Deutsche Playoffhoffnungen

Fünf von zehn deutschen NHL-Cracks haben gute Aussichten auf die Playoffs.

Es sind nur noch wenige Wochen bis zu den Playoffs in der NHL. Wie groß sind die Chancen, dass wir unsere deutschen NHL-Cracks auch noch im April auf der Jagd nach dem Puck und nach Toren sehen werden? Zehn deutsche Spieler kamen bisher in dieser Saison zu mindestens einem NHL-Einsatz. Drei hiervon stehen aktuell nicht mehr im Aufgebot ihres Clubs. Der deutsche Jungstar Leon Draisaitl wurde bereits im Dezember von den Edmonton Oilers zu den Rockets in der WHL geschickt. Er steht erst am Anfang seiner Profikarriere und wir werden sicherlich noch viel Positives von ihm in der Zukunft hören. Der Düsseldorfer David Wolf bestritt Ende Januar/Anfang Februar zwei Partien für die Calgary Flames und empfiehlt sich nun in deren AHL-Farmteam, den Adirondack Flames, für weitere Aufgaben. Es ist durchaus vorstellbar, dass Calgary, sollte es die Playoffs erreichen, wieder gerne auf seine Dienste zurückgreifen wird. Der dritte im Bunde ist der junge deutsche Schlussmann Philipp Grubauer von den Washington Capitals. Der 23-Jährige stand am 6. Februar zum ersten und bisher einzigen Mal in der laufenden Spielzeit im Kasten der Capitals und bewies mit einer Fangquote von 92,0 Prozent beim 3-2 Sieg nach Shootout gegen die Anaheim Ducks, dass auf ihn Verlass ist, wenn er benötigt wird. Dennoch wurde Grubauer am darauffolgenden Tag zurück zu den Hershey Bears in die AHL beordert. Für Tobias Rieder (Arizona Coyotes) sind die Aussichten auf eine Playoffteilnahme nur noch von rein theoretischer Natur. Rob Zepp liegt mit seinen Philadelphia Flyers bei noch 18 ausstehenden Partien fünf Punkte hinter der zweiten Wildcard im Osten.

Korbinian Holzer, Anaheim Ducks

Für Korbinian Holzer schien die Sommerpause schon sehr nahe. Uneinholbare 16 Punkte betrug am Montag der Rückstand der Toronto Maple Leafs auf einen Playoffplatz. Beim kanadischen Traditionsteam hatte sich der deutsche Verteidiger einen Stammplatz erkämpft, bestritt 34 Spiele und bekam zuletzt immer mehr Eiszeit. Sechs Assists war dabei seine Ausbeute. Was sich sehen lassen konnte war seine +/-Statistik von +3 mit der er teamintern den vierten Platz belegte. Sein neuer Arbeitgeber ist nicht nur so gut wie für die Playoffs qualifiziert, sondern zählt zu den Topteams der Western Conference. Für Holzer bietet sich damit auch die Gelegenheit erstmals um den Stanley Cup mitspielen zu dürfen. Seine neue große Herausforderung dürfte es sein sich gegen die starke teaminterne Konkurrenz auf den Verteidigerpositionen durchzusetzen.

Dennis Seidenberg, Boston Bruins

Mitte Februar, die Bruins hatten sechs Spiele hintereinander verloren, sah es noch danach aus, als könnten die Playoffs 2015 ohne Bruins stattfinden. Boston hat jedoch mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen zurück in die Erfolgsspur gefunden und da die direkten Konkurrenten um die zweite Wildcard in der Eastern Conference ebenfalls patzten, beträgt der Vorsprung der Bruins bei noch zwei mehr zu absolvierenden Spielen mittlerweile fünf Zähler. Der deutsche Verteidiger Dennis Seidenberg ist eine feste Größe im Abwehrverbund der ‚Braunbären‘. Der 33-Jährige bestritt alle 62 Saisonpartien, erzielte drei Tore und acht Assists. Im Schnitt stand er mit 21:57 Minuten, nach Kapitän Zdeno Chara, die zweitmeiste Zeit auf dem Eis.

Christian Ehrhoff, Thomas Greiss, Pittsburgh Penguins

Aktuell belegen die Penguins nur den dritten Platz in der Metropolitan Division, doch sie haben den Kampf um den Divisionstitel noch nicht aufgegeben. Durch acht Punkte aus ihren letzten vier Partien verkürzten sie ihren Rückstand gegenüber den beiden vor ihnen platzierten Teams aus New York. Dass die Penguins die Playoffs erreichen werden steht außer Frage. Mit Christian Ehrhoff und Thomas Greiss stehen gleich zwei Deutsche im Kader der Pens, die von vielen als heißer Aspirant auf den Einzug in das Stanley Cup Finale gehandelt werden. Ehrhoff kam in seinen 44 Einsätzen auf drei Treffer und zehn Vorlagen. Er ist einer der Top 4 Verteidiger der Penguins. Thomas Greiss ist hinter Marc-Andre Fleury die Nummer 2 im Kasten. 14 Mal hütete der Füssener das Tor der Penguins in der laufenden Saison, zuletzt am 21. Februar beim Auswärtserfolg in St. Louis. Man darf gespannt darauf sein, ob Greiss noch in diesem Jahr zu seinem zweiten Playoffeinsatz, nach 2009/10 für die Sharks, kommen wird.

Marcel Goc, St. Louis Blues

Ende Januar hieß es für Marcel Goc die Koffer zu packen. Für den deutschen Center ging es von einem Spitzenteam des Ostens, die Pittsburgh Penguins, zu einem im Westen. Die Blues haben reelle Chancen die laufende Spielzeit als punktbeste Mannschaft der Liga abzuschließen und anschließend möchten sie ein gewaltiges Wörtchen um die Titelvergabe mitreden. Goc ist ein wichtiger Ergänzungsspieler im Kader der Blues. Am 1. März gelang Goc sein zweiter Assist im 17. Spiel für seinen neuen Arbeitgeber. Vielleicht wird Goc der dritte Deutsche, nach Uwe Krupp und Dennis Seidenberg, der den Stanley Cup in die Höhe hieven darf.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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