Ehrungen und Erinnerungen

Wochenrückblick: Avs und Canucks feiern, Flyers und Caps fighten und das Debut von Berra.

Zu ganz besonderen Ehren kamen vorgestern zwei NHL-Legenden. Zum einen wurde in der Rogers Arena von Vancouver das Trikot mit der Nummer 10 zur Erinnerung an Pavel Bure, genannt ‚The Russian Rocket‘, retired und nicht weniger feierlich ging es im Pepsi Center von Denver zu, in dem das Jersey mit der Nummer 52 von Adam Foote neben jenen von Peter Forsberg, Joe Sakic, Ray Bourque und Colorados jetzigem Trainer Patrick Roy unter das Hallendach gehievt wurde.

Sichtlich angespornt von den Festivitäten konnten sowohl die Vancouver Canucks gegen die Toronto Maple Leafs, wie auch die Colorado Avalanche gegen die Gäste aus Montreal mit 4-0 bzw. 4-1 Toren ihre Erfolgsbilanzen ausbauen. Die Avs haben dank ihrer zwei doppelten Punktgewinne aus der vergangenen Woche nun schon wieder sechs Siege in Folge einfahren können und die Westkanadier konnten mit Heimerfolgen über die Leafs sowie Washington, bei einer Niederlage gegen Detroit, in der Pacific Division gegenüber den erstplatzierten Sharks, die je einmal in der Verlängerung und im Penaltyschießen gegen die Kings und die Phoenix Coyotes den Kürzeren gezogen hatten, Boden gutmachen. Die Letztgenannten haben sich klammheimlich, mit nun schon vier Siegen hintereinander, in die oberen Tabellenregionen der Pacific Division vorgearbeitet.

In der Eastern Conference haben vor allem die so schwach in die Saison gestarteten New York Rangers die Zeichen der Zeit erkannt und sich nach einer Niederlage im Heimdebut gegen die Canadiens mit drei doppelten Punktgewinnen gegen die Islanders, die Sabres und die Hurricanes aus dem Tabellenkeller der Metropolitan Division gekämpft.

Apropos kämpfen, eine Boxeinlage der ganz besonderen Art lieferten sich am Freitag in der Partie zwischen den Washington Capitals und den Philadelphia Flyers zwei Torhüter. Nachdem die Begegnung mit dem Treffer zum 7-0 schon längst zugunsten der Gäste aus der US-Hauptstadt entschieden war, verließ ein völlig frustrierter Ray Emery seinen Kasten und lief über die gesamte Eisfläche zu seinem Gegenüber Braden Holtby, um ihn zu einem Faustkampf herauszufordern. Bei den älteren NHL-Fans dürften dabei Erinnerungen wach geworden sein, an einen Patrick Roy, einen Chris Osgood oder einen Mike Vernon, die sich Ende der 90er Jahre nur allzu gerne auf dem Eis in die Quere gekommen waren.

Für Emery als Provokant endete die Partie von vor drei Tagen mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig und Capitals Schlussmann Holtby durfte nach 60 Spielminuten mit 30 Paraden seinen ersten Saison-Shutout feiern. Ein äußerst erfolgreicher Auftritt war es auch für Caps Stürmer Joel Ward, der dem Kantersieg, der ohne dem verletzten Teamkapitän Alex Ovechkin zustande kam, mit drei Treffern seinen ersten NHL-Hattrick beisteuern konnte.

Die punktbeste Mannschaft der vergangenen sieben Tage waren wieder einmal die Pittsburgh Penguins mit acht Zählern in vier Partien. Dabei kassierten die Pens insgesamt nur fünf Gegentore und konnten sich auf ihre beiden Schlussleute Jeff Zatkoff, dem am Samstag in Columbus sein erster NHL-Shutout gelungen war, sowie Marc-Andre Fleury, der in seinen drei Auftritten auf eine Rettungsquote von 94,0 Prozent kam, verlassen.

Als bester Spieler der vergangenen Woche wurde jedoch mit Jason Pominville ein Wild geehrt. Der Rechtsaußen punktete in allen drei Spielen seines Teams und brachte es am Ende auf eine Wochenausbeute von vier Toren und zwei Assists.

Ein NHL-Debut, wie es kaum besser verlaufen kann, hatte Reto Berra im Kasten der Calgary Flames gestern Nacht. Die Westkanadier mussten bei den hochfavorisierten amtierenden Stanley Cup Champions aus Chicago antreten und der 26-jährige Schweizer Nationaltorhüter avancierte mit 42 Rettungstaten beim 3-2 Auswärtserfolg nach Verlängerung zum Matchwinner. Selbstverständlich wurde der gebürtige Bülacher, der schon bei der vergangenen Eishockey-WM mit einem Gegentrefferschnitt von 1,0 und einer Rettungsquote von 96,9% vollauf überzeugen konnte, anschließend auch zum besten Spieler der Partie gewählt. Berra gab zwar nach seinem grandiosen Auftritt zu, dass er vor dem Spiel nervös, aber dann zur rechten Zeit bereit war und fügte hinzu, wovon sich jeder auf dem Eis überzeugen konnte, dass er diese Aufregung und Nervosität in positive Energien umwandeln konnte. Schweizer Eishockeyherz was willst Du mehr?

Es ist zwar noch ein weiter Weg dorthin, aber vielleicht schafft es der Eidgenosse sogar in 14 Monaten bis nach Columbus, wo, wie es die National Hockey League vorgestern bekannt gab, vom 24. bis 25. Januar 2015 das nächste All-Star Game stattfinden wird. Mit Columbus fiel zum dritten Mal in Folge nach Raleigh (2011) und Ottawa (2012) die Wahl auf eine Stadt, welche die All-Star Festivitäten erstmals austragen wird. Auch wenn in diesem Jahr aufgrund der Saisonunterbrechung wegen der Olympischen Winterspiele in Sotschi kein NHL All-Star Game stattfinden wird, für ausreichend Gesprächsstoff und Highlights wird schon viel früher, nämlich bereits in der kommenden Woche, gesorgt werden.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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