Fleury lässt Rangers verzweifeln

Zwei Shutouts von Marc-Andre Fleury innerhalb von 24 Stunden drehten einen 0-1 Rückstand in eine 2-1 Führung der Pittsburgh Penguins in der Serie gegen die New York Rangers. Nach 22 Saves in der Partie am Sonntag, welche die Penguins mit 3-0 für sich entscheiden konnten, folgten 35 Saves am Montag zu einem 2-0 Erfolg in der ersten Auswärtspartie im Madison Square Garden.

Fleury, der sich den achten Shutout seiner Karriere in den Playoffs verdiente, wurde der erste Pens-Torhüter der Geschichte, dem in der Meisterschaftsrunde zwei Zu-Null-Spiele hintereinander gelangen. Das Glück des Tüchtigen stand ihm aber Pate, denn zwei Pfosten- und ein Lattentreffer hätten auch gut und gerne reinrutschen können. Er wusste, bei wen er sich zu bedanken hatte, zog nach Mats Zuccarellos Lattenschuss den Handschuh aus und streichelte liebevoll das Gestänge.

„Ich war erfreut“, sagte Fleury nach dem Spiel. „Ich habe mich bedankt, sie war ein guter Freund.“ Aber selbst ohne diese Hilfe, ist der Schlussmann zur Zeit ein sehr guter Rückhalt, nachdem er in Runde 1 gegen die Columbus Blue Jackets einige Schwächen zeigte. Schon damals war sein Trainer Dan Bylsma überzeugt, dass er stärker zurückkommen werde und verzichtete auf einen Wechsel. Er behielt Recht.

„Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Zweifel daran gibt, dass Fleury unser bester Mann auf dem Eis war“, betonte Bylsma gestern nach dem zweiten Shutout in Folge. „Er war das ganze Spiel über stark und natürlich besonders in Unterzahl. Unser Penaltykilling hat gehalten und das weitgehend wegen Marc-Andre.“

Die Rangers gaben in fünf Überzahlsituationen zehn Torschüsse ab und fanden immer wieder in Fleury ihren Meister. 13 Powerplays in den drei Begegnungen gegen Pittsburgh und 34 Möglichkeiten übergreifend mit der ersten Runde sind die Rangers nun ohne Treffer in Überzahl. Gegen die Philadelphia Flyers hatten sie zuvor noch drei Mal in den ersten acht numerischen Überlegenheiten getroffen. Zu solchen Erfolgsquoten müssen die Blueshirts wieder zurück kommen und ihre Flaute überwinden, sollten sie gegen den ambitionierten Titelgewinner von 2009 bestehen wollen.

Das letzte Mal, dass die Rangers in den Playoffs in zwei Partien in Serie ohne Torerfolg blieben ist schon eine zeitlang her. Im Stanley Cup Finale 1937 gewannen die Detroit Red Wings so Spiel 4 und 5 und schließlich den Cup mit 3-2 in der Best-of-5-Serie.

Die Diskussionen im Internet unter den Fans schwappen nun hoch, ob dies daran liegen könnte, dass New York fünf Spiele in sieben Tage absolvieren musste. Ein Vorwand wurde gesucht und ist gefunden. Die Fakten sprechen jedoch ein anderes Bild. Während die Rangers 35 Mal Fleury prüften, gaben die Penguins lediglich 15 Schüsse auf Henrik Lundqvist ab. Wäre die Kondition ein Argument, so würde das Verhältnis anders herum aussehen.

Außerdem haben beide Trainer genügend Optionen im Kader, um frische Leute zu bringen. So durfte bei den Rangers in der Abwehr erstmals der Schweizer Raphael Diaz für John Moore auflaufen. Darüber hinaus ersetzte Trainer Alain Vigneault die Stürmer Daniel Carcillo und Derek Dorsett durch J.T. Miller und Jasper Fast. Bei Pittsburgh ist seit dem Anfang dieses Duells der Deutsche Marcel Goc nach überstandener Knieverletzung mit von der Partie. Seine Eiszeit liegt im Schnitt um die 12 Minuten.

Ein wichtiger Fakt für die Penguine war die Tatsache, dass ihr Kapitän Sidney Crosby beim 1-0 Führungstreffer sein erstes Tor in den Playoffs erzielen konnte. Es war außerdem sein erstes Erfolgserlebnis im MSG in den letzten zehn Auftritten dort. Pittsburgh benötigt in dieser und in den eventuell folgenden Runden eine treffende Nummer 87, um dorthin zu kommen, wo sie 2008 (im Finale) und insbesondere 2009 (Stanley Cup Sieger) waren. Doch der Weg dahin ist noch weit.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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