Woran die Penguins in Spiel 1 gescheitert sind

New York Rangers gegen Pittsburgh Penguins: Ein Duell eigentlich für spätere Runden bereits zum Auftakt der Playoffs. Vergangenes Jahr standen sich beide Mannschaften im Conference Halbfinale gegenüber und die Rangers gewannen die spannende Serie nach einem 1-3 Rückstand noch mit 4-3.

Aufgrund der großen Fanlager nicht nur in Nordamerika, sondern auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz, steht das Aufeinandertreffen im besonderen Fokus der Medien und Öffentlichkeit.

Etwas schade ist die Tatsache, dass die Penguins gerade in der Defensive stark reduziert sind. Ein Fakt, der ihnen schon in der letzten Saisonphase zu schaffen macht und fast den Einzug in die Playoffs gekostet hätte.

Die Stammkräfte Kris Letang, Christian Ehrhoff (beide Gehirnerschütterung) und Derrick Pouliot (obere Körperhälfte) sind weiterhin außer Gefecht, so dass Trainer Mike Johnston im ersten Spiel vergangene Nacht auf die relativ unerfahrenen Taylor Chorney und Rookie Brian Dumoulin zurückgreifen musste.

Chorney hat gerade einmal 68 NHL-Spiele über eine Dauer von sechs Spielzeiten verbucht und Dumoulin absolvierte erst seinen 15. Einsatz in der NHL.

Die beiden machten jedoch ihre Sache nicht einmal schlecht, Impulse für das Offensivspiel durch schnelles Umschalten, extreme Passgenauigkeit in die Tiefe oder harte Schlagschüsse von der Blauen Linie gingen aber von ihnen kaum aus, wie es von einem Spitzenmann zu erwarten wäre.

Als ob diese Probleme nicht groß genug wären, brachten sich die Penguins durch unnötige Strafzeiten selbst auf die Verliererstraße. Vier Mal wurde ein gelb-schwarzer Akteur von den Schiedsrichtern im ersten Drittel hinausgeschickt, was den Rangers insgesamt 6:43 Minuten Überzahl bescherte.

Zwar fiel nur das 2-0 durch Ryan McDonagh in dieser Spanne, aber entscheidend war wohl, dass diese Phasen die ohnehin gebeutelte Abwehr weiter kräftemäßig und konditionell schwächte.

„Ich kann mich zwar an keine einzige (Strafzeit) erinnern, aber sie verschafften ihnen sehr viel Luft“, erzählte Pittsburghs Verteidiger Ben Lovejoy nach der Partie. „Wir haben die Hälfte unseres Teams viel zu lange auf der Bank sitzen und so erhalten sie keinen Rhythmus und die andere Hälfte ist draußen spielt schwierige Minuten, um (die Strafzeit) zu killen. Es macht dich müde und wir kommen aus dem Rhythmus, wir können das nicht machen.“

Pittsburgh spielte nach nur fünf Torschüssen in den ersten 20 Minuten ein passables zweites und drittes Drittel, aber es reichte nur noch zum Anschlusstreffer durch Blake Comreau und das erste Spiel war verloren.

Auch Penguins Verteidiger Rob Scuderi, der sechs Minuten vor dem Ende das Eis verlassen musste, um an der Nase genäht zu werden, sagte die Strafzeiten zu Beginn, wären ein entscheidender Faktor gewesen.

„Es sind Playoffs. Während der regulären Saison kannst du vielleicht darüber hinwegsehen, weil du in ein paar Tagen wieder spielst. Aber in den Playoffs zählt jede kleine Aktion und wir haben gerade im ersten Drittel zu viel Schwung abgegeben.“

Das Problem vieler Strafzeiten ist für die Penguins nichts Neues. Schon während der kompletten Saison hatten sie mit 1.123 Strafminuten die meisten aller Teams. Das sind im Durchschnitt stolze 13,7 Minuten pro Begegnung. Darin beinhaltet sind 349 Zwei-Minuten-Strafen und 18 Disziplinarstrafen.

Immerhin steht dem entgegen mit 84,8 Prozent das drittbeste Penaltykilling der Liga, was auch am Donnerstag ganz gut funktionierte. Die Rangers konnten in den fünf Überzahlsituationen nur sieben Torschüsse abgeben.

„Ja, wir haben in Unterzahl gute Arbeit geleistet, aber wir waren nicht in der Lage in Schwung zu kommen und unsere Spieler musste lange Zeit gegen die Topreihen des Gegners spielen“, sagte Lovejoy. „So wurde die Hälfte unseres Teams müde und die anderen waren aus dem Tritt. Wir können nicht solche Strafzeiten nehmen. Wir müssen disziplinierter sein und müssen bereit sein zu spielen.“

Die nächste Chance diese Vorgabe umzusetzen, ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 2 Uhr MESZ im zweiten Spiel der Serie.

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