Rangers erzwingen mit 2-1 Spiel 5

Spiel 4 Stanley Cup Finale 2014
New York Rangers – Los Angeles Kings 2-1 (1-0/1-1/0-0)
Stand in der Serie: 1-3

Torschützen: 1-0 Benoit Pouliot(8.), 2-0 Martin St. Louis(27.), 2-1 Dustin Brown(29.)

Es berichtet aus New York unser Redakteur Stefan Herget

45 Stunden blieben den New York Rangers Zeit, um die bittere Niederlage am Montag beim ersten Heimspiel in einem Stanley Cup Finale seit 20 Jahren zu verdauen. Sie waren gewillt die Serie mit einem Sieg trotz der langen Reise zurück nach Los Angeles zu schicken, während die Kings den ersten Final-Sweep seit 1998 perfekt machen wollten.

Erneut ohne Raphael Diaz und dem nach seiner Sperre wieder spielberechtigten Daniel Carcillo startete Trainer Alain Vigneault die Aufholjagd. Gleich in den ersten Sekunden tauchten die Rangers gefährlich vor Jonathan Quick auf, dann war es aber mit dem Anfangsschub schon vorbei. Überraschend übernahmen erst einmal die Kings die Initiative. Die Hausherren benötigten über fünf Minuten bis der erste Torschuss für sie verzeichnet werden konnte und kurz darauf erhielten sie die erste Überzahlsituation, nachdem Willie Mitchell sich einen hohen Stock leistete. Dort hatte Brad Richards in zentraler Position die Führung auf dem Schläger, sein Schuss war allerdings zu ungenau und Chris Kreider konnte den Abpraller nicht unterbringen. Vier Sekunden nach Ablauf der Strafe zog John Moore von der Blauen Linie ab und hatte das Schussglück, was zuletzt gefehlt hatte. Benoit Pouliot fälschte ab und der Puck schlug zum ersehnten 1-0 unter der Latte ein.

Los Angeles tat sich nun schwer gegen die kompakt stehenden New Yorker zu qualitativen Chancen zu kommen, meist probierten sie es aus der Distanz, wo Henrik Lundqvist zur Stelle war. In der 12. Minute hätte das erste Powerplay der Gäste fast den Ausgleich gebracht. Lundqvist ließ einen Schuss durchrutschen, die Scheibe verhungerte allerdings genau auf der Linie. Mehre Akteure stocherten danach, jedoch Anton Stralman fand als Erster für die Rangers die richtige Richtung, nämlich aus dem Tor heraus. Glück hatte Los Angeles in der Folge, dass die Schiedsrichter einen Wechselfehler nicht erkannten. Die Kings waren jetzt aber wieder besser im Spiel und übernahmen die Initiative. Alec Martinez und Tanner Pearson prüften Lundqvist. Trotz der Führung wirkten die Rangers unsicher und meist schlampig im Spielaufbau. Ihre Kontrahenten kamen zu mehr Torschüssen, allerdings ohne Erfolg.

Anze Kopitar setzte die erste Aktion des Mitteldrittels, sein Kollege Marian Gaborik verpasste den Einschuss. Erneut war es Mitchell, der den Weg auf die Strafbank antreten musste. Dieses Mal waren die Schiedsrichter sehr kleinlich. Die Rangers waren bemüht im Powerplay viel Verkehr vor Quick zu machen, was sich bei Schüssen von Moore und Ryan McDonagh fast ausgezahlt hätte. Der Schlussmann der Kalifornier war jedoch auch bei den Nachsetzern auf dem Posten. In der 27. Minute das ersehnte 2-0 für die Gastgeber. Ausgangspunkt war Martin St. Louis der ins Drittel eindrang, für Derek Stepan ablegte und selbst vor das gegnerische Gehäuse zog. Die Scheibe kam über Kreider, der auf Quick schoss, zu St. Louis zurück, der aus spitzem Winkel einschoss. Nur Sekunden nach dem Bully fast der nächste Treffer. Carl Hagelin bediente Stepan, doch Quick blieb Sieger. Jedoch musste Tyler Toffoli wegen eines Stockschlages raus. Kopitar hatte in Unterzahl die Möglichkeit zu verkürzen, Lundqvist wehrte ab. Wieder sprang bei der numerischen Überlegenheit nicht viel heraus. Gerade als die Strafzeit ablief, konnte Dustin Brown Dan Girardi das Spielgerät an der gegnerischen Blauen Linie abluchsen, fuhr Auf und Davon und ließ Lundqvist herrlich zum 1-2 aussteigen. Jeff Carter und Martinez hatten danach sogar den Ausgleich am Schläger, Lundqvist war jedoch präsent.

New York versuchte die Partie wieder besser unter Kontrolle zu bringen, die Aktionen der Kings wirkten gefälliger. Die Carter, Pearson und Toffoli Reihe und Jarret Stoll auf Zuspiel von Justin Williams hätten als nächstes das Remis herstellen können. Trotz eines weiteren Powerplays und einer hochkarätigen Möglichkeit von Carter, die Lundqvist mit einer Grätsche zu Nicht machte, mussten die Kings mit einem Rückstand ins letzte Drittel starten.

Und diesem rannten sie hinterher. Während die Rangers versuchten mit allen Mitteln ihre schwer erkämpfte Führung über die Zeit zu retten, drehten die Kings noch einmal auf. Auffällig, dass Los Angeles sehr viel Zweikämpfe gewann und so Chancen produzieren konnte. Lundqvist zeigte sich heute allerdings von seiner besten Seite und war ein sicherer Rückhalt auf den die Blueshirts aufbauen konnten. Brown tauchte alleine vor ihm auf, er wehrte ab, Trevor Lewis prüfte ihn und auch Pearson versuchte sich wiederholt, alles ohne Erfolg. Die Rangers brauchten etwas bis sie den Kampf annahmen und körperlich präsenter wirkten. Es entwickelte sich ein hochklassiges und natürlich spannendes Kampfspiel. Gut zwei Minuten vor dem Ende gab Lewis vor dem Tor alles, um den Puck über die Linie zu drücken, doch Lundqvist war jetzt eine Wand. 71 Sekunden vor der Sirene rutschte der Puck ihm hindurch, blieb wie schon im ersten Drittel wieder vor Überquerung der Linie liegen, ehe ihn Stepan mit der Hand klären konnte. Das Glück war den Hausherren heute wirklich hold. Darryl Sutter nahm Quick aus dem Tor und die Kings gaben alles. Der Ausgleich lag förmlich in der Luft, aber er fiel nicht mehr.

Durch einen schwer erkämpften 2-1 Heimsieg schicken die Rangers die Serie wieder zurück nach Los Angeles. Dort müssen sie sich aber steigern, wollen sie die Aufholjagd weiter fortführen. 41 zu 19 Torschüssen für die Kings zeigte heute die Anzeigetafel, was sagenhafte 40 Saves für Lundqvist bedeutete. Der Schwede wurde zu Recht erster Star des Abends. Spiel 4 findet am Samstag früh um 2 Uhr MESZ statt.

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