Wochenrückblick: Ducks fliegen weiter, Jagr feiert und Rookies treffen zum ersten Mal.
Die Anaheim Ducks setzten ihren Höhenflug fort. So sehr sie sich in der vergangenen Woche auch bemühten, die Entenjäger aus New York, Phoenix, Buffalo und Vancouver bekamen das Team von Bruce Boudreau nicht zu packen. Mit nun schon fünf Siegen in Folge und 31 Zählern auf dem Konto sind die Ducks momentan nicht nur der unangefochtene Tabellenführer in der Pacific Division, sondern auch das punktbeste Team der gesamten Liga. Als einzige Mannschaft der NHL weisen die Südkalifornier auf heimischem Eis eine blütenweise Weste vor. Alle ihre acht Heimspiele konnten sie bisher gewinnen, zuletzt Sonntagnacht mit 3-1 gegen die Vancouver Canucks.
Noch weitere Superlativen aus der Disney-Stadt gefällig? Mit 66 erzielten Treffern in 19 Partien sind die Ducks zusammen mit den Chicago Blackhawks das offensivstärkste Team der Liga. Das Ganze ist auch ein Verdienst von Rechtsaußen Corry Perry, der in den letzten fünf Spielen jeweils punkten und dabei fünf Treffer und drei Assists markieren konnte. Ein Sonderlob verdiente sich Anaheims junger Schlussmann Frederik Andersen, der als NHL-Neuling in seinen sechs Auftritten mit den Ducks ungeschlagen ist und somit dabei ist den Bestwert seines Teamkollegen Viktor Fasth aus der Saison 2012/13 von acht Spielen ohne Niederlage einzustellen. Der 24-jährige Däne hütete in drei der vergangenen vier Partien den Kasten der Ducks und ließ bei 96 Schüssen, die auf sein Tor kamen, nur vier Gegentreffer zu. Das entspricht einer beeindruckenden Rettungsquote von 95,5 Prozent.
Getoppt wurde er da in den letzten sieben Tagen nur noch von Ottawas Torsteher Robin Lehner, der mit einem Gegentrefferschnitt von 1,33 und einer Fangquote von 95,5 Prozent ebenfalls dreimal gewinnen konnte und als NHL-Spieler der Woche ausgezeichnet wurde. Die Senators haben auch dank ihres schwedischen Torwarts wieder Anschluss an die oberen Plätze in der Atlantic Division gefunden. Ebenso die unbefriedigend in die Saison gestarteten New York Rangers, die sich so langsam aber sicher mit sechs Punkten in drei Partien bis auf Platz drei in der Metropolitan Division vorarbeiten konnten.
Einen Zweikampf um die Tabellenführung in der Central Division liefern sich mit jeweils 28 Punkten die Blackhawks und die Colorado Avalanche. Beide Teams konnten zuletzt siegen, Chicago dreimal und Colorado zweimal hintereinander. Hierbei brachen die Letztgenannten mit einer Saisonbilanz von nun 14-2-0 aus 16 Partien ihre 19 Jahre alte Franchisebestmarke von 26 Zählern, aufgestellt von den Quebec Nordiques in der Spielzeit 1994/95.
Zu dieser Zeit spielte auch schon Jaromir Jagr in der stärksten Eishockeyliga der Welt. Damals stürmte er noch für die Pittsburgh Penguins. Nun steht er im Kader der New Jersey Devils und ist trotz seines Alters von 41 Jahren des Punktens noch nicht müde geworden. In der Heimpartie gegen die Nashville Predators, das die Devils klar mit 5-0 gewannen, erzielte der Tscheche den Treffer zur 1-0 Führung. Es war sein 1700. NHL-Scorerpunkt! In der Geschichte der NHL ist er damit der achte Spieler insgesamt und der erste Europäer der diese beeindruckende Marke erreichen konnte. Salut Herr Jagr! Da dem Flügelstürmer anschließend auch noch ein Assist zum Tor von Travis Zajac gelungen war, fehlen ihm nur noch 22 weitere Zähler um seinen ehemaligen Kapitän aus Penguins-Zeiten, Mario Lemieux, in der ewigen Punkterangliste der Liga einzuholen.
Von solchen Werten noch weit entfernt sind jene Rookies, denen in den vergangenen sieben Tagen ihr erstes NHL-Tor geglückt war. Es waren am Dienstag Oilers Stürmer Mark Arcobello, seine Teamkollegen Verteidiger Taylor Fedun und Philip Larsen sowie Capital Tom Wilson. Im Laufe der Woche kamen noch Ducks Rookie Verteidiger Hampus Lindholm und Avalanches Nick Holden hinzu.
Trotz ihrer jungen Nachwuchstalente konnten die Edmonton Oilers ihre Talfahrt nicht stoppen und liegen mit nur zehn Punkten in 19 Partien fast schon abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz in der Pacific Division. Um ihre Defensive zu verstärken haben sie sich dazu entschlossen den erfahrenen Schlussmann Ilya Bryzgalov für ein Jahr zu verpflichten. Der 33-Jährige wurde im Sommer von den Philadelphia Flyers aus seinem laufenden Vertrag herausgekauft und somit zum Free Agent. In 425 Partien bei den Ducks, Coyotes und Flyers erreichte der Russe eine Bilanz von 208 Siegen, 149 Niederlagen und 45 Unentschieden.
Man darf gespannt darauf sein, ob in den nächsten Wochen den Oilers mit Bryzgalov im Kasten die Trendwende gelingt. Nötig hätten diese auch die weiteren Tabellenkinder der Liga, im Osten die Florida Panthers, die während der Woche ihr Trainergespann um Kevin Dineen wegen Erfolglosigkeit geschasst hatten, und die Buffalo Sabres sowie im Westen das zweite Team aus Alberta, die Calgary Flames.
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