Noch ein Sieg zum Cupgewinn

Zum dritten Erfolg kamen die Kings Dank Quick und einer Systemumstellung.

Ihre erste Stanley Cup Finalteilnahme seit 1994 verläuft gar nicht in dem Sinne, wie sie es sich vorgestellt haben. Heute Nacht mussten die Rangers im Madison Square Garden von New York mit 0-3 Toren ihre dritte Finalniederlage hinnehmen und liegen nun nahezu aussichtslos im Kampf um den Stanley Cup im Hintertreffen.

Bisher war es in der langen Cup-Geschichte 26 Mal vorgekommen, dass eine Mannschaft in den ersten drei Spielen drei Siege einfahren konnte. 25 davon konnten am Ende den Cup mit nach Hause nehmen. Darunter waren auch schon die Kings, die bei ihrer letzten Finalteilnahme in 2012 nach drei Siegen zum Auftakt den New Jersey Devils in sechs Spielen das Nachsehen gegeben hatten.

Wie schon die ersten zwei Aufeinandertreffen in L.A., die jeweils erst in der Verlängerung zu Gunsten der Kalifornier entschieden wurden, schrieb auch die gestrige Partie ihre ganz eigenen kleinen Geschichten, die letztendlich für den Erfolg der Kings verantwortlich waren.

Zum einen hatten sie mit Jonathan Quick einen überragenden Schlussmann im Kasten stehen. Der in der Nähe von New York geborene US-Amerikaner wehrte alle 32 Schüsse, die auf sein Tor kamen, ab und konnte sich bei seinem ersten Auftritt im MSG gleich einen Shutout verdienen. Erst einmal, im Jahre 1972, schaffte es ein Gästeschlussmann in einem Finalspiel ohne Gegentreffer den altehrwürdigen Madison Square Garden verlassen zu können.

Anders als vor zwei Jahren war Quick in den diesjährigen Stanley Cup Playoffs noch nicht so groß in Erscheinung getreten. Vor der gestrigen Partie hatte er in den Playoffs eine für seine Verhältnisse magere Rettungsquote von 90,6 Prozent erreicht.

Doch, dass auf ihn Verlass ist und wie stark er ist, das bewies Quick gestern Nacht, so dass selbst Rangers Headcoach Alain Vigneault dieser Leistung Respekt zollte: „Er war der beste Mann auf dem Eis! Das muss man ihnen lassen, sie haben einen Weg gefunden den Puck an einen wirklich guten Torhüter vorbeizubringen und wir haben es eben nicht geschafft.“ Selbstverständlich bekam Quick auch von seinen Teamkollegen, wie Verteidiger Drew Doughty ein Sonderlob: „Das war sein bestes Spiel in den Playoffs. Er hat einfach fantastisch gespielt mit ganz großen Paraden bei Schüssen, die man so nicht halten muss, die wir aber von ihm kennen. Er hat die Rebounds kontrolliert, seine Puckbehandlung war gut. So wie er aufgetreten ist war alles großartig und ein Hauptgrund dafür, warum wir gewonnen haben. Er ist unser Rückgrat.“

Quick selbst sieht das Verdienst für den Sieg auch in der geschlossenen Mannschaftsleistung und liegt damit gar nicht einmal so falsch: „Das war Playoff-Eishockey. Wir haben versucht das Spiel zu gewinnen. Wir haben vieles von dem was wir können richtig gemacht. Nun müssen wir uns für die nächste Partie bereit machen. Der vierte Sieg ist immer der schwierigste.“

Das Beeindruckendste am Auftreten der Kings war ihre Felxibilität, dass sie es geschafft haben ihr Spiel komplett anders aufzuziehen, als im heimischen Staples Center, wo sie zweimal früh mit zwei Toren in Rückstand geraten und danach voll auf Offensive aus waren, wodurch sich den Rangers Freiräume boten. Diesmal profitierten sie neben den Saves ihres Torhüters von einem aufgrund des Zeitpunkts, nämlich 0,7 Sekunden vor dem Ertönen der Pausensirene, glücklichen Führungstor von Jeff Carter. In den noch verbleibenden 40 Spielminuten machten sie allesamt die Räume eng, warfen sich in und blockten Schussversuche der Gastgeber. Sechs Unterzahlsituationen überstanden sie Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung mit Bravour. Im Spiel nach vorne blieben sie stets gefährlich und nutzten konsequent, auch mit etwas Glück, die sich ihnen bietenden Torchancen.

Für ihren Headcoach Darryl Sutter war der Auftritt nichts Besonderes. Er sprach von einem soliden Spiel und fügte hinzu: „Auswärts muss man so auftreten, als wäre es kein Finalspiel oder so etwas ähnliches. Man muss die Sache angehen, als wäre es eben ein ganz normales Auswärtsspiel.“

Glückwunsch Herr Sutter, das ist ihrer Mannschaft voll und ganz geglückt!

Und was bleibt den Rangers für das kommende Spiel in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag? Ihr Ausnahmetorwart Henrik Lundqvist fasst es so zusammen: „Wir müssen weiterhin positiv denken, aber es ist schwer. Es ist wirklich schwer. Ich glaube wir haben vieles gut gemacht, aber wenn man sich die Gegentore anschaut. Manchmal braucht man einfach das Scheibenglück und das haben wir aktuell nicht. Es fühlt sich so an, als wäre es nur auf deren Seite.“

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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