Vermette bringt Hawks Sieg in Spiel 5

Aus Tampa berichtet Stefan Herget:

Tampa Bay Lightning – Chicago Blackhawks 1-2 (0-1/1-0/0-1)
Serienstand: 2-3
Tore: 0-1 Patrick Sharp(7.), 1-1 Valtteri Filppula(31.), 1-2 Antoine Vermette(42.)

Nur noch zwei Siegen waren beide Mannschaften vom großen Ziel, den Gewinn des Stanley Cups entfernt. Die Frage, welche die letzten Tage die Medien bestimmte, ob Ben Bishop im Tor der Tampa Bay Lightning stehen würde, beantwortete sich spätestens beim Warmmachen durch seine Präsenz mit einem Ja.

Die Chicago Blackhawks begannen äußerst stark und waren im Vergleich zu ihrem schwachen Beginn in Spiel 4 kaum wieder zu erkennen. Druckvoll erarbeiteten sie sich sofort gute Möglichkeiten und Tampa hatte ernsthafte Schwierigkeiten dagegen zu halten. Nach einem Abspielfehler hatte Andrew Shaw die Führung am Schläger, aber Bishop hielt. Auf der anderen Seite verpasste erst Steven Stamkos in bester Position, dann spielte Corey Crawford von hinter dem Tor einen Fehlpass zu Nikita Kucherov und konnte seinen Fauxpas gerade noch selbst ausmerzen.

Bishop wollte dem anscheinend in nichts nachstehen und verließ in der 7. Minute grundlos seinen Kasten, stieß mit seinem Verteidiger Victor Hedman zusammen und Patrick Sharp sagte Danke, indem er den Puck aufnahm und unter dem Jubel der zahlreichen Gästefans unbedrängt zum 1-0 ins leere Tor schob.

Die Mannschaftskameraden waren bemüht den Fehler gleich wieder gut zu machen, aber den Torschüssen fehlte die Genauigkeit und viele gingen am Ziel vorbei. Beide Teams spielten in der Folge schnell nach vorne und hatten gute Gelegenheiten zu treffen, Chicago wirkte jedoch in den Zweikämpfen entschlossener und konsequenter. Die Spielzüge im Aufbau liefen besser als noch am Mittwoch.

Die Blackhawks erkämpften sich weitere Chancen u.a. durch Patrick Kane, doch es ging mit dem knappen Vorsprung in die Kabine. Das Torschussverhältnis lautete 14 zu 5 für die Gäste.

Tampa geriet schon 47 Sekunden im zweiten Drittel in Unterzahl, aber es kam in dieser Spanne kaum Gefahr vor Bishop auf. In der 24. Minute wurde Hawks Teuvo Teravainen sträflich alleine gelassen und war alleine durch, schloss jedoch viel früh mit einem unplatzierten Schuss neben das Tor ab.

Danach die beste Phase der Hausherren. Ondrej Palat, Tyler Johnson, Cedric Paquette verpassten mit ihren Schüssen, sowie Alex Killorn und Stamkos unmittelbar vor dem Gehäuse den Torerfolg. Die Partie lief nun mehrere Minuten ohne Unterbrechung Hin und Her. Kris Versteeg hatte auf der Gegenseite das 2-0 am Schläger, ehe Brian Boyle Crawford erneut prüfte.

Dieser musste sich in der 31. Minute das erste Mal geschlagen geben. Valtteri Filppula kam nach schönem Querpass von Jason Garrison frei an der Seite zum Schuss und ließ dem Torhüter der Blackhawks keine Abwehrchance. Nun waren die Gastgeber am Drücker, auch bedingt, weil Brandon Saad keine Minute später wegen eines Stockschlages für zwei Minuten das Eis räumen musste.

Crawford war mehrmals gefordert, das dieses Mal gute Überzahlspiel der Lightning erfolglos zu halten. Er wehrte einige aussichtsreiche Schüsse ab. Tampa Bay hatte nun Lunte gerochen und schien wie ausgewechselt. Sie schnürten Chicago nahezu komplett in deren Drittel ein.

Erst in den letzten zwei Minuten der Periode konnten die Blackhawks wieder für etwas Entlastung sorgten und tauchten ihrerseits gefährlich vor Bishop auf, der aber nichts mehr zuließ. Ein unglaublich intensiver Mittelabschnitt ging zu Ende.

Spektakulär ging es weiter. Zunächst scheiterte Brenden Morrow an Crawford und im Gegenzug die erneute Führung für Chicago. Versteeg zog Richtung Tor, Bishop konnte abwehren, aber gegen den Nachschuss von Antoine Vermette war er machtlos.

Die Lightning antworteten mit wütenden Angriffen. Crawford war wieder das ein um das andere Male gefordert. In der 48. Minute hatte Palat die beste Gelegenheit nach einem schönen Spielzug über Braydon Coburn und Hedman, doch Crawford blieb Sieger.

Andrew Desjardins und Teravainen hatten zwei Möglichkeiten den Vorsprung auszubauen, Bishop hatte etwas dagegen. Wie ebenso zwei Minuten später, die Uhr zeigte mittlerweile eine Restspielzeit von etwas mehr als sieben Minuten an, als er alles in die Waagschale werfen musste, um Desjardins von der Torschützenliste fern zu halten.

Die Hausherren hatten in der Folge Probleme richtigen Druck aufzubauen und Chicago verteidigte geschickt das eigene Netz. So verstrichen Sekunde um Sekunde und der nächste Auswärtserfolg war perfekt.

Die Blackhawks haben damit die große Chance am Montag im heimischen United Center ihren dritten Stanley Cup Erfolg in den vergangenen sechs Jahren unter Dach und Fach zu bringen.

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