Wochenrückblick: Wings und Wild

Nicht gerade besinnlich war der Ausblick in die Adventszeit für die Detroit Red Wings. Das Team von Mike Babcock hatte den verletzungsbedingten Ausfall von Spielmacher und Publikumsliebling Pavel Datsyuk zu beklagen, der sich beim Match gegen die Buffalo Sabres am 24. November eine Gehirnerschütterung zuzog. Zwar konnten die Red Wings am ersten Adventssonntag noch einen Sieg in Ottawa einfahren, doch dann ereilte ihnen in der Folge die nächste Hiobsbotschaft: Auch Kapitän Henrik Zetterberg musste sich in das detroitsche Lazarett begeben. Eine Rückenverletzung setzt den aktuellen Topscorer (28 Spiele, 30 Punkte) außer Gefecht.

Aufgrund des Fehlens ihrer zwei Topstars waren die Vorzeichen für das folgende Heimspiel gegen die Philadelphia Flyers am Mittwoch denkbar schlecht. Zwar haben die Red Wings seit der Saison 1989-1990 bei 19 Begegnungen in der regulären Season erst einmal den Kürzeren gezogen, doch die Jungs aus der HockeyTown waren nicht in der Lage, ihre Ausfälle zu kompensieren. Mit 6-3 kassierten sie eine herbe Niederlage. Der zweifache Torschütze, doppelte Vorlagengeber und First Star der Partie Sean Couturier meinte nur: „1989… Damals war ich ja noch nicht einmal geboren. Also wusste ich von dieser Bilanz auch gar nichts!“

Verteidiger Niklas Kronwall sieht vor allem in den Special Teams den Grund für die Niederlage. Damit hat er nicht Unrecht. Sein Team konnte nur eine von sieben Powerplay-Möglichkeiten nutzen, hatte dagegen aber in allen 3 Unterzahlsituationen einen Gegentreffer zu beklagen.

Am Samstag waren die Florida Panthers zu Gast in Detroit und fügten den Red Wings die nächste bittere Heimniederlage zu. Es war das erste Mal seit dem 4-2 Sieg am 1. Dezember 1996, dass die Panthers in der regulären Spielzeit in der Joe Louis Arena gewinnen konnten.

Dennoch kann die Mannschaft aus Motor City positiv in diese Woche blicken. Pavel Datsyuk wird zum Team zurückstoßen und hofft bereits auf die Revanche gegen die Panthers am morgigen Dienstag.

Zum Favoritenschreck indes mausern sich die Minnesota Wild. Schwere Heimspiele gegen Philadelphia, die San Jose Sharks und die Chicago Blackhawks standen für das Team aus den Twin Cities auf dem Wochenprogramm. Allesamt konnten die Jungs von Trainer Mike Yeo für sich entscheiden.

Insbesondere über den Neuling im Team Nino Niederreiter ist der Coach voll des Lobes: „Er beginnt immer mehr, seine 1,88 Meter und 93 kg einzusetzen. Er benutzt seine Größe, er zeigt sich physisch präsent. Und ich meine das im positiven Sinne. Nino geht nicht raus und fährt Gegner zusammen, sondern zeigt auch seine Stärke im Scheibenbesitz. Er hält die gegnerischen Verteidiger fern und eröffnet somit Platz auf dem Eis für seine Nebenmänner. Darüber hinaus zieht er druckvoll vors Tor und ist dort unheimlich stark. Das alles sind Fähigkeiten, die ich bisher in meinem Team schmerzlich vermisst habe. Nino Niederreiter zeigte in den letzten Wochen das wahrscheinlich beste Eishockey, das wir jemals von ihm gesehen haben.“

Auch der Schweizer Stürmer selbst sieht sich überglücklich über seine Rolle im Team: „Ich will der Spieler sein, der Tag für Tag sein Bestes gegeben hat. Es ist wichtig für die gesamte Mannschaft, wenn sie sehen, dass ein Kamerad bei jeder Begegnung alles gibt und mit Herzblut kämpft.“ Auch für seine Zukunft ist er guter Dinge: „Ich möchte nun den nächsten Schritt gehen und sehe hier in Minnesota die besten Möglichkeiten, mein Spiel auf ein neues Level zu bringen.“

In der Tat, er ist auf einem super Weg. Niederreiter spielt bisher eine hervorragende Spielzeit bei seinem neuen Arbeitgeber. Nach bisher 32 Spielen für die Wild hat er fünfmal so viele Scorerpunkte (5 Tore, 10 Assists) gesammelt wie in den 64 Auftritten für die New York Islanders (2 Tore, 1 Assist) zuvor.

Der 2010 an fünfter Stelle gezogene Linksschütze scheint endlich in der NHL angekommen zu sein. Bei den Islanders konnte der nun 22-Jährige nie die großen Erwartungen, welche die Franchise in ihn gesetzt hatte, erfüllen. Lediglich bei seiner Nationalmannschaft und im Farmteam bei den Bridgeport Sound Tigers ließ er sein Können aufblitzen. 50 Punkte sammelte er vergangene Saison in der AHL und wurde Zweiter der teaminternen Wertung.

In Minnesota gehört er aktuell immer zu den Top 6 Stürmern und wird sogar in den Powerplayformationen eingesetzt.

In der kommenden Woche darf er sein Können nun gegen Schwergewichte der Western Conference unter Beweis stellen. Dann sind die Wild nämlich zu Gast bei den San Jose Sharks, den Anaheim Ducks und den Colorado Avalanche.

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