Neue Herausforderungen für Vanek

Das Jahr 2014 hat begonnen und viele schauen gebannt nach vorne, was da kommen mag. Einer, bei dem sich in diesem Jahr viel tun wird ist Thomas Vanek. Der seit Ende Oktober im Diensten der New York Islanders befindliche österreichische Stürmer hat in den nächsten Monaten mehrere offene Baustellen zu meistern.

Im besonderen Fokus stehen sein erster Auftritt mit der Nationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi in einem Monat und das bevorstehende Ende seines Vertrages aus dem Jahr 2007 in Juni.

Zum ersten Mal seit 2002 wird Österreich wieder bei der Olympiade im Eishockey antreten und da Vaneks zu dem Zeitpunkt der Spiele in Salt Lake City gerade einmal 18 Jahre jung war, wird es in Russland seine erste Teilnahme sein. Dass dabei der olympische Slogan „Dabei sein ist alles“ für die Mannen aus der Alpenrepublik sehr wahrscheinlich das Höchste der Gefühle sein wird, dürfte Vanek auch klar sein, aber sie wollen vor allem eines haben, nämlich Spaß und nicht Kanonenfutter sein.

„Es ist schon erfreulich bei Olympia dabei zu sein“, betonte Vanek kürzlich gegenüber NHL.com. „Und ich glaube unsere Nation ist ebenfalls erfreut. Wir haben natürlich unsere Skifahrer und Skispringer, die gut abschneiden werden, aber es ist für die Leute auch mal erfreulich, wenn wir im Mannschaftssport vertreten sind.“

Der gebürtige Wiener widersprach auch seinem Trainer Manny Viveiros, der schon vor Monaten verkündet hatte, dass es Ziel sein müsse, eine Medaille zu gewinnen. „Ich werde nicht dahin reisen, weil ich glaube eine Medaille gewinnen zu können“, sagte Vanek. „Ich habe die Qualifikation gegen Deutschland im Internet verfolgt, als wir es geschafft haben und das hat sich schon angefühlt wie eine Medaille. Aber wir werden Spaß haben. Ich glaube nicht, dass wir schrecklich abschneiden. Ich glaube nicht, dass wir mit Kanada oder Finnland mithalten können, aber nochmals, du gehst in den Wettkampf mit einer guten Stimmung, hast Spaß daran und schaust dann was raus kommt.“

Schauen was rauskommt, das gilt wohl ebenso für die anstehenden Vertragsverhandlungen von Vanek. Werbung in eigener Sache betreibt er seit dem Auskurieren seiner Verletzung Mitte November mit seinen Auftritten gemeinsam mit Kyle Okposo und John Tavares in der ersten Reihe der Islanders. Gleich bei seinem Comeback am 22. November gegen die Pittsburgh Penguins gelangen ihm zwei Treffer. Vom 20. Dezember bis 7. Januar scorte der 29-jährige Spieler in allen absolvierten zehn Partien und verbuchte dabei fünf Tore und zehn Assists.

Die Reihe gehört in den letzten Monaten zu den besten in der NHL, trotzdem befinden sich die Islanders weit hinter den Ansprüchen zurück. Letzter Platz in der Metropolitan Division mit 43 Punkten ist nicht das, was sich die Verantwortlichen vorgestellt hatten. Das Feld ist derzeit noch dicht zusammen und acht Punkte bis zur Playoff-Qualifikation sind durchaus aufzuholen.

Selbst die eigentlich erfolgreiche Topreihe nimmt Vanek nicht von der Kritik aus noch effektiver zu werden, weil es im Abschluss hapert. „Es macht Spaß raus zu gehen und zu versuchen, diese Chancen zu erarbeiten“, stellt er grundlegend fest, ohne nicht auch das Negative zu analysieren: „Es ist frustrierend, sie nicht zu verwerten, aber aus der positiven Sicht gesehen, hat man wenigstens welche. Es wäre noch frustrierender, so eine Reihe zu haben und nicht einmal Chancen erarbeiten zu können. Wir sind näher dran dort hin zu kommen, wo wir hin wollen, aber wir müssen im Abschluss eine bessere Arbeit verrichten und an Mannschaften vorbeiziehen“.

Drei Tage vor seinem 30. Geburtstag am 19. Januar hat Vanek also einige Wünsche offen. Offen ist genauso seine Vertragssituation. Die spannende Frage wird sein, ob er sich mit den Islanders vorzeitig auf eine Verlängerung einigen kann, weil sonst droht ihm zum Ende der Wechselfrist ein weiterer Umzug, zumal wenn die Islanders nicht Richtung Playoffkurs kommen.

Vanek verdeutlicht, dass er keine Angst davor hat, wieder einen Telefonanruf wegen eines Wechsels zu bekommen, wenn gleich er mit seinem derzeitigen Arbeitgeber verhandelt. „Es ist das Business hier. So ist es“, sagt er trocken. „Das Business ist das, wofür ich einen Vertrag habe. Wir sind in Gesprächen. Mir gefällt es hier. Ich glaube aber wir haben noch einen Weg vor uns, aber man weiß nie.“

Dieser Artikel erscheint auf NHL.com/de

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