Michael Grabner gesperrt

Michael GrabnerDie Saison 2013-14 fing für Michael Grabner gut an. Im Auftaktspiel am 4. Oktober gegen die New Jersey Devils gelangen dem Villacher gleich zwei Tore, sowie eine Vorlage und somit hatte er wesentlichen Anteil am 4-3 Erfolg nach Penaltyschießen seiner Farben. Seitdem wartet er aber auf ein weiteres Erfolgserlebnis, obwohl er in der ersten Reihe neben John Tavares und Kyle Okposo auflaufen darf.

Dem am Tag nach seinem genannten Galaauftritt 26 Jahre alt gewordenen Österreicher muss das nicht besonders stören, denn seine New York Islanders belegen derzeit nach drei Siegen und drei Niederlagen, sowie zwei in der Zusatzschicht mit acht Punkten einen guten dritten Platz in der als schwer eingestuften Metropolitan Division. Eine Platzierung, die am Ende für den Einzug in die Playoffs reichen würde. Bis dahin ist aber noch ein weiter Weg und das Feld ist natürlich nach erst acht absolvierten Partien dicht gedrängt.

Seine Bilanz kann Grabner die nächsten zwei Spiele definitiv nicht verbessern, weil er diese von der Tribüne aus verfolgen muss. In der Begegnung gegen die Carolina Hurricanes am vergangenen Samstag auf Long Island hatte der Stürmer aus der Alpenrepublik in der siebten Minute den Gegenspieler Nathan Gerbe durch einen unfairen Check gestoppt. Grabner lief von links kommend im eigenen Drittel über die Mitte der Eisfläche zum Bullykreis und verließ dabei den neben ihm fahrenden Canes Stürmer Patrick Dwyer, obwohl sein Teamkollege Tavares bereits an Gerbe dran war. Unglücklich für ihn hatte Gerbe aber in dem Moment den Kopf sehr tief, so dass dieses Körperteil unerlaubterweise der erste Kontaktpunkt mit dem heranfahrenden Grabner war.

Den Schiedsrichtern war diese heikle Szene entgangen, auch wenn Gerbe zunächst benommen am Eis liegen blieb. Folglich gab es keine Strafzeit. Das National Hockey League‘s Department of Player Safety unter Führung von Brendan Shanahan sah sich jedoch genötigt, am darauf folgenden Tag Ermittlungen einzuleiten und Grabner am gestrigen Montag zu einem Gespräch vorzuladen.

Nach der Anhörung entschied das Gremium ihn für zwei Spiele ohne Bezahlung zu sperren. Für das Strafmaß war entscheidend, dass Gerbe keine Verletzung davon trug und weiterspielen konnte, sowie Grabner in seiner fünfjährigen NHL Karriere noch keine Sperre oder Bestrafung erhalten hatte, also insofern unbelastet war. Sonst wäre das Urteil sicher höher ausgefallen. Gemäß seinem jährlichen Verdienst kostet ihm die Zwangspause immerhin 30.769,24 US-Dollar, welche in einen Fonds der NHL für in Not geratene Spieler eingezahlt wird.

Die Aktion verwundert doch etwas, weil Grabner sonst eher zwar natürlich als eishockeyverrückt und ehrgeizig, aber ebenso als ruhiger und besonnener Mensch gilt. Von daher ist es eher untypisch für ihn mit soetwas aufzufallen. Denkbar, dass seine kleine Torflaute von sieben Partien etwas an ihm zehrte.

Nun hat er ein paar Tage Zeit darüber nachzudenken und es ist davon auszugehen, dass Grabner gestärkt aus dieser Situation hervorgehen wird, wenn er am nächsten Sonntag in der heimischen Arena gegen die Philadelphia Flyers wieder auf dem Eis stehen darf. Ein wichtiger Mittelpunkt seines Lebens ist seine Familie mit Frau Heather und Sohn Aidan Johann. Hier kann er von seinem Alltag als Eishockeyprofi perfekt abschalten.

Den Sommer verbringt Grabner gerne in seiner Heimat und für ihn steht auch schon fest, dass er nach seinem Karriereende nach Österreich zurückkehren wird. Das Einverständnis seiner nordamerikanischen Frau den Lebensmittelpunkt später zurück nach Kärnten zu verlegen, hat er sich frühzeitig besorgt.

Bis dahin vergeht aber noch viel Zeit und sein ganz großes Ziel ist – wenig überraschend – eines Tages mit dem Sportpokal überhaupt nach Villach zu kommen, dem Stanley Cup. Wenn er dann der erste Österreicher wäre, dem dieses Kunststück gelang, dann hätte er zusätzlich Geschichte geschrieben. Sein in diesem Fall größter Konkurrent Thomas Vanek von den Buffalo Sabres wird das sicher anders wollen.

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