Einzelkämpfer, Zweikämpfe und Rückschläge

Ein Rückblick auf die letzte Woche. Das Rennen um die Plätze spitzte sich weiter zu.

Turbulente Partien im Kampf um die verbliebenen Playoffplätze bot die vergangene Woche. Hierbei konnten sich, nach den schon in der Vorwoche qualifizierten Bruins und Blues, gleich fünf weitere Mannschaften ihre Playoffteilnahme sichern. Im Osten lösten die Pittsburgh Penguins ihr Ticket, in der Western Conference waren es die Blackhawks, die Avalanche, die Sharks und die Ducks. Doch auch diese Teams können sich in den noch ausstehenden Partien bis zum Saisonende am 13. April keineswegs ausruhen, denn auf den vorderen Tabellenrängen spitzten sich die Zweikämpfe um die Platzierungen noch weiter zu.

Montreal (4-0-0) und Tampa (2-1-1), Philadelphia (1-2-1) und die NY Rangers (3-1-0) sowie Colorado (3-0-0) und Chicago (1-3-0) machten und machen sich weiterhin gegenseitig den zweiten Platz in der Atlantic, Metropolitan und Central Division streitig. In der Pacific Division hegen die beiden kalifornischen Teams aus San Jose (1-2-1) und Anaheim (2-0-1) noch Ambitionen auf den Divisionstitel. Kaum weniger spannend entwickelte sich die Ausgangssituation um die vier Wildcards. Im Westen verloren die Minnesota Wild (1-2-0) etwas an Boden gegenüber den Phoenix Coyotes (2-1-1), liegen aber noch vier Zähler vor den neuntplatzierten Dallas Stars (3-1-0), deren Rückstand, bei einem Spiel mehr in der Hinterhand, auf den vor ihn liegenden Coyotes nur noch einen Punkt beträgt.

Aus dem Rennen um die Playoffplätze so gut wie verabschiedet haben sich die Vancouver Canucks (1-1-1) nach ihren Niederlagen gegen die Avalanche und die Ducks am Donnerstag und Samstag. Immerhin ein persönliches Erfolgserlebnis hatte ihr schwedischer Stürmer Daniel Sedin. In Colorado bereitete er die 1-0 Führung mit vor. Es war Sedins 800. Scorerpunkt (305 Tore, 495 Assists) in 972 NHL-Partien.

Auch für die Nashville Predators (2-1-1) ist das Erreichen der Playoffs, trotz ihrer zwei Siege in den vergangenen sieben Tagen, nur noch rein theoretischer Natur und das obwohl sie mit Shea Weber, der beim Auswärtssieg in Washington mit einem Tor und einer Vorlage seinen 50. Scorerpunkt in dieser Saison einheimsen konnte, über einen der offensivstärksten Verteidiger der Liga verfügen. Noch eine Klasse besser im Offensivverhalten präsentierte sich erneut Ottawas schwedischer Blueliner Erik Karlsson. Der 23-Jährige baute mit einem Treffer und vier Vorlagen in der letzten Woche seine Ausbeute auf 70 Scorerpunkte (20 Tore, 50 Assists) aus und ist damit die unumstrittene Nummer 1 unter den Verteidigern der Liga.

Unbeeindruckt von dem Gerangel um die Plätze hinter ihnen zogen die Boston Bruins ihre Kreise. Ihre beeindruckende Siegesserie wurde kurz vor dem Erreichen eines neuen Franchiserekordes am vergangenen Montag durch eine 1-2 Shootout-Niederlage von den Montreal Canadiens gestoppt. So machten sich die Bruins eben daran eine weitere Franchisebestmarke anzugreifen – mit Erfolg! Am Wochenende ließen sie zwei doppelte Punktgewinne in Washington und in Philadelphia folgen. Es war ihr achter und neunter Auswärtssieg hintereinander, womit sie ihren bisherigen Rekord aus der Spielzeit 1971/72 brechen konnten. Damit nicht genug! Mittlerweile konnten sie 16 Mal in Folge Punkte aus fremden Arenen mitnehmen (13-0-3) und stellten auch damit einen neuen Franchiserekord auf. Ihre alte Bestmarke von 9-0-6 datierte aus der Saison 1940/41. Maßgeblichen Anteil daran, dass ihre Erfolgsserie eine Fortsetzung fand, hatten Patrice Bergeron, der auch am Sonntag Nachmittag beim 4-3 Shootouterfolg gegen die Flyers ins Schwarze traf, somit auch im siebten Spiel in Folge punkten konnte, und Schlussmann Tuukka Rask, der mit 49 Paraden in der regulären Spielzeit und weiteren vier im Penaltyschießen einer persönliche Saisonbestleistung aufstellte.

Dass der Knoten bei ihnen endlich platzt, darauf müssen weiterhin die Toronto Maple Leafs hoffen. Für sie gab es auch in ihren letzten drei Auftritten wenig Grund zum Lachen. Mit Niederlagen gegen St. Louis, Philadelphia und Detroit, ihrer achten in Serie, verloren sie weiterhin an Boden in Hinblick auf eine Playoff-Wildcard. Es nützte ihnen diesbezüglich auch wenig, dass James van Riemsdyk in Philadelphia zu Beginn des zweiten Durchgangs den Ligarekord von Claude Provost vom 9. November 1957 und jenen von Denis Savard vom 12. Januar 1986 mit dem schnellsten Treffer zu Beginn eines Drittels einstellen konnte. Nur vier Sekunden brauchte van Riemsdyk nach Wiederanpfiff bis die Scheibe im Netz versenkt war. Abschreiben werden die im Osten zehntplatzierten Leafs ihre Playoff-Ambitionen angesichts von nur einen bzw. zwei Zähler Rückstand auf die vor ihnen platzierten Teams aus Washington und Columbus noch nicht.

Anders als die letztplatzierten Buffalo Sabres, die am Samstag vor ihrem Heimauftritt, bei dem sie die Tampa Bay Lightning mit 4-3 nach Verlängerung bezwangen, ihren langjährigen Torhüter Dominik Hasek ehrten, indem sie ihn in die Hall of Fame ihrer Franchise aufnahmen. Der tschechische Ausnahmeschlussmann hütete von 1992 bis 2001 den Kasten der Sabres, gewann zweimal die Hart Trophy und sechsmal die Vezina Trophy als bester Schlussmann der Liga. Im Jahr 1999 stand Hasek mit seinen Sabres sogar im Stanley Cup Finale, in dem sie sich dann den Dallas Stars geschlagen geben mussten. Beim Tabellenschlusslicht der NHL wurden auch noch Weichen für die Zukunft gestellt. Ihr Interimstrainer Ted Nolan, der Mitte November den Posten als Verantwortlicher hinter der Bande übernommen hatte, verlängerte heute seinen Vertrag um drei Jahre und soll die Sabres in eine sportlich bessere Zukunft führen.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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