Es durfte gejubelt werden

Avs erste Niederlage, Ducks Höhenflug und ein Torwarttreffer.

Die Lawine wurde gestoppt, jetzt geht es auf zur Entenjagd! So oder so ähnlich dürfte das Motto der 29 NHL-Teams nach dem Verlauf der Vorwoche lauten.

Der überraschende Siegeszug der Colorado Avalanche fand am vergangenen Donnerstag mit einer 2-4 Heimniederlage gegen die Detroit Red Wings sein Ende. Der Tabellenführer der Atlantic Division hatte sich an diesem Abend mit seiner Abgeklärtheit im Abschluss als eine Nummer zu groß für die Avs erwiesen. Obwohl die Hausherren, auch angesichts von 40 zu 28 Torschüssen deutlich mehr Spielanteile als ihre Rivalen hatten, fanden sie kein Mittel gegen die zweifachen Torschützen Pavel Datsyuk und Johan Franzen, die neben Detroits Schlussmann Jonas Gustavsson als Matchwinner aus dieser Partie herausgingen. Nicht von ungefähr wurde der 28-jährige schwedische Torsteher auch am Montag mit seinen drei Siegen in seinen ersten NHL-Auftritten in dieser Saison zum Spieler der Woche von der NHL gekürt. Für Colorado und ihrem Trainer Patrick Roy endete nach sechs doppelten Punktgewinnen zum Saisonstart das Projekt ‚Franchiserekord brechen‘. Dieser stammt noch aus der Spielzeit 1985/86, in der sie als Quebec Nordiques unter Michel Bergeron sieben Siege hintereinander einfahren konnten.

Sieben Siege in Folge, die letzten drei davon in den vergangenen sieben Tagen, konnten die Anaheim Ducks feiern. An ihnen scheiterten sowohl die Calgary Flames (3-2), die Phoenix Coyotes (3-2 SO), wie auch die Dallas Stars (6-3). Das Honda Center von Anaheim erwies sich dabei wieder einmal als uneinnehmbare Festung. Bei allen drei Siegen erzielte Teemu Selanne einen Treffer, baute seine Punkteserie auf fünf Partien aus und bewies damit, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Weniger schön verlief für den Schweizer Jonas Hiller der Heimauftritt gegen die Texaner. Nach drei Gegentreffern bei zwölf Schüssen, die auf sein Tor kamen, musste er den Kasten vorzeitig für Frederik Andersen räumen. Im zweiten Drittel konnten die Südkalifornier, angeführt von Corey Perry und Ryan Getzlaf, den Spieß noch herumdrehen und nebenbei mit 24 Schüssen, wohlgemerkt nur in diesem Spielabschnitt, eine Franchisebestmarke aufstellen. Der Auftritt der beiden Leistungsträger brachte selbst Anaheims Trainer Bruce Boudreau zum Schwärmen:

„Sie haben wahre Führungsqualitäten bewiesen. Sie haben das Spiel an sich gerissen, zu einem Zeitpunkt als wir ziemlich luftleer waren.“

Nicht nur einen luftleeren Saisonstart, sondern sogar einen sieglosen, hatten die New Jersey Devils hingelegt, doch im Lokalderby gegen die New York Rangers war es dann auch endlich für die Mannschaft von Peter DeBoer soweit. Mit 4-0 Toren konnten sie auf heimischen Eis ihren ersten Zweier feiern und das ausgerechnet gegen den Erzrivalen aus Manhattan. Sein Heimdebut im Kasten gab dabei Devils Neuzugang aus Vancouver Cory Schneider. Der 27-jährige US-Amerikaner wehrte alle 22 Torschüsse der Gäste ab und durfte sich über seinen ersten Shutout als Devil, dem zehnten in seiner NHL-Karriere, freuen.

Kaum weniger Freude dürfte Phoenixs Schlussmann Mike Smith empfunden haben, als ihm in der Partie gegen Detroit eine Zehntelsekunde vor dem Ertönen der Schlusssirene der Treffer zum 5-2 Endstand gelungen war. Smith geht damit als elfter Torwart, dem das Kunststück gelang ein Tor zu erzielen bzw. eines anerkannt zu bekommen, in die Geschichtsbücher der NHL ein. Der erste war am 28. November 1979 sein Namenskollege Billy Smith von den New York Islanders gewesen und der letzte vor ihm Martin Brodeur, der am 21. März dieses Jahres in einer Partie gegen die Carolina Hurricanes als Torschütze in den Spielberichtsbogen aufgenommen wurde.

Ein besonderes Aufeinandertreffen zweier Torhüter gab es am Donnerstag als sich in der Partie zwischen den Florida Panthers und Boston Bruins die ehemaligen Teamkollegen aus Bostoner Zeiten Tuukka Rask und Tim Thomas gegenüberstanden. Rask war drei Jahre lang, von 2009 bis 2012 Bostons Backup hinter Thomas mit dem die Bruins auch den Stanley Cup in 2011 gewinnen konnten. „Ich hatte nie daran gedacht, dass wir einmal gegeneinander spielen werden, aber ich freue mich, dass Tim das Comeback geschafft und seine Kritiker widerlegt hat.“, freute sich der Finne vor der Partie und auch anschließend nachdem die Hausherren ihre Gäste aus Sunrise mit 3-2 bezwungen hatten.

Und für wen gab es sonst noch besonderen Grund zum Jubeln? Für Taylor Hall, der sich eine von Wayne Gretzkys Bestmarken schnappte. Der Flügelstürmer der Edmonton Oilers benötigte am Donnerstag beim Gastauftritt im Nassau Coliseum der New York Islanders nur acht Sekunden um die schwarze Hartgummischeibe im Netz zu versenken und war damit eine Sekunde schneller als ‚The Great One‘ am 18. Dezember 1981 in einer Partie der Oilers gegen die St. Louis Blues.

Ich dagegen freue mich auf die kommende NHL-Woche, bei der ich mir sicher bin, dass sie wieder mit der Jagd nach Toren, Rekorden sowie Serien mich begeistern wird und Sie wahrscheinlich auch.

Dieser Artikel erscheint auch auf NHL.com/de

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