9 von 16 Playoffplätze sind vergeben. Bei diesen Qualifikanten sind Stürmer ihre MVPs.
Neun der 16 Playoffplätze in der NHL sind mittlerweile, eine gute Woche vor dem Saisonende, vergeben. Es ist keine Frage, dass bei allen neun Teams dieses Saisonziel nur aufgrund einer geschlossenen Mannschaftsleistung, über die gesamte Spielzeit 2013/14 hinweg, erreicht werden konnte. Dennoch stachen bei fünf dieser Mannschaften, ein, zwei oder sogar eine Handvoll Stürmer hervor, ohne deren außergewöhnlichen Vorstellungen, es ihnen wohl nicht möglich gewesen wäre, das Ende der regulären Saison, mit dem Kampf der Nachzügler um die verbliebenen Plätze, relativ entspannt verfolgen zu können. Wer waren also diese Offensivkräfte, die auch gleichzeitig Kandidaten auf den Gewinn der Hart Memorial Trophy als MVP der Liga sind und wer ihre Konkurrenten aus dem eigenen Team?
Anaheim Ducks – Ryan Getzlaf
Ryan Getzlaf ist nicht nur ein Spielmacher par excellence sondern mit einer Ausbeute von 83 Zählern in dieser Saison Anaheims punktbester Stürmer und der zweitbeste Scorer der Liga. Es gibt nur wenige Center in der NHL, die ihm das Wasser reichen können. Mit seinen 31 Treffern, schon zu diesem Zeitpunkt eine persönliche Bestleistung in seiner mittlerweile neunten NHL-Saison, hat Getzlaf sogar seine Abschlussqualitäten noch einmal verbessern können. Siebenmal half er seinen Ducks zwei Punkte einzufahren, indem er das Siegtor für sie schoss. Nur Anaheims Torjäger Corey Perry, 39 Tore, hiervon neun Gamewinner, liegt in dieser Kategorie vor dem Teamkapitän der Ducks.
Chicago Blackhawks – Jonathan Toews
Kaum eine andere Mannschaft verfügt auf allen Positionen über solch eine Leistungsdichte wie die Blackhawks. Nicht von ungefähr konnten sie in den letzten Jahren zweimal den Stanley Cup gewinnen. Die beiden Patricks, Sharp und der noch verletzte Kane, sind ihre Topscorer, Duncan Keith nach Scorerpunkten der zweitbeste Verteidiger in der NHL, doch ihr komplettester und wichtigster Spieler ist ihr Teamkapitän Jonathan Toews. Er hält, wenn es auch einmal nicht so gut läuft bei den Blackhawks, wie gerade im Moment nach drei Niederlagen in Folge, die Mannschaft zusammen und ist stets ein Vorbild an Einsatz, ist sich nie zu schade auch Defensivarbeit zu verrichten. Sowohl nach Punkten (68), nach Toren (28) wie auch mit einem +/-Wert von +26 liegt der Goldmedaillengewinner von Sotschi unter den besten 20 der Liga.
Colorado Avalanche – Nathan McKinnon
Ein Rookie als MVP einer Mannschaft? Das kann nicht sein. Warum nicht? Colorados Nummer 1 Draft Pick von 2013 hat sich auf Anhieb in der NHL eingefunden. Er ist mit seinen 58 Scorerpunkten nicht nur der beste Liganeuling, sondern weist mit einer +20 den zweitbesten +/-Wert der Avalanche vor. Mit 26 Treffern hat er ebenso viele erzielt wie sein schwedischer Teamkapitän Gabriel Landeskog. Dass der erst 18-Jährige so einschlägt, dürfte ein nicht unwesentlicher Grund für die Unberechenbarkeit der Avalanche in dieser Saison und ihrer Topplatzierung sein. Mit meiner persönlichen Wahl von McKinnon soll natürlich nicht die Leistung von Matt Duchene geschmälert werden, der die Avs nach Punkten anführt, und auch nicht jene von Schlussmann Semyon Varlamov, dem Torhüter mit den meisten Siegen in der laufenden Saison.
Pittsburgh Penguins – Sidney Crosby
Die Penguins verfügen über einen Kader gespickt mit Talenten und Stars. Einer sticht dabei aber so hervor, dass es wohl kaum jemanden geben wird, der einem widerspricht, wenn man ihren Mannschaftskapitän als wertvollsten Spieler auswählt. Im Spiel am Dienstag gegen Carolina konnte Sidney Crosby die 100 voll machen und seine Führung als bester Scorer der Liga weiter ausbauen. 100 Scorerpunkte, davon 64 Vorlagen, das sind Hausnummern, die jedem Team helfen. Crosby dürfte der wohl zurzeit beste Eishockeyspieler der Welt sein. Ohne ihn hätten die Pens ein komplett anderes, sicherlich nicht so erfolgreiches Gesicht und wären auch in den anstehenden Playoffs kein hoch gehandelter Titelaspirant.
San Jose Sharks – Joe Pavelski
Er absolviert die Saison seines Lebens. Seit acht Jahren gehört Joe Pavelski schon zum Kader der Sharks, die ihn 2003 erst in der siebten Runde gedraftet hatten. Nun hat er sich zu ihrem Toptorjäger entwickelt. Der 29-Jährige ist mit 38 Treffern San Joses erfolgreichster Torschütze und hinter Washingtons Ovechkin und Ducks Perry drittbester der Liga. 14 Powerplaytreffer hat Pavelski in dieser Saison schon für seine Sharks erzielt und mit seinem +/-Wert von +22 liegt er teamintern auf dem dritten Rang hinter Verteidiger Marc-Edouard Vlasic und Rechtsaußen Brent Burns. Die Ehre, als bester Scorer der Sharks die Saison abschließen zu können, kann ihm nur noch der aktuell mit 74 Zählern punktgleiche Joe Thornton nehmen.
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