Ausblick auf Rest der Saison

Wenn in der kommenden Nacht die NHL mit der Partie Carolina in Buffalo ihre reguläre Saison wieder aufnimmt, dann sind 16 Tage Pause wegen den olympischen Spielen 2014 passe. Morgen Nacht greifen dann weitere sieben Teams wieder in das Geschehen und den Kampf um die Playoffplätze ein. Wir wagen einen Ausblick, was noch kommen wird und was spektakuläres Potenzial in sich hat.

Bereits am kommenden Wochenende stehen die beiden letzten Outdoor-Spiele an, wenn im Rahmen der Coors Light NHL Stadium Series die Chicago Blackhawks im heimischen Soldier Field am Sonntag um 2 Uhr MEZ auf die Pittsburgh Penguins treffen und am Sonntag um 22 Uhr MEZ beim Tim Hortons NHL Heritage Classic die Vancouver Canucks die Ottawa Senators im BC Place erwarten.

Nicht minder spannend wird diese Woche bis Mittwoch, den 5. März, wenn es um 21 Uhr MEZ zur Trading Deadline wieder heißt: „Nichts geht mehr!“. Acht Tage haben also die Teams noch Zeit sich über ihren Spielerkader Gedanken zu machen und den vielleicht entscheidenden Wechsel auf dem Weg zum Stanley Cup Gewinn zu vollziehen. Interessante Spieler, wie Torhüter Ryan Miller (Buffalo Sabres), Stürmer Ryan Callahan (New York Rangers) und Stürmer Thomas Vanek (New York Islanders) werden hoch gehandelt. Aber auch Überraschungen sind wieder zu erwarten.

Ein Blick auf die vier Divisionen zeigt, dass die Voraussetzungen vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebes sehr unterschiedlich sind:

Atlantic Division

Die Boston Bruins stehen wieder oben mit sieben bzw. acht Punkten vor den Verfolgern Tampa Bay Lightning, Montreal Canadiens und Toronto Maple Leafs. Kein komfortabler Vorsprung, aber sollte kein großer Einbruch kommen, dann dürfte es auch bis ins Ziel hinein für den Platz an der Sonne ausreichen. Während die Buffalo Sabres und die Florida Panthers schon etwas abgeschlagen sind, stehen die Detroit Red Wings und die Ottawa Senators mitten im Kampf, wo jeder Punkt am Ende zählt. Dies liegt besonders an der Ausgeglichenheit der Metropolitan Division.

Metropolitan Division

Zwei Extreme zieren das Tabellenbild der Division: Die Pittsburgh Penguins dominieren sie mit 16 Punkten voraus von oben und die New York Islanders stehen mit neun Punkten Rückstand auf den Vorletzten ganz unten. Dazwischen sechs Mannschaften innerhalb von sechs Punkten, die allesamt noch Chancen auf die Meisterschaftsrunde haben. Derzeit haben die New York Rangers und die Philadelphia Flyers ihre schlechten Start der Saison vergessen gemacht und einen Platz auf dem Treppchen ergattert. Das Polster ist aber wie gesagt dünn.

Central Division

Die St. Louis Blues haben es kurz vor der Pause geschafft und die Chicago Blackhawks vom Thron gestoßen. Sie müssen nun beweisen, dass sie diese Position zurecht eingenommen haben. An dritter Stelle haben sich die Colorado Avalanche etabliert mit schon zehn Punkten Vorteil gegenüber den Minnesota Wild. Neben diesen haben sich die Dallas Stars vor kurzem auf die letzte Wildcard-Position gepirscht, doch die Winnipeg Jets mit zwei Punkten und die Nashville Predators mit vier Punkten sind in Schlagweite. Doch zwei Teams aus der Pacific wollen dabei genauso ein Wörtchen mitreden.

Pacific Division

Während nämlich die Edmonton Oilers und die Calgary Flames abgeschlagen sind, sind die Phoenix Coyotes (punktgleich) und die Vancouver Canucks (einen Zähler zurück, doch schon zwei Spiele mehr absolviert) auf Lauerstellung zu Dallas. Letztes Jahr hatten die Anaheim Ducks mit dem Gewinn der Division überrascht, dieses Jahr legen sie mit der höchsten Punktausbeute in der gesamten Liga noch nach. Trotzdem kam die Unterbrechung zur rechten Zeit, denn das Polster schmolz nach ein paar Niederlagen dahin. Die San Jose Sharks könnten angreifen, wo hingegen die Los Angeles Kings nach nur zwei Siegen aus den letzten zehn Partien versuchen müssen ihre Spur wieder zu finden.

Welche Spieler dürften in den kommenden Wochen unter besonderer Beobachtung stehen?

Neben den potenziellen Tradekandidaten sind es die Rückkehrer von Verletzungen. Allen voran Steven Stamkos, der nach seinem Beinbruch am 11. November hofft wieder ab nächster Woche ins Geschehen eingreifen zu können. Ebenso wie die Lightning ihren Topscorer brauchen, fibert Vancouver dem Comeback von Henrik Sedin entgegen, der wegen einer Rippenverletzung ausfiel und auf Olympia verzichten musste. Die Canucks sind nach einer Niederlagenserie im Westen abgerutscht und drohen die Playoffs zu verpassen.

Besonders zu beobachten wird sein, wie die Helden von Sotschi ihre dort gezeigte Form bestätigen können bzw. einen Schub bekommen haben. Allen voran Montreals Torhüter Carey Price, der Kanada mit zwei Shutouts im Halbfinale und Finale zuGold führte.

Natürlich Ducks Stürmer Teemu Selanne, der mit 43 Jahren älteste Teilnehmer des olympischen Eishockeyturniers, Bronze mit Finnland holte und verdient zum MVP gewählt wurde. Schwedens Schlussmann Henrik Lundqvist von den Rangers, der zeigte, dass er zu den Besten seines Faches gehört, nachdem es zu Saisonbeginn nicht danach ausschaute. Verteidiger Erik Karlsson von den Senators, der bewies, dass er offensive Schlagkraft hat, weil er die meisten Scorerpunkte sammelte.

Auf der anderen Seite stehen die russischen Spieler im Fokus, die als Kollektiv so arg enttäuscht haben. Alex Ovechkin, Torjäger der Washington Capitals, traf nach 77 Sekunden im ersten Spiel und blieb danach ziemlich blass. In der NHL muss er seine neun Tore Vorsprung in der Bestenliste verteidigen und seine Mannschaft endgültig in die Playoffs führen. Gleiches Ziel dürfte ebenso der beste russische Akteur Pavel Datsyuk mit den Red Wings haben, die zuletzt 23 Jahre in Serie das Rennen um den Stanley Cup bestreiten durften. Zu schade, wenn diese Serie zu Ende gehen würde. Kanadas Gold-Coach Mike Babcock wird sich anstrengen müssen.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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