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ESSAY

Der Aufstieg der Ottawa Senators

I m Jahre 1991 wurden die Ottawa Senators gegründet, angetreten um in die Fußstapfen der legendären Senators aus den Jahren 1919-1927 zu treten, welche in diesen acht Jahren, 4mal den Stanley Cup gewinnen konnten.

Die Saison 1992/93 war die erste für den neugegründeten Franchisenehmer der NHL. Schon bald stellte sich heraus, daß die Mannschaft aus der kanadischen Hauptstadt in keinerlei Hinsicht mit ihren Gegnern mithalten konnte. Man feierte nur zehn Siege, bei 70 Niederlagen und vier Unentschieden. Nach anfänglicher Euphorie der kanadischen Eishockeyfans, war es nicht verwunderlich, daß verursacht durch die Mißerfolge des Teams, die Zuschauer nicht mehr zahlreich ins heimische Stadion strömten. Zweitklassigen Sport konnte man schließlich auch beim Football-Team, den Ottawa Roughrinders (Besitzer ist Wayne Gretzky!) oder der Basketball-Mannschaft, den Ottawa Lynx sehen.

Aufgrund der eingetretenen Finanzmisere war jetzt das Management gefragt. Es mußte eine schlagkräftige Mannschaft aufgebaut werden.

Dienlich war den Vorständen der Senators hierbei, das in der NHL übliche Draftsystem. Nachdem man in der Saison 1993/94 und 1994/95 zum zweiten bzw. zum dritten Mal nur den siebten und letzten Platz in der Northeast Division erreichte, durfte man wiederholt als erster an der 'First Draft Pick Selection' teilnehmen.

Im Jahre 1992 konnte man Alexei Yashin, 1993 Alexander Daigle und 1994 Radenk Bonk verpflichten. Die drei Center spielen noch heute bei den Ottawa Senators und hatten maßgeblichen Anteil am langsamen, aber stetigen sportlichen Aufstieg.

Bei der 1995 'draft selection' erklärte man den Verteidiger Bryan Berard zum 'Number One Draft Pick'. Da niemand, weder im Trainerstab noch in der Chefetage, dessen Talent und Potential erkannte, wurde er zum Wechsel zu den New York Islanders freigegeben. Ein herber Rückschlag für die im Aufwind befindlichen Senators. Mit dem Rookie des Jahres 1997 hätte man eventuell schon in der Saison 1995/96 einen besseren, als den letzten Platz der Northeast Division belegen können. Immerhin konnte man in dieser Spielzeit bereits 18 Siege feiern und kam am Ende auf 41 Punkte. Dies bedeutete eine Steigerung gegenüber der Startsaison um 80% bzw. 70%.

Spätestens jetzt galten die Senators nicht mehr als reiner Punktelieferant. Es wurde klar, Ottawa befindet sich auf dem Vormarsch. Daß es aber nur noch eine Frage der Zeit sein würde, wann die Senators zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte einen Playoff-Platz erreichen, daran glaubte, außer einiger hartgesottener 'Sensfans', niemand.

In der folgenden Saison gelang den Ottawa Senators schließlich dieser große Erfolg, als man mit 77 Punkten, den siebten Platz in der Eastern Conference belegte.

Es herrschte wieder reges Interesse an den Ottawa Senators und das neueröffnete, gut 18000 Zuschauer fassende Corel Center war des öfteren voll besetzt. Anteil am Erfolg der Mannschaft hatte nicht zuletzt auch Rechtsaussen Daniel Alfredsson, Rookie des Jahres 1996, der sich durch sein schnörkelloses Spiel in die Herzen der Zuschauer spielte.

Es scheint, daß die Senators inzwischen zur Nummer Zwei der kanadischen NHL-Teams avancierten, und die ständig wachsende Fangemeinde der Senators hofft, daß nicht nur sie ein Auge auf die Ottawa Senators werfen, sondern auch einmal Spitzenteams wie die Detroit Red Wings oder die Colorado Avalanche respektvoll nach oben blicken müssen. (ms)

 

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