Überraschender Tabellenführer

Wochenrückblick: Lightning oben auf, Niemi zweimal zu Null und was sonst noch geschah.

Ein knapper Monat ist in der NHL mittlerweile gespielt worden und der Verlauf der noch immer jungen Saison hat für einige Überraschungen gesorgt. In den letzten sieben Tagen kam eine weitere hinzu. Oder hätten sie gedacht, dass nach einem Achtel der Spielzeit die Tampa Bay Lightning in der Atlantic Division ganz vorne liegen würden?

Drei doppelte Punktgewinne in der vergangenen Woche verschafften dem Team vom Golf von Mexiko zum Platz an der Sonne. Zuletzt war ihnen ein 4-3 Erfolg nach Penaltyschießen bei den Florida Panthers gelungen. Dabei agierten die ‚Bolts‘ meist nach dem Erfolgsrezept vorne mehr Tore zu schießen als sie hinten reinbekommen. Besonders deutlich wurde es bei ihrem ersten Auftritt der Woche gegen die hochfavorisierten Blackhawks, denen sie am Donnerstag mit 5-4 Treffern nach Verlängerung das Nachsehen gegeben hatten, bevor sie gegen den Tabellenletzten aus Buffalo einen 3-2 Pflichtsieg vor heimischer Kulisse einfahren konnten.

Das, was besonders beindruckte war, dass die Lightning gegen den amtierenden Stanley Cup Champion ganz konsequent ihre nicht gerade en masse vorhandenen Torchancen nutzen konnten. Es war vor allem die erste Sturmformation mit Martin St Louis und Steven Stamkos welche die Gäste nicht in den Griff bekamen, die unberechenbar war und die gnadenlos Nadelstiche in Form von Toren setzte. Das Game Winning Goal in der Overtime war St. Louis vorbehalten, doch zum Mann des Abends avancierte der erst 23 Jahre alte Stamkos, der mit zwei Treffern und zwei Assists an vier der fünf Tore seiner Mannschaft beteiligt gewesen war. Weitere drei Scorerpunkte (ein Tor, zwei Assists) steuerte Lightnings Center den noch folgenden zwei doppelten Punktgewinnen bei und verwandelte gegen die Panthers den entscheidenden Versuch im Shootout.

So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass er von der Liga zum Spieler der Woche ernannt wurde, wenngleich ihm mit dem zweitplatzierten Phil Kessel von den Toronto Maple Leafs ein starker Konkurrent im Nacken stand. Kessel traf in drei Partien fünf Mal für seine Leafs ins Schwarze und ihm gelang sogar beim 4-2 Triumph über die Anaheim Ducks ein Hattrick, der vierte in seiner NHL-Karriere.

Doch zurück zu Tampas Topscorer. Mittlerweile liegt Stamkos mit 17 Punkten, die er in der laufenden Saison bereits erzielt hat, nur noch einen Zähler hinter dem ligabesten Scorer, Sidney Crosby von den Pittsburgh Penguins. Diese konnten zwar ihren ersten Platz in der Metropolitan Division verteidigen, für sie lief aber mit drei Niederlagen in Folge die vergangene Woche gar nicht nach ihrem Sinn.

Anders, als für die beiden Divisionsführenden in der Western Conference, den Colorado Avalanche und den San Jose Sharks. Die Avalanche setzten mit drei Siegen ihre Erfolgsserie fort und sind nun schon wieder seit vier Partien ungeschlagen. Auch der Spitzenreiter der Pacific Division konnte trotz einer Niederlage bei den Bruins mit drei doppelten Punktgewinnen seinen Vorsprung auf seine engsten Verfolger weiter ausbauen.

Maßgeblichen Anteil daran hatte ihr finnischer Schlussmann Antti Niemi, der gleich zweimal bei drei Einsätzen in den vergangenen sieben Tagen seinen Kasten sauber halten konnte und damit als erster Torwart in der laufenden Saison schon zwei Shutouts für sich verbuchen konnte.

Während es für Niemi blendend läuft, müssen sich zwei seiner Torwartkollegen auf eine längere Verletzungspause einstellen. Nashville Predators Schlussmann Pekka Rinne wird sich wegen einer Entzündung an der linken Hüfte einer Operation unterziehen müssen und seiner Mannschaft mindestens einen Monat lang nicht zur Verfügung stehen können.

Ein richtiges Torwartproblem könnten auch die Carolina Hurricanes bekommen, nachdem sich ihre Nummer 1, Cam Ward, in der Partie gegen die Minnesota Wild am Donnerstag bei einem Schuss von Mikael Granlund verletzt hatte und soweit bisher bekannt für drei bis vier Wochen ausfallen wird. Wards Backup Anton Khoudobin steht bereits seit Mitte des Monats auf der Verletztenliste, so dass mit Justin Peters und Mike Murphy zwei Schlussleute aus dem AHL-Farmteam der Hurricanes, den Charlotte Checkers, die Kohlen aus dem Feuer holen müssen. Weitere Torhüter, die ihre Mannschaften schmerzlich vermissen werden da sie sich seit vergangener Woche im Krankenstand befinden, sind Tim Thomas von den Panthers und Devils Ersatzmann Cory Schneider.

Nicht ganz frei von Emotionen dürfte Daniel Alfredsson von den Detroit Red Wings gewesen sein, als er am Dienstag mit seinem neuen Arbeitgeber gegen seine ehemaligen Kollegen aus Ottawa angetreten ist. 17 Spielzeiten hatte der Schwede für die Senators gestürmt und hatte jahrelang die Funktion ihres Kapitäns inne, ehe er sich dazu entschied als Free Agent in Richtung Hockeytown zu wechseln. Die Senators zeigten aber keine Rücksicht mit ihrem Ex-Kapitän und gewannen zum Erstaunen vieler relativ deutlich mit 6-1 Toren in der Joe Louis Arena. Es war ihr erster Sieg in Detroit seit dem 12. Dezember 2006 und der höchste seit Gründung ihrer Franchise im Jahre 1992.

Einen Paukenschlag bekamen die österreichischen Eishockeyfans Sonntagnacht zu hören. Verantwortlich hierfür war die Nachricht, dass sich die Buffalo Sabres und die New York Islanders auf einen Spielertausch geeinigt haben und dass von diesem Trade auch die sportliche Zukunft von Thomas Vanek betroffen ist. Wir berichteten darüber separat und es wird spannend werden zu verfolgen, wie schnell sich der österreichische Torjäger bei den Islanders einbringen wird und ob er auf Long Island an bisherige Erfolge seiner Eishockeykarriere anknüpfen kann.

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