Wer holt den Cup?

Die Tampa Bay Lightning und Chicago Blackhawks stehen sich im Stanley Cup Finale 2015 gegenüber.

Tampa Bay Lightning (2. Atlantic, 108 Pkt.) – Chicago Blackhawks (3. Central, 102 Pkt.)

Die Tampa Bay Lightning und die Chicago Blackhawks stehen im Stanley Cup Finale 2015! Beide Teams mussten in ihren Conference Finals über die gesamte Distanz gehen und bewiesen auf fremdem Eis Nervenstärke in Spiel 7. Die Lightning bezwangen im Madison Square Garden von New York die Rangers mit 2-0 und die Blackhawks gaben den Ducks im Honda Center von Anaheim mit 5-3 Toren das Nachsehen.

Die Lightning stehen nach 2004 zum zweiten Mal in einem Stanley Cup Finale. Bei ihrem ersten und bis dato einzigen Stanley Cup Gewinn bezwangen sie die Calgary Flames mit 4-3 Siegen. In diesem Jahr eliminierten sie in den Playoffs drei ‚Original Six‘ Teams und treffen nun mit den Blackhawks als Finalgegner auf das vierte NHL-Urgestein – ein Novum in der 97-jährigen Historie der NHL.
Für den fünffachen Stanley Cup Champion aus Chicago ist es die dritte Finalteilnahme in den letzten sechs Jahren. 2010 brachten sie die begehrte Eishockeytrophäe mit 4-2 Siegen über die Philadelphia Flyers in die Windy City und 2013 wiederholten sie diesen Triumph gegen die Boston Bruins. Neun Spieler aus der Siegermannschaft von 2009 stehen auch heute noch im Kader der Blackhawks. Darunter sind ihre fünf besten Scorer aus den Playoffs 2015: Patrick Kane (10 Tore, 10 Assists), Jonathan Toews (9T, 9A), Duncan Keith (2T, 16A), Marian Hossa (4T, 9A) und Patrick Sharp (4T, 8A). Den teamintern sechsten Rang belegt Brad Richards mit zwei Treffern und neun Vorlagen. Der 35-jährige Center gewann bereits 2004, damals in Diensten der Lightning, den Stanley Cup. Mit den New York Rangers stand Richards im vergangenen Jahr ebenso im Stanley Cup Finale, wie Anton Stralman und Brian Boyle, die, nun im Jersey mit dem Blitz auf der Brust, einen erneuten Anlauf unternehmen werden, den Cup in die Höhe hieven zu dürfen. Ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Kollegen gibt es auch für Ryan Callahan, der von 2011 bis zu seinem Wechsel in 2014 Kapitän der Rangers war.

Als Tampas Torgarant erwies sich in den ersten drei Playoffrunden die Angriffsreihe mit Tyler Johnson (12T, 9A), Nikita Kucherov (9T, 10A) und Ondrej Palat (7T, 8A). Die drei Stürmer waren für über 50 Prozent aller Playofftore der Lightning verantwortlich. Auch Tampas Teamkapitän Steven Stamkos weiß wieder wo der gegnerische Kasten steht. In den ersten acht Playoffpartien gegen Detroit und Montreal brachte er es auf für seine Verhältnisse magere drei Assists und war ohne eigenen Treffer geblieben. Mittlerweile hat der 25-Jährige sieben Tore und zehn Vorlagen auf seinem Konto. Die Maßnahme von Tampas Cheftrainer Jon Cooper, seinen Stürmerstar von der Center Position auf den Flügel zu stellen, trug ihre Früchte.

Auch Chicagos Headcoach Joel Quenneville hatte im Verlaufe des Western Conference Finales in die Trickkiste gegriffen. Nachdem sein Team in der Serie gegen Anaheim bereits mit 2-3 hinten gelegen war, formte er seine erste Sturmformation um, stellte Toews und Kane zusammen in eine Reihe auf. Die Blackhawks gewannen schließlich Spiel 6 und 7.

In der entscheidenden Partie gegen die Ducks zeigte sich auch das Überzahlspiel der Blackhawks mit einer Erfolgsquote von 50 Prozent (2/4) deutlich verbessert. Im Durchschnitt schlossen sie nur knapp jedes fünfte Powerplay mit einem Treffer ab (19,6%). Den Lightning gelangen 16 Tore bei 72 Situationen, in denen sie mit mindestens einem Mann mehr auf dem Eis standen (22,2%). Tampa kassierte in den ersten drei Playoffrunden 13 Gegentore bei Unterzahl (81,2%), Chicago deren 12 (75,5%).

Eine entscheidende Rolle über Sieg oder Niederlage spielen immer wieder die Torhüter. Sowohl Chicagos Corey Crawford, wie auch Tampas Ben Bishop durchlebten in den Playoffs ein Wechselbad der Gefühle. Crawford wurde in der ersten Runde durch Scott Darling ersetzt, meldete sich aber zurück: Gegen die Predators und Wild gelang ihm jeweils ein Shutout und auch bei den vier Siegen über die Ducks erwies er sich mit einer Rettungsquote von 94,0% als sicherer Rückhalt (Insgesamt 91,9%).

Bishop erwies sich in den Playoffs als Stehaufmännchen wenn es darauf ankam. In Spiel 7 der ersten Playoffrunde gegen Detroit hielt er ebenso seinen Kasten sauber, wie in Spiel 5 und 7 gegen die Rangers, nachdem er jeweils zuvor fünf Gegentreffer eingeschenkt bekommen hatte. In den Playoffs brachte er es insgesamt auf eine Fangquote von 92,0 Prozent bei einem Gegentrefferschnitt von 2,15 und liegt damit knapp vor Crawford (91,9%; 2,56).

Es ist das Schöne an einer Stanley Cup Finalserie, dass sie immer bei null beginnt, dass niemand weiß welchen Verlauf sie nehmen wird und dass in jedem Spiel, jeder Spieler sein Bestes geben wird um sich am Ende Stanley Cup Champion 2015 nennen zu dürfen. Freuen wir uns auf packende, mitreißende Spiele auf höchstem spielerischen Niveau, die jedes Eishockeyherz höher schlagen lassen.

Spiel 1 findet in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um 2:00 Uhr MESZ in der Amalie Arena von Tampa statt. Die weiteren Spiele sind angesetzt für Sonntag, den 7.6. 1:15 Uhr, Dienstag, den 9.6. 2:00 Uhr, Donnerstag, den 11.6. 2:00 Uhr und, falls nötig, Sonntag, den 14.6., Dienstag, den 16.6. und Donnerstag, den 18.6.

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