Lightning gleichen die SCF Serie aus

Nach zwei Tagen Pause betraten die beiden Protagonisten des Stanley Cup Finales 2015, die Chicago Blackhawks und die gastgebenden Tampa Bay Lightning erneut das Eis der Amalie Arena zum zweiten Spiel der Serie. Wie im ersten Aufeinandertreffen begann die Partie äußerst furios. Beide Mannschaften versuchten gleich am Anfang das Tempo hoch zu halten und so entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch mit vielen Chancen, allerdings mit einem Plus bei den Lightning.

Die größte Chance hatte Tyler Johnson, der in der 5. Spielminute nur das Lattenkreuz traf. Zu diesem Zeitpunkt wurde bereits ein Torchancenverhältnis von 6-2 zu Gunsten von Tampa gezählt. Kurz darauf kam Brandon Saad aussichtsreich in Position, doch er scheitere an Ben Bishop.

Die verdiente und im weiten Rund natürlich umjubelte Führung folgte in der 13. Minute. Cedric Paquette kam an die Scheibe, täuschte zunächst einen Schuss an, umkurvte den vor ihm stehenden Saad und versenkte seinen Schlenzer an Freund und Feind vorbei im langen Eck. Corey Crawford hatte durch fehlende Sicht keine Abwehrchance.

Tampa hatte die erhoffte Führung und es war in der Folge interessant zu sehen, ob sie aus der Niederlage nach dem frühen 1-0 in Spiel 1 ihre Lehren gezogen haben. Das Ziel hieß also dieses Mal nachzulegen.

Eine gute Möglichkeit dazu gab es kurz vor Ende des Drittels, als Johnny Oduya wegen Beinstellens die erste Strafzeit absitzen musste. Allerdings retteten sich die Blackhawks in die Drittelpause.

Nach Wiederbeginn überstand Chicago zunächst den Rest der Unterzahl. Mehr noch, der 13. Torschuss der Gäste fand seinen Weg ins Netz zum Ausgleich und nur knapp zwei Minuten später sogar die Führung. Doch der Reihe nach. Zunächst staubte Andrew Shaw vor dem Tor nach Schuss von Andrew Desjardins ab und dann machte Teuvo Teravainen auf Zuspiel von Marian Hossa wieder alles richtig. Er versenkte den Puck unhaltbar im Eck. Die Blackhawks befanden sich zu dem Zeitpunkt nach Strafe gegen Alex Killhorn in Überzahl.

Gut für die Lightning, das die Antwort nicht lange auf sich warten ließ. Bereits 92 Sekunden später der 2-2 Ausgleich. Jason Garrison brachte die Scheibe von der Blauen Linie nach vorne und Nikita Kucherov fälschte geschickt ins kurze Eck ab.

Die Unterzahlspezialisten der Hausherren hatten anschließend wieder alle Hände zu tun, als Braydon Coburn wegen Haltens raus musste. Die Partie nahm wieder unglaublich an Intension zu. Schnell ging es von der einen auf die andere Seite. Jubeln durfte als nächstes wieder Tampa. Johnson markierte seinen 13. Treffer der Playoffs zur zweiten Führung der Blauen. Er schoss in der 34. Minute einfach aus spitzem Winkel und der Puck fand seinen Weg irgendwie ins Netz.

Bolts J.T. Brown hätte fast kurz vor der zweiten Sirene noch erhöhen können. Seine vor den Tor stehend abgefälschte Scheibe landete jedoch am Pfosten. Wie in Spiel 1 gingen die Gastgeber mit einem Tor Führung ins dritte Drittel.

Diese währte aber nicht lange, denn in der 44. Minute lag der Puck zum erneuten Ausgleich bereits im Tor von Tampa. Brent Seabrook hatte perfekt abgezogen. Umstritten allerdings, dass Hossa Bishop mit dem Schläger am Schoner behinderte. Nach Ansicht der Torrichter hinderte die Berührung den Torwart nicht den Save zu machen und so gaben sie zu Recht den Treffer.

Hawks Patrick Sharp brauchte danach anscheinend etwas Erholung, weil er gleich zwei Mal in Folge auf der Strafbank Platz nahm. Nicht gerade geschickt vom Routinier, weil die zweite Überzahl nutzten die Lightning zum letztendlich entscheidenden 4-3 in der 49. Minute. Garrison zog ab und der Puck wurde von einem Gegner an den Innenpfosten und ins Netz umgeleitet.

Tampa schaffte es zunächst gut den nun zu erwartenden Schlussspurt von Chicago in Griff zu halten. Bitter, dass Bishop verletzt das Eis verlassen musste und Ersatzmann Andrei Vasilevskiy seinen Platz einnehmen musste. Dann leistete sich Andrej Sustr eine Spielverzögerung, doch die Blackhawks verpassten dieses Powerplay zu nutzen.

Nun begann für die Lightning erneut ein Kampf gegen die Uhr. Bereits zwei Minuten vor Ende nahm Trainer Joel Quenneville Crawford für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Chicago schaffte es allerdings nicht mehr sich richtig in der Angriffszone festzusetzen und Tampa verpasste mit zwei Schüssen das leere Tor. So endete ein spannendes und mitreißendes Eishockeyspiel.

Erst zum zweiten Mal in den vergangenen zehn Jahren steht damit das Stanley Cup Finale 1-1 nach zwei Partien. 2013 beim Sieg der Blackhawks über die Boston Bruins war dies ebenfalls der Fall.

Chicago war wieder im Schlussdrittel überlegen, doch dieses Mal hatte Tampa das bessere Ende für sich. Die Fortsetzung der packenden Serie folgt am Montag auf Dienstagnacht um 2 Uhr MESZ, dann im United Center in der Windy City.

Dieser Spielbericht erscheint auch auf NHL.com/de

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