Playoff-Vorschau Conference 1/2 Finale

Die zweite Stanley Cup Playoffrunde beginnt heute Nacht und das sind die vier Conference Halbfinale in der Kurzanalyse.

Da waren es nur noch Acht. Die erste Runde der Stanley Cup Playoffs ist Geschichte und bescherte uns vor allem in der Western Conference einige große Überraschungen. Wieder einmal zeigte sich, dass in Playoffspielen so gut wie alles möglich ist. Das wird, und da bin ich mir sicher, auch in der zweiten Runde kaum anders sein.
Das sind die vier Serien der Conference Halbfinale, die bereits heute Nacht mit der Partie zwischen Boston und Montreal beginnen.
Boston Bruins (1. Atlantic, 117. Pkt.) – Montreal Canadiens (3. Atlantic, 100 Pkt.)

Das Aufeinandertreffen zwischen zwei Original Six Teams in den Playoffs ist immer von besonderer Brisanz angesichts ihrer langen Playoffhistorie. Zum bisher letzten von insgesamt 33 Mal standen sich die Bruins und die Canadiens in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2011 gegenüber. Die Serie endete knapp mit 4-3 Siegen für die Bruins, die am Ende sogar den Stanley Cup gewinnen konnten.
Auch in diesem Jahr ist wieder mit einer engen Serie zu rechnen, in der sich die Kontrahenten aufgrund ihrer Rivalität keinen Zentimeter auf dem Eis schenken werden. Beide Teams hatten nach ihrem klaren Weiterkommen gegen ihre Erstrundengegner, Boston schickte Detroit nach fünf Spielen aus dem Rennen und Montreal gelang sogar ein Sweep gegen Tampa, ausreichend Zeit zu regenerieren.
Von den vier Aufeinandertreffen in der regulären Saison 2013/14 gewannen die Frankokanadier drei, was schon einige dazu veranlasste davon zu sprechen, dass, wenn einer das Team aus Beantown bezwingen kann, es die Canadiens sein werden. Dem im Wege stehen dürfte die von Kapitän Zdeno Chara organisierte kompakte Defensivabteilung der Bruins mit ihrem herausragenden Schlussmann Tuukka Rask. Der Finne führt mit einem Gegentrefferschnitt von 1,16 und einer Rettungsquote von sagenhaften 96,1 Prozent in beiden Kategorien die Playoffstatistik an. Montreals schnelle Stürmer, allen voran die Flügelflitzer Brendan Gallagher sowie Rene Bourque (je drei Tore) dürften Rask vor einigen Herausforderungen stellen und schließlich steht auch noch der Österreicher Thomas Vanek im Kader der Canadiens.

Mein Tipp: Boston gewinnt die Serie mit 4-3
Pittsburgh Penguins (1. Metropolitan, 109 Pkt.) – New York Rangers (2. Metropolitan, 96 Pkt.)

Ihre liebe Mühe eine Runde weiterzukommen hatten sowohl die Pittsburgh Penguins, als auch die New York Rangers. Letztendlich setzten sich aber beide Erstrundenfavoriten, Pittsburgh mit 4-2 gegen Columbus und die Rangers nach einem Heimsieg im siebten Spiel 4-3 gegen Philadelphia, durch. Ein klarer Favorit ist bei diesem Aufeinandertreffen, das auch eines von zwei grundverschiedenen Spielsystemen ist, nicht auszumachen.
Von ihren Begegnungen in der regulären Saison konnte jeder jeweils einmal zuhause und einmal auswärts gewinnen, wovon zwei der vier Partien erst nach Penaltyschießen entschieden wurden.
Das Paradestück der Penguins ist zweifelsfrei ihre Offensivabteilung. In der ersten Playoffrunde konnten die Pens in jedem Spiel mindestens drei Treffer erzielen. Ihre erfolgreichsten Torschützen waren Evgeni Malkin, Jussi Jokinen und Brandon Sutter mit je drei Treffern. Pittsburghs teaminterne Scorerwertung führen mit Matt Niskanen und Paul Martin zwei Verteidiger an.
Auf New Yorks Ausnahmetorwart Henrik Lundqvist, dem die Rangers vor allem im siebten Spiel das Weiterkommen zu verdanken hatten, dürfte eine Menge Arbeit warten. Für die Rangers gilt es dementsprechend hinten kompakt zu stehen und hieraus zu versuchen mit schnell vorgetragenen Kontern Nadelstiche zu setzen. Vor allem ihren Topscorern Martin St Louis und Brad Richards, jeweils zwei Tore und vier Vorlagen, und Rick Nash, vier Assists, ist zuzutrauen, dass sie ein ums andere Mal Penguins Torwart Marc-andre Fleury in die Bretouille bringen könnten.

Mein Tipp: Pittsburgh gewinnt die Serie mit 4-3
Chicago Blackhawks (3. Central, 107 Pkt.) – Minnesota Wild (1. Wildcard, 98 Pkt.)

Dass die Chicago Blackhawks als amtierender Stanley Cup Champion in das Western Conference Halbfinale einziehen, obwohl auf sie in der ersten Playoffrunde mit den Blues eine schwere Aufgabe gewartet hatte, das war durchaus im Rahmen des Möglichen. Dass sie nun aber auf die Minnesota Wild treffen, die sich in sieben hochspannenden Spielen gegen das punktbeste Team des Westens durchgesetzt haben, das kann man als Überraschung bezeichnen.
Zum ersten Mal seit 2003 gewannen die Wild wieder einmal eine Playoffserie und das obwohl sie die ersten zwei Partien gegen Colorado verloren hatten. Das Klima in St. Paul dürfte auf dem Siedepunkt sein nachdem ihnen der junge Schweizer Stürmer Nino Niederreiter mit seinem Treffer in der Verlängerung von Spiel 7 das Weiterkommen ermöglicht hatte. Diese Stimmung gilt es nun mitzunehmen, um auch die folgenden Aufgaben zu überstehen.
So wie sich die Blackhawks zuletzt präsentiert haben, scheint dies schier unmöglich. Ein große Last liegt auf den Schultern von Minnesotas bestem Stürmer Zach Parise (3 Tore, 7 Assists) und auf Schlussmann Darcy Kuemper. Auch ihre Bilanz gegen die Champions in der regulären Saison kann die Wild zuversichtlich stimmen (3 Siege, 2 Niederlagen).
Die Blackhawks mussten schon in der ersten Runde alles geben, wirkten keinesfalls erfolgsmüde, haben sich von Spiel zu Spiel gesteigert und zuletzt vier Siege eingefahren. Von Schlussmann Corey Crawford über Duncan Keith hin zu Jonathan Toews und Patrick Kane, alle zeigten ihr bestes Eishockey. Warum sollte sich dies nun ändern?

Mein Tipp: Chicago gewinnt die Serie mit 4-2
Anaheim Ducks (1. Pacific, 116 Pkt.) – Los Angeles Kings (3. Pacific, 100 Pkt.)

Auch in der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs kommt es zu einem innerkalifornischen Aufeinandertreffen. Nachdem die Los Angeles Kings in der ersten Runde mit ihren vier Siegen nach 0-3 Rückstand gegen die San Jose Sharks Playoffgeschichte geschrieben haben, wartet nun auf sie ihr Nachbar aus Anaheim. Die Ducks hatten bereits vor drei Tagen mit einem Overtimesieg gegen Dallas in der sechsten Partie den Einzug in das Conference Halbfinale perfekt gemacht.
Zum ersten Mal in ihrer Franchisehistorie treffen die beiden Lokalrivalen in den Playoffs aufeinander. In der vergangenen Saison gab es fünf Begegnungen zwischen den beiden Teams, aus nur einer gingen die Kings als Sieger hervor und aus dieser erst nach Penaltyschießen. Daraus Schlüsse über den Ausgang dieser Playoffserie zu ziehen wäre jedoch fatal.
Die Kings zeigten in ihren letzten Auftritten ein Eishockey vom Feinsten. Schlussmann Jonathan Quick ließ bei ihren letzten drei Siegen nur zwei Gegentreffer zu, Verteidiger Drew Doughty ließ nicht nur hinten kaum etwas anbrennen sondern setzte auch noch in der Offensive Akzente (ein Tor, sechs Assists) und ganz vorne zeigten sich Anze Kopitar und Justin Williams mit jeweils vier Toren als Vollstrecker par excellence.
Nachdem Fredrik Andersen zuletzt gegen Dallas seinen Kasten zugunsten von Jonas Hiller räumen musste und dieser alle 13 Schüsse, die auf sein Tor kamen parierte, ist zu erwarten, dass der Schweizer auch im ersten Spiel gegen L.A. das Tor hüten wird. Im Spiel nach vorne glänzten bei Anaheim Ryan Getzlaf und Corey Perry mit jeweils sieben Scorerpunkten.

Mein Tipp: Los Angeles gewinnt die Serie mit 4-2

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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