P.K. Subban: Ein Siegertyp

Er gilt als extrovertiert und charismatisch und er ist ein Spieler der weiß was er will.

Er ist ein Charismatiker, er zählt zu den begnadetsten Verteidigern der NHL und seit dem 2. August zu den Besserverdienern. Pernell Karl P.K. Subban hatte sich einen Tag nachdem auch bei der Verhandlung vor dem Schlichter der Liga kein Kompromiss gefunden wurde, mit den Montreal Canadiens auf einen US$ 72 Millionen schweren 8-Jahresvertrag geeinigt. Es ist der teuerste Vertrag, den jemals ein Spieler von den Montreal Canadiens erhalten hat – wohlgemerkt in deren langen Teamhistorie.

Wird sich diese Investition für die Habs auszahlen?

Der 25-jährige Blueliner hatte 2013/14 eine Saison mit vielen Tiefen, aber auch Höhen bestritten, nachdem er im Jahr zuvor noch vollauf überzeugen konnte. In der verkürzten Spielzeit hatte er es auf elf Tore und 38 Scorerpunkte in 42 Partien gebracht und wurde am Ende mit dem Gewinn der Norris Trophy als bester Verteidiger der NHL ausgezeichnet. Das, was folgte war eine für ihn suboptimal verlaufende Saison. Vor allem in den Wochen kurz vor den Olympischen Winterspielen konnte Subban nicht mehr überzeugen, so dass er auch in Sotschi auf dem Weg zu Olympischen Gold nur zu einem Einsatz im kanadischen Nationalteam kam.

Am Ende der regulären Saison standen für seine Verhältnisse magere zehn Tore und 43 Assists auf dem Konto. Der in Toronto geborene Kanadier hat aber in den Playoffs gezeigt, dass er in entscheidenden Momenten zur Stelle ist. In den anschließenden Playoffs war er ihr Erfolgsgarant. In der ersten Runde in den vier Spielen gegen die Lightning gelangen ihm fünf Vorlagen und anschließend in den sieben Begegnungen mit den favorisierten Bruins vier Tore und drei Assists. In insgesamt 17 Playoffpartien war er an 14 Treffern seiner Habs beteiligt gewesen. Was war das für ein Empfehlungsschreiben an das Management der Habs sich mit ihm möglichst schnell auf einen neuen Vertrag zu einigen.

Doch beide Seiten pokerten hoch und ließen es darauf ankommen. Zuletzt hatten die Canadiens ihm US$ 5,25 Millionen für einen Einjahresvertrag geboten, Subban und sein Agent Don Meehan wollten US$ 8,5 Millionen. Herausgesprungen sind letztendlich durchschnittlich US$ 9 Millionen pro Jahr.

Berichten nach hatte Montreals Teameigner Geoff Molson interveniert und letztendlich die Entscheidung getroffen den Defensivmann für viele Jahre an die Franchise zu binden. Eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung. P.K. Subban ist nicht nur auf dem Eis eine schillernde Entscheidung. Schon am Tag als ihn die Canadiens 2007 an 43. Stelle gedraftet hatten, äußerte sich Subban, obwohl in Toronto, der Stadt des Erzrivalen geboren und aufgewachsen, begeistert über seinen neuen Arbeitgeber, von dem er schon als Junge ein Fan gewesen war. Er beherrscht einfach den Umgang mit den Medien! Auf einer Telefonpressekonferenz stellte er noch einmal fest, dass er zu keiner Zeit Zweifel daran hatte, dass es nicht zu einer Einigung kommen könnte und auf die berechtigte Frage, ob er aufgrund der Höhe des Vertrages nicht Angst davor habe, dass der Druck auf ihn zu groß sein könnte, antwortete er schlagfertig: „Wenn Du in Montreal spielst, dann verspürst Du immer einen ganz besonderen Druck.“

P.K. Subban elektrisiert auf dem Eis! Die Art wie er sich bewegt, wie er die Scheibe führt, wie er einen Schlagschuss abzieht oder sogar nur zur Spielerbank fährt. Man hat jederzeit den Eindruck, dass jetzt, in diesem Moment, etwas Außergewöhnliches passieren kann. Es ist nicht nur eine Freude ihm zuzusehen, es ist reines Entertainment. Die Fans der Canadiens können sich dementsprechend glücklich schätzen, einen solchen Spieler weiterhin in ihren Reihen zu wissen.

Extrovertiert zeigt sich der Kanadier auch neben dem Eis und, für einen Eishockeyprofi nicht gewöhnlich, mit Mut zur Farbe. Erinnern Sie sich noch an seinen Anzug, den er bei der Award Verleihung 2014 trug? Ich sage nur – Gewagt, gewagt! Subban ist kein Kind von Traurigkeit, zur Schau getragene Bescheidenheit ist wahrlich nicht sein Ding. Doch er hat auch nicht vergessen, was er seinen Eltern zu verdanken hat, die es ihm sowie seinen beiden jüngeren Brüdern Jordan, gedraftet 2013 von den Canucks an 114. Stelle, und Malcolm, gedraftet von den Bruins an 24. Position in 2012, ermöglicht hatten Eishockey zu spielen. „Eishockey ist ein teurer Sport. Ich hatte Freunde, denen nicht die finanziellen Möglichkeiten gegeben waren, um Eishockey zu spielen.“ Auch aus diesem Grund unterstützt er ein Programm der gemeinnützigen Organisation KidSport, die es durch Spenden und Zuwendungen Kindern aus ärmeren Familienverhältnissen ermöglicht ihren Lieblingssport nachzugehen. Mittlerweile konnten schon Tausende von Kindern aus ganz Kanada davon profitieren.

Profitieren werden die Canadiens, dass sie ihren Starverteidiger weiter an sich binden. Auch wenn sich Subban nach außen hin den Eindruck eines Lebemanns gibt, er ist jemand der genau weiß was er will, der sich stetig verbessern möchte. Dafür trainiert er sehr hart, Tag für Tag und Woche für Woche. Er ist ein Siegertyp!

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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