Ottawa gewinnt Heritage Classic

Zum sechsten und letzten NHL Outdoor Spiel der Saison 2013-14 trafen am Sonntag im Rahmen des Tim Hortons NHL Heritage Classic die Vancouver Canucks und die Ottawa Senators im BC Place aufeinander. Die Verantwortlichen entschieden sich kurz vor Spielbeginn, das Dach der modernisierten Arena nicht zu öffnen, weil sie befürchteten, dass auf dem Dach angesammeltes Wasser und Schnee beim Vorgang nach innen fallen würde. So wurde es streng genommen ein Hallenspiel ohne Wettereinflüsse.

Vancouver Trainer John Tortorella ließ seinen Stammtorhüter Roberto Luongo auf der Bank, um ihm mehr Erholung von seiner Olympiareise zu gewähren und bot Eddie Lack im Tor auf. Weiterhin gab er seinen Jungs auf den Weg einfach Spaß zu haben und das hatten sie zu Beginn. Nach einer kurzen Anlaufphase bekamen die Gastgeber spielerisches Übergewicht auch bedingt durch die erste Strafzeit gegen Ottawas Colin Greening wegen hohen Stocks gegen Ryan Kesler. Dass die Canucks nur 28. in der Liga im Powerplay sind, merkte man nicht, denn gleich hatte Chris Higgins die Führung nach einem Schuss von Jason Garrison auf dem Schläger. Kurz später machte es Garrison selbst und verwandelte perfekt von der Blauen Linie in den Winkel zum 1-0.

Ottawa benötigte etwas Zeit. Fast aus dem Nichts traf Kyle Turris den Pfosten und nur wenige Augenblicke danach verpasste Mika Zibanejad den Ausgleich. Im Gegenzug waren wieder die Canucks an der Reihe. Zuerst tauchte Zac Dalpe alleine vor Craig Anderson auf und es folgte die zweite Strafzeit, dieses Mal gegen Chris Neil. Darin hatte Alexandre Burrows schön frei gespielt von Henrik Sedin die größte Chance seine Torflaute zu beenden, doch Anderson hielt. Unmittelbar vor Ablauf des Powerplays brannte es lichterloh vor dem Gehäuse der Senators. Aber erst in der 12. Minute passierte es erneut. Zack Kassian leistete sich einen hohen Stock, den die Schiedsrichter allerdings übersahen und Erik Karlsson legte ihm beim Befreiungsversuch die Scheibe unfreiwillig auf, so dass er Anderson zum 2-0 tunneln konnte.

Die Senators kamen aber noch vor dem ersten Wechsel zurück. In der 16. Minute spielte Eric Gryba seinen Mannschaftskollegen Clarke MacArthur an, der keine Mühe hatte, mit seinem 19. Saisontreffer den Anschluss zu erzielen. Als Ryan Stanton in die Kühlbox musste schlug die Stunde von Erik Karlsson, der in der 19. Minute zum 2-2 ausglich. Zuvor hatte Jason Spezza erneut nur den Pfosten getroffen.

Die Gäste aus der kanadischen Hauptstadt hatten nun Oberwasser und das trug sie durch den Mittelabschnitt, den sie weitgehend bestimmten. Negativ für die Canucks, dass Daniel Sedin nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler an der Bande verletzt ausscheiden musste. In der 31. Minute gingen die Senators zu diesem Zeitpunkt verdient in Führung. Cody Ceci wurde mustergültig von Spezza bedient und ließ Lack mit einem platzierten Schuss ins Eck keine Chance. Erst der zweite Saisontreffer des 20-jährigen Verteidigers. Nur wenige Sekunden später abermals Pech für die Senators, als bei Grybas Schuss Metall klingelte und Ceci setzte in der 39. Minuten dem Ganzen die Krone auf, als er den linken und rechten Pfosten in einem Zug prüfte. Vancouver konnte froh sein, nur mit einem Treffer Rückstand in die zweite Pause zu gehen.

Die Hausherren kamen mit viel Schwung aus der Kabine und versuchten nun den Spielstand zu egalisieren. Anderson wurde gleich auf Betriebstemperatur gebracht. Die Partie nahm weiter an Fahrt auf und es war zu sehen, dass es für beide Teams um wichtige Punkte ging. Der Senators Schlussmann agierte aber gewohnt ruhig und machte so mehrere gute Möglichkeiten der Canucks zunichte. Das Geschehen spiele sich jetzt fast ausschließlich vor ihm ab und nur gelegentlich kam Ottawa zu Entlastungsangriffen. Selbst eine Überzahl nutzte Vancouver nichts und als Lack bereits knapp zwei Minuten vor dem Ende seinen Kasten zu Gunsten des sechsten Feldspielers verließ, dauerte es nur 17 Sekunden, da machte Greening mit dem Empty Net Tor alles klar.

Zum ersten Mal seit sechs Aufeinandertreffen konnte Ottawa wieder siegreich das Eis gegen Vancouver verlassen. Ihr letzter doppelter Punktgewinn gegen den kanadischen Kontrahenten datierte schon aus der Saison 2009-10. Die Canucks bleiben in der Krise und neben den verlorenen Punkten dürfte die Verletzung von Daniel Sedin im Kampf um einen Playoffplatz schwer wiegen, sollte der Schwede längerfristig ausfallen.

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