren im Mitteldrittel erstmals wieder ab: Brendan Witt(35.) und nur knapp 3 1/2 Minuten später Jeff Halpern(38.pp) brachten die Capitals wieder zurück ins Spiel. Andrei Nikolishin und Ken Klee mussten noch vor der Pause auf der Strafbank Platz nehmen, wodurch sich den Penguins eine 5 gegen 3 Überzahlsituation bot. Mit dem Ertönen der Pausensirene gelang Alexei Kovalev(40.pp) die erneute Führung für Pittsburgh. Der anschließende Videobeweis brachte zu Tage, dass noch 1,4 Sekunden zu spielen waren als Kovalev zum Schlagschuss ansetzte und die schwarze Hartgummischeibe die Torlinie 0,7 Sekunden vor Drittelende überquerte. Im dritten Durchgang entlegten sich beide Mannschaften aller taktischen Zwänge und lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Mit einem 'Abstauber' zum 3-3 brachte Calle Johansson(58.) die Capitals wieder zurück ins Spiel. Washington konnte jedoch in der anschließenden Verlängerung kaum noch Akzente setzen, so dass letztendlich Pittsburghs Erfolg aufgrund der Spielanteile in Ordnung ging. Seit 1991 trafen die Penguins und die Capitals sieben Mal in den Playoffs aufeinander. Nur einmal konnte Washington als Sieger in die nächste Runde einziehen.

Detroit - Los Angeles 2-3 (0-1/2-0/0-1/0-1)
(Playoffserie 2-4)

Nach knapp fünf Minuten in der Overtime zwirbelte Adam Deadmarsh(51.65.) den Rebound nach einem Schuss von Jozef Stumpel an Detroits Schlussmann Chris Osgood vorbei ins Netz und wurde damit zum Held des Abends für die Los Angeles Kings. Mit 3-2 Toren verließen die Kalifornier auch heute Morgen das Eis als Sieger und ziehen durch vier Siege in Folge in die Conference-Halbfinale gegen Colorado ein. Als krasser Außenseiter war Los Angeles in die Playoffserie gegen Detroit gestartet. Ihr letzter Playofferfolg lag bereits acht Jahre zurück, doch die Verstärkung durch Neuzugang Adam Deadmarsh kurz vor der Trading-Deadline hat sich ausgezeichnet. Der kanadische Außenstürmer zeichnete sich heute Morgen bereits in der regulären Spielzeit mit dem 2-2 Ausgleichstreffer aus. Dem Spiel der Kings kam zu Gute, dass sie früh Jozef Stumpel(3.pp) 1-0 in Front gebracht hatte. Die Red Wings, sie mussten ohne ihre verletzten Topstürmer Brendan Shanahan und Steve Yzerman auskommen, erarbeiteten sich zwar daraufhin optische Vorteile, waren aber im Abschluss zu harmlos. Zu Beginn des zweiten Durchgangs schien die Partie zu kippen: Pat Verbeek(25.pp) sowie Darren McCarty(27.) bezwangen innerhalb von 2 1/2 Minuten Kings Goalie Felix Potvin und plötzlich hatten die Gäste die Nase vorn. Sie schafften es aber nicht in dieser Phase des Spiels, als die Hausherren sichtlich konsterniert waren, den Vorsprung weiter auszubauen. Mit fortschreitender Spieldauer erholten sich die Hausherren wieder von dem Schock, wurden druckvoller und hatten mit Adam Deadmarsh den richtigen Mann zum richtigen Zeitpunkt in ihren Reihen.

Montag 23.04.2001

New Jersey - Carolina 5-1 (2-0/1-1/0-2)
(Playoffserie 4-2)

Die Carolina Hurricanes konnten Sonntag Abend nach zuletzt zwei Siegen für keine weitere Überraschung sorgen. Sie unterlagen vor heimischen Publikum deutlich mit 1-5 Toren den New Jersey Devils und müssen nun vorzeitig ihren Sommerurlaub antreten. Keinerlei Schuld an dem Ende von Carolinas Playoffträumen traf Schlussmann Arturs Irbe, der trotz seiner fünf Gegentreffer erneut eine Galavorstellung bot. Ohne ihren mehrmals glänzend reagierenden Torhüter hätten die Hurricanes gegen die auftrumpfenden amtierenden Stanley Cup Champions ein Debakel erlebt. Irbe konnte gut eine Viertelstunde seinen Kasten sauber halten, dann wurde er innerhalb von 81 Sekunden gleich zwei Mal durch Patrick Elias(15.pp) und Sergei Brylin(16.) bezwungen. Mit der hochverdienten 2-0 Führung für die Gäste ging es in das Mitteldrittel. Als Turner Stevenson auf der Strafbank saß gelang David Tanabe(26.pp) der überraschende Anschlusstreffer für die Hausherren. Diese hatten zur Mitte des Spielabschnitts sogar die Riesenchance bei einer 5 gegen 3 Überzahlsituation den Spielstand auszugleichen. Die Sekunden verstrichen jedoch ohne nennenswerte Torchance für die Hurricanes. Mit seinen beiden Treffern kurz vor der zweiten Pause und im Schlussabschnitt sorgte Randy McKay(38./47.) für die Vorentscheidung. Den Endstand von 5-1 stellte Alexander Mogilny(55.) her.
Die New Jersey Devils werden nun im Conference Halbfinale auf das einzige noch verbleibende kanadische Team, die Toronto Maple Leafs treffen.

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